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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wiederaufzubauen und zu unterhalten und, wenn nötig, weitere Einrichtungen dieser Art zu schaffen.« Nach einer Atempause fuhr er mit einem Nicken in Sarahs und Charlies Richtung fort: »Er hat Sie beide als Testamentsvollstrecker und Treuhänder des Waisenhausfonds eingesetzt.«
    Jetzt war es an Charlie und Sarah, verblüfft zu sein.
    Als Gabriel sprach, schwang etwas wie Ehrfurcht in seiner Stimme mit. »Sie erwähnten dreiundzwanzig Wuchergeschäfte, was gleichbedeutend mit dreiundzwanzig Geschädigten ist. Soviel ich über Sinclairs Vermögenslage informiert bin, wird selbst nach der Zahlung großzügigster Entschädigungen noch eine eindrucksvolle Summe für den Fonds übrig bleiben.«
    »Vorausgesetzt, die Gerichte genehmigen die Vollstreckung des Testaments«, warf Barnaby ein. »Normalerweise würde sein Besitz konfisziert, da der größte Teil mittels illegaler Geschäfte erworben worden sein muss.«
    Stokes nickte. »Sogar daran hat er gedacht und einen Brief hinterlassen, in dem er die Gerichte bittet, das Testament vollstrecken zu lassen, ln Anbetracht seines Geständnisses, der Auslieferung seines Komplizen und seines Selbstmordes, mit dem er uns die Mühe einer Verhandlung und Hinrichtung erspart - könnte ich mir vorstellen, dass die Richter zugunsten der Geschädigten und Waisenkinder befinden.« Stokes zuckte mit den Schultern. »Außerdem erspart er ihnen mit seinem letzten Willen auch noch die Mühe, über die Verwendung eines solch immensen Betrages zu entscheiden.«
    Gabriel grinste. »Das können wir getrost Devil und Chillingworth überlassen. Ich glaube nicht, dass es viele Parlamentsmitglieder gibt, die ein Vermögen dieser Größe in den Schatztruhen der Krone verschwinden sehen möchten.«
    Von einem leichten Schwindelgefühl befallen, sank Sarah in den Sessel hinter dem Schreibtisch. »Er wollte etwas in Ordnung bringen - das hat er auf der Brücke gesagt.« Sie schaute zu Charlie.
    Er begegnete ihrem Blick. »Und das werden wir für ihn tun, wenn man es uns gestattet«, sagte er. »Damit wird sein illegal erworbener Reichtum durch die legale Verwendung einem guten Zweck zugeführt. «
    Barnaby schüttelte langsam den Kopf. »Ich kann es immer noch nicht glauben. Das umfassende Geständnis, der zum Abholen bereite Komplize im Keller, das Testament, der Selbstmord ... als wäre der Mann plötzlich aufgewacht und geschockt über sich selbst gewesen.«
    »Das passiert tatsächlich hin und wieder«, sagte Stokes. »Irgendetwas geschieht und lässt die Leute erkennen, was sie getan haben, was aus ihnen geworden ist, und das können sie nicht ertragen.«
    »Selbstverachtung.« Charlie schaute zu Sarah und begegnete dann Barnabys Blick. »Die war ihm deutlich anzumerken, als wir mit ihm sprachen.«
    »Aber«, Barnaby lehnte sich nach vorne, »was hat sie ausgelöst?«
    Wieder schaute Charlie zu Sarah und schwieg. Dass Malcolms Entschluss, sich in dieser Gegend niederzulassen, Dinge aus seiner, Charlies, Perspektive zu sehen, und anhand von seiner, Charlies, Verbindung mit Sarah so viel zu begreifen, dazu geführt hatte, war eine zu persönliche Erklärung, um sie an Dritte weiterzugeben.
    Sarah schien das Gleiche zu denken, denn sie lächelte ihn an und schwieg ebenfalls.
    Stokes richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Karte und deutete darauf. »Ist das da die Brücke?«
    Gabriel nickte und zeichnete mit dem Finger den Lauf des Baches unterhalb des Wasserfalls nach. »Der Wasserfall liegt zum Westen, aber später - hier - trifft der Bach auf einen Felsvorsprung und windet sich nach Norden und dann schließlich nach Osten, bis er in diesen See mündet.« Er tippte auf die Karte. »Er ist klein, aber tief. Von hier fließt das Wasser durch den Fluss ab nach Osten und schließlich hinunter in die Bridgewater Bay.«
    »Dann müssten wir die Leiche also irgendwo zwischen dem Fuß des Wasserfalls und dem See finden«, sagte Barnaby, der neben Stokes getreten war.
    Charlie wechselte einen Blick mit Gabriel. »Wir haben bereits Leute losgeschickt, damit sie diese Strecke absuchen. Wenn wir Sinclair nicht vor dem See finden oder an seinem Ufer, müssen wir damit rechnen, dass wir ihn überhaupt nicht finden.«
    Stokes richtete sich auf. »Ich werde mir diesen Wasserfall mal ansehen und dann mit den Suchern reden.«
    Barnaby nickte. »Ich komme mit.« Er schaute zu Charlie.
    Charlie und Gabriel sahen keine Veranlassung mitzusuchen. Ob man Sinclair fand oder nicht, kümmerte sie nicht

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