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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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noch eine Familie. Vielleicht wäre ich dann noch ein Mann und kein Stück Dreck.«
    »Erzählen Sie uns von Pammy«, forderte Sean ihn sanft auf. Nach all den Jahren, in denen er versucht hatte, den verrückten Eamon unter Kontrolle zu halten, war er geübt darin, verstörte Menschen aus ihren geistigen Sackgassen zu lotsen.
    »Sie war die Freundin von einem der vermissten Jungen. Craig Alden. Sie erzählte mir, dass er Drogenexperimente mit sich machen ließ. Er bekam gutes Geld dafür – dreihundert Mäuse pro Sitzung. Sie interessierte sich für diesen bewusstseinserweiternden Kram, darum hat Craig sie mit zum Colfax genommen, um zu sehen, ob sie sie auch rekrutieren. Sie wollten das Geld verdoppeln und ihren anderweitigen Drogenmissbrauch finanzieren, nehme ich an.«
    »Und?«, fragte Liv. »Hat er? Hat sie?«
    »Nein«, entgegnete Ivers. »Der Typ, der die Experimente durchführte, wollte Pammy nicht. Sie sagte, dass er stinksauer auf Craig gewesen sei, weil er sie mitgebracht hatte. Keine große Überraschung. Sie war methadonsüchtig. Ich hätte sie auch nicht haben wollen.«
    »Erinnerte sie sich an den Namen des Arztes?«, hakte Sean nach.
    Ivers entfuhr ein spöttisches Grunzen. »Als wäre irgendetwas je so einfach. Das Einzige, woran sie sich erinnerte, war, dass er groß, dunkelhaarig und attraktiv war. Überaus hilfreich, nicht?«
    Sean zuckte die Schultern. »Es engt den Kreis zumindest ein wenig ein. Fahren Sie fort.«
    »Ein paar Wochen später kam Craig nicht nach Hause. Pammy vermutete, dass er sich mit ihr gelangweilt und sich mit einem anderen Mädchen aus dem Staub gemacht hatte. Zu diesem Zeitpunkt war meine Neugier bereits geweckt, darum stellte ich ein paar Nachforschungen an. Das Colfax war zwischenzeitlich dichtgemacht worden. Ich spürte den Hausmeister auf, der dort gearbeitet hatte, aber er wusste nichts. Ich bohrte weiter und fand heraus, dass das Gebäude von Flaxon Industries einem großen Pharmaunternehmen gehörte. Ich machte den lokalen Geschäftsführer ausfindig. Der Mann sagte, dass dort seines Wissens nie irgendwelche Drogenexperimente durchgeführt worden waren. Daraus schloss ich, dass Pammy wohl Acid genommen haben musste. Aber in dieser Nacht … « Er brach ab und wischte sich über den Mund. »Herrgott«, stöhnte er. »Ich schaufele mir gerade mein eigenes Grab.«
    »Nein, das tun Sie nicht«, widersprach Sean geduldig. »Was ist in dieser Nacht geschehen?«
    Ivers vergrub sein Gesicht in den Händen. »Ich wachte auf«, sagte er heiser. »Ein maskierter Mann hielt meiner Frau ein Messer an die Kehle. Er verlangte, dass ich aufhören solle, Artikel zu schreiben und Fragen zu stellen, sonst würde er sie vor meinen Augen aufschlitzen. Anschließend würde er sich meine Kinder vornehmen und es so aussehen lassen, als wäre ich der Täter. Sie waren drei und sechs Jahre alt und schliefen am Ende des Flurs in ihren Zimmern. Meine süßen, unschuldigen Kinder.«
    Liv beugte sich vor und legte dem Mann die Hand auf den Arm. Er zuckte zusammen. »Ich weiß, wie Sie sich gefühlt haben müssen«, murmelte sie.
    Er riss seinen Arm weg. »Woher wollen Sie das denn wissen?«
    »Weil er vor zwei Tagen auch mir dieses Messer an die Kehle gehalten hat.« Sie nickte zu Sean. »Er hat mich gerettet, sonst wäre ich jetzt in einem Erdloch verscharrt.«
    In Ivers scharfem Lachen schwang Verbitterung mit. »Glück gehabt, Schätzchen. Aber Sie haben auch einen großen, kräftigen Mann an Ihrer Seite. Meine Frau hatte dieses Glück nicht. Sie hat mich weniger als einen Monat danach verlassen. Mit den Kindern. Ihrem eierlosen Wunderknaben für immer Adieu gesagt.«
    »Das tut mir sehr leid«, sagte Liv leise.
    »Sie hat wieder geheiratet«, erklärte er dumpf. »Die Kinder tragen inzwischen den Nachnamen ihres Mannes. Das Einzige, was ich für sie tun kann, ist, mich von ihnen fernzuhalten. Ich habe meine Kinder seitdem nicht mehr gesehen.« Ivers sackte in sich zusammen und schloss die Augen.
    Sean wartete, bis Ivers sein bierseliges Schluchzen unter Kontrolle hatte, bevor er fragte: »Erinnern Sie sich an den Namen des Flaxon-Geschäftsführers?«
    Ivers wischte sich über das Gesicht und schniefte den Rotz hoch. »Charles Parrish. Aber ich rate Ihnen davon ab, ihn anzurufen. Es sei denn, Sie legen Wert auf einen nächtlichen Besuch von Godzilla.«
    Sean zögerte einige Sekunden. »Soll er ruhig kommen.«
    Ivers starrte ihn an. »Scheiß auf Sie. Ich hoffe, Sie erwischen diese

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