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Sündige Spiele

Sündige Spiele

Titel: Sündige Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Joy
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Schwulenclub geraten zu sein, doch dann erkannte ich, dass dies eine Bar war, die älteren Herrn dazu diente, junge Mädchen abzuschleppen – Rosenmädchen eben, die gerade aufgeblüht waren.
    Die männliche Klientel bewegte sich altersmäßig um die Mitte fünfzig. Von den Rosenmädchen waren zunächst noch keine zu sehen, aber die Kerle warteten hier sicher nicht umsonst.
    Im ersten Moment dachte ich daran, kehrtzumachen, doch dann sagte ich mir: Cocktails sind Cocktails. Und wer weiß, vielleicht war ja doch ein Mann darunter, der den Altersdurchschnitt hier unterschritt …
    Wie ich sehen konnte, gab es sehr wohl ein paar Frauen, allerdings waren die hier wirklich in der Unterzahl. Ein paar Männer unterhielten sich mit einigen Mittzwanzigerinnen, die Blicke der anderen, die bisher leer ausgegangen waren, richteten sich sogleich auf mich.
    Als ich zur Bar schritt, kam ich mir vor, als würde ich durch ein Spalier von Händen wandern, von denen einige dreist genug waren, mich zu berühren. Das Gefühl war mir im ersten Moment unangenehm, und ich fragte mich, wer sich hier wohl als erster einen Korb bei mir abholen würde.
    An der Bar angekommen, legte sich das Gefühl ein wenig, was nicht zuletzt an dem Barkeeper lag.
    Der Mann hinter dem Tresen war noch recht jung. Ein Student, schätzte ich, der sich etwas dazuverdienen wollte. Für so junges Gemüse wie ihn fühlte ich mich eigentlich schon zu alt, aber angesichts seiner wahnsinnsblauen Augen hätte ich sicher nicht nein gesagt.
    »Hallo, schöne Fremde, was kann ich für Sie tun?«, sprach er mich gleich an, denn der Rest seiner Kundschaft war offenbar versorgt.
    »Einen Cosmo bitte«, entgegnete ich.
    Einen hässlicheren Barkeeper hätte ich vielleicht mit einer komplizierteren Bestellung geärgert, aber dieser hübsche blonde Bursche hatte das einfach nicht verdient.
    Nachdem er mir zugelächelt hatte, gab er alles, was er für den Cosmopolitan brauchte, in ein Glasgefäß und rührte gut durch.
    Vielleicht hätte ich einen Drink bestellen sollen, bei dem er den Shaker betätigten musste, denn als er sich abwandte, entdeckte ich seine extrem knackige Kehrseite. Da bekam ich den Cosmo auch schon rübergeschoben, zusammen mit einem Lächeln, das beinahe meine Strümpfe wegschmelzen ließ.
    Erst jetzt bemerkte ich die Klänge eines Saxophons, die die schwüle Stimmung dieses Ladens unterstrichen.
    Die Männer ringsherum glotzten noch immer, aber keiner schien sich entschließen zu können, mich anzusprechen. War ich ihnen vielleicht zu alt? Oder zu bekleidet? Erkannte mich hier irgendwer?
    Nein, das letzte Mal, das mein Bild in der Zeitung abgedruckt war, war schon verdammt lange her. Bei der Eröffnung meines Juwelierladens war es nicht zu vermeiden gewesen, denn zu einem neuen Geschäft gehörte es auch, dass man die Inhaberin einmal ablichtete.
    Nachdem ich einen Schluck von dem Cocktail genommen hatte, blickte ich mich um.
    Einige der Männer, die sichtlich auf meinen Arsch gestarrt und sich dabei was gedacht hatten, senkten beschämt die Köpfe. Ich lächelte still in mich hinein. Mochte ich auch mein Geschäft verloren haben, immerhin hatte ich nicht meine Reize verloren.
    »Hallo«, sagte plötzlich eine tiefe Männerstimme von der Seite.
    Als ich mich ihrem Besitzer zuwandte, sah ich einen stämmigen, bärtigen Mann Ende vierzig vor mir, dessen dichtes schwarzes Haupthaar schon einige silberne Strähnen aufwies. Er setzte sich auf den Barhocker neben mich und fixierte mich wie ein Wolf seine Beute. Passend dazu hatten seine Augen einen dunklen Goldton, was ihn allein schon zu einer Besonderheit inmitten dieser etwas blass wirkenden Männerschar machte.
    War er vielleicht ein arabischer Scheich?
    Dass er es gewagt hatte, mich anzusprechen, brachte die wenigen anderen Männer, die mich noch immer angestarrt hatten, endgültig dazu, sich enttäuscht abzuwenden. Offenbar kannten sie den Gigolo vor mir gut genug, um zu wissen, dass ich anbeißen würde.
    Ich war sogar gewillt, das zu tun – vorausgesetzt, seine Angelrute konnte sich sehen lassen.
    »Hallo«, erwiderte ich und setzte mein strahlendstes Lächeln auf.
    Auch wenn der Typ schon etwas älter war, versprach die Wölbung in seiner Hose Spaß, was meine Möse sofort feucht werden ließ.
    »Ich wollte gerade fragen, ob ich Ihnen etwas zu trinken spendieren darf, aber offenbar sind Sie schon versorgt.«
    Während er auf mein Glas deutete, streifte er wie zufällig meinen Arm. Dass es kein Zufall

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