Stürmische Eroberung (German Edition)
Interesse bekundete.
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Leonora saß in einem der gemütlichen Sessel direkt neben den großen Fenstern. Trotz der Jahreszeit fiel helles Tageslicht in den freundlich eingerichteten Salon. So konnte sie ohne Probleme an ihrer Stickarbeit arbeiten, ohne sich ihre Augen zu ruinieren. Der erste Tag nach dieser mehr als Folgen schweren Nacht, war das reinste Chaos gewesen. Kurz nach Sonnenaufgang stand ihre empörte und zutiefst enttäuschte Tante vor der Türe. Sie machte einen fürchterlichen Aufstand und war nicht bereit Leonora kampflos aufzugeben. Selbst Adrians mehr als Ehrenhafte Absichten vermochten ihre Tante nicht zu beruhigen, erst nach einem heftigen Wortgefecht gab ihre Tante sich geschlagen. Aus Adrian wurde wieder der Herzog, stattlich, imposant und unbesiegbar. Leonora fragte sich, ob er den immer bekommen würde was er wollte? Es schien fast so! Er versprach ihrer Tante sich gut um sie zu kümmern und sagte ihr ein mehr als ausgedehntes Besuchsrecht zu, Lady Honoria wusste wann sie geschlagen war. Der enttäuschte Blick mit dem Honoria Leonora bedachte, versetzte ihrem Herz einen Stich. Sie hatte einiges wieder gut zu machen. Leonora hatte nie die Absicht gehabt, ihre Tante zu hintergehen oder gar zu enttäuschen. Seufzend legte sie ihre Stickerei beiseite, das war nur der erste Besuch gewesen der weit aus schlimmere stand ihr noch bevor. Benedikt hatte sich bestimmt schon auf den Weg zu ihr gemacht. Ihr Magen zog sich knurrend zusammen, dieses Gespräch würde alles entscheiden. Auch nach mehr maligem nachfragen hatte Adrian ihr nicht den genauen Wortlaut seines Briefes verraten. Die größte Sorge Leonora`s war allerdings, die Befürchtung dass Benedikt sie sofort mitnahm um ihre baldige Hochzeit mit Trescott zu arrangieren. Allein bei dem Gedanken wurde ihr schlecht, doch was blieben für Alternativen? So sehr Adrian sich auch um sie bemühte, er hatte ihr keinen Antrag gemacht. Das Benedikt ihr eine Rückkehr nach Atwood Hall erlauben würde, glaubte sie nicht. Zu ihrer Tante konnte sie nun ebenfalls nicht mehr zurück, wohin sollte sie also sonst gehen? Die einzige Möglichkeit die noch bestand, war Adrians Frau zu werden. So sehr er ihr Herz auch zum schlagen brachte, konnte sie sich auch für diese Variante ihrer Zukunft nur schwer begeistern. Wie sollte sie an seiner Seite Glücklich werden? Er sperrte sie nun schon seit zwei Tagen in diesem Haus ein. Unter dem Vorwand >>Es sei nur zu ihrem Besten. << Doch das konnte doch nur schwerlich der Fall sein. Natürlich hätte es sie auch schlimmer erwischen können, das Haus war groß und das Personal mehr als fähig.
Seine jüngere Schwester Loretta war siebzehn Jahre alt und sehr Schüchtern, was ja kein wunder war, bei einem solch dominanten Bruder. Die Einrichtung zeugte von Geschmack gepaart mit Reichtum. Alles in allem fühlte sie sich wie ein seltener Vogel in einem goldenen Käfig und Adrian war die Katze die ihr auflauerte. Bei diesen Gedanken musste sie lächeln. Denn er entsprach nur zu sehr der Realität. Wann immer Adrian und sie sich begegneten sah er sie mit einem solch durchdringenden Blick an, als sähe er bis in ihr tiefstes inneres. Den ersten Tag in seinem Haus hatte sie meist in ihrem zugewiesenen Zimmer verbracht. Ein Lakai überbrachte ihr hab und gut aus dem Haus ihrer Tante. Ihre Zofe Lizi war nicht wirklich eine große Hilfe, nach dem sie ohne ihre Herrin an dem besagten Abend zurückkehren musste, hatte sie sich furchtbare Sorgen gemacht. Leonora hatte ihr zwar von der ersten Begegnung mit dem Herzog berichtet, ihr geschildert wie er sie vor seinem Cousin gerettet hatte. Somit wusste sie dass er ein Gentleman war, doch auch unter diesen konnte es Wölfe geben. Sie war die ganze Nacht voller Sorge gewesen, wusste nicht ob sie Lady Honoria wecken und ihr den Ausflug ihrer Nichte beichten sollte. Bis dann endlich die erlösende Nachricht vom Herzog eintraf, hätte sie fast vor Erleichterung geweint. Schluss endlich war sie mit Leonora in das Herzogliche Stadthaus gezogen und kümmerte sich dort um die Belange ihrer `Nora. Ihre Freundschaft war seit dem nicht mehr so unbeschwert wie vorher, eine angespannte Distanz hatte sich zwischen sie beide geschlichen. Nach dem endlich alles verräumt war, hatte sich Leonora für das Mittag-und das Abendessen entschuldigen lassen und verbrachte den ganzen Tag auf ihrem Zimmer. Ihre Stimmung wechselte von Miserabel zu purer Verzweiflung und sie weinte sich in den Schlaf. Am
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