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Strom der Sehnsucht

Titel: Strom der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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fauchte sie, doch er achtete nicht darauf, sondern kniete sich neben die Wanne. Geschickt tauchte er den Arm ins Wasser und suchte mit viel Aufwand nach dem Lappen. Ganz beiläufig streifte er dabei mit den Händen über die glitschigen Wölbungen und Verstecke ihres Körpers.
    »Ist es das, was Ihr sucht?« fragte Angeline eisig und hielt ihm den Lappen entgegen.
    »Wo hattet Ihr den denn versteckt?« Er nahm ihn entgegen, tauchte die Hand erneut unter Wasser und ließ sie über ihren Bauch abwärts gleiten. Sie griff nach der Seife, packte sein Handgelenk und klatschte ihm das nasse Stück auf die Handfläche.
    »Ach ja«, sagte er und zuckte mit gespielter Enttäuschung die Achseln. »Richtet Euch bitte auf, und beugt Euch nach vorne.«
    »Ihr seid früh zurück«, bemerkte sie mit zusammengebissenen Zähnen, ohne sich zu rühren.
    »Ein bißchen, aber bitte haltet Euren Jubel noch zurück. Zufällig haben wir jetzt wirklich alle Verstecke der Gegend abgeklappert. Wir standen vor der Wahl, entweder noch weiter in die Ferne zu schweifen oder zurückzukehren, um diejenige noch genauer zu befragen, die uns eine so... unschätzbare Hilfe war.«
    Er trat hinter sie. Bevor sie erraten konnte, was er vorhatte, hatte er sie mit seinen starken Armen gefaßt und zog sie höher aus dem Wasser, dann drückte er sie nach vorn über seine Hand. Sie schnappte nach Luft, und er streichelte ihr die Schulter, wie er es wohl gewohnt war, wenn er eine störrische Stute besänftigte.
    »Was soll denn das?«
    »Ich schrubbe Euch den Rücken. Haltet still!« Er seifte den Lappen ein, den er in der Hand hielt, dann ließ er ihn über ihren weißen, schmalen Oberkörper gleiten und massierte sie in kleinen Kreisen mit festem Druck. Ein wenig zu fest.
    »Laßt das - hört auf!«
    »Haltet doch still!« wies er sie an, legte ihr die andere Hand um die Taille, suchte Halt auf ihrer rutschigen Haut und fand ihn, indem er ihre Brust umfaßte. Als sie versuchte, seine Hand wegzuschieben, griff er noch fester zu.
    Sie stöhnte auf. »Wenn das wieder eine Foltermethode sein soll, damit ich verrate, wo Claire ist...«
    Er ließ sie so plötzlich los, daß sie nach vorne taumelte und Wasser aus der Wanne auf den Boden schwappte. Rolf richtete sich auf und stand mit den Händen in den Hüften über ihr.
    »Nichts dergleichen«, erwiderte er schroff, »aber man kann es Euch wohl nicht verdenken, daß Ihr so denkt.«
    Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, wusch sie sich die Seife ab, nahm das Handtuch und legte es sich um. Mit anmutiger und fast unmerklich befangener Gelassenheit richtete sie sich auf.
    Er betrachtete sie. Die blauen Augen musterten das zarte Gleichmaß ihrer Glieder, die vor Nässe glänzten und im orangeroten Schein des Feuers warm glühten. Er steckte die Hände in den Hosenbund und wandte sich ab.
    Weit ging er nicht. Sein Blick folgte dem ihren, der sich zögernd und resigniert auf ihr abgetragenes Kleid gerichtet hatte, das über der Rückenlehne hing. Darunter standen ihre Schuhe ordentlich nebeneinander.
    »Die Armseligkeit Eurer Garderobe macht Euch noch immer Sorgen? Ich habe doch bereits erklärt, was Ihr dagegen tun könnt.« Rolf ging zum Schrank und entnahm ihm ein Kleidungsstück aus weißem Leinen, das so fein und glatt wie Seide war. Es war wohl ein Nachthemd, lang, mit weiten bauschigen Ärmeln, offenem Kragen und einer aufgestickten goldenen Krone an der linken Schulter.
    Er reichte es Angeline, doch sie hielt das Badetuch fest, das sie um sich gewickelt hatte. »Das kann ich nicht annehmen.«
    »Ich kann Euch versichern«, knurrte er, »daß ich keine Verwendung dafür habe. Sarus packt so etwas ein, weil man ihm beigebracht hat, es sei für einen vornehmen Herrn unerläßlich. In meinem Gepäck hat ein Nachthemd nichts zu suchen.«
    Er wartete nicht ab, daß sie das Angebot annahm, sondern legte ihr das Hemd um die Schultern. Dann trat er zurück, raffte schnell ihre Kleider an sich, rollte sie zu einem Bündel zusammen und legte sie für Sarus vor die Tür.
    Als er zurückkam, stand sie da wie vorher, und ihre dunklen Augen sprühten vor Zorn. »Vielleicht gibt es Frauen, die durch so viel Unverschämtheit zu beeindrucken sind. Ich nicht. Bringt mir sofort meine Kleider!«
    Er machte keine Anstalten dazu. Statt dessen zog er sich die Stiefel aus und schlüpfte aus den Hosen. In prächtiger Nacktheit stieg er in die Wanne und ließ sich seufzend darin nieder. Sie drehte sich abrupt ab, und er fragte: »Warum? Ihr

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