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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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William schmunzelnd. Er seufzte und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Du bist müde, Liebste. Geh zu Bett. Wir werden uns morgen früh unterhalten.“
    Sie löste sich aus seiner Umarmung und trat einen Schritt zurück. „Ja … ich bin entsetzlich erschöpft. Bitte entschuldige mich.“
    Cassandra sah nach Emma, bevor sie in ihrem Zimmer nebenan ins Bett stieg. Aufgewühlt wie sie war, lag sie jedoch bis in die frühen Morgenstunden wach und grübelte über die fremden, beunruhigenden Gefühle nach, die William in ihr geweckt hatte. Wie sollte sie je diese verrückte und sündhafte Schwäche in sich verstehen? Ob geübte Schürzenjäger jeder Frau das Gefühl gaben, etwas Besonderes zu sein? Wieder und wieder musste sie an seine Küsse denken, die ein nie gekanntes Glücksgefühl und eine Sehnsucht nach mehr in ihr erregten.
    War es möglich, so glücklich zu sein, eine solche Hochstimmung zu empfinden? Sie glaubte beinahe, die schönste Frau der Welt zu sein. Noch einmal rief sie sich in Erinnerung, wie selig sie gewesen war, als sie in Williams Armen gelegen hatte. Es war ein Gefühl, das ihr zu Kopf gestiegen war wie Trunkenheit und zur gleichen Zeit ihre intimsten Stellen erobert hatte. Wie sehr wünschte sie sich, hier und jetzt von ihm umfangen und geliebt zu werden. Sie wusste, dass William ein Mann war, den sie lieben konnte, mit dem sie glücklich sein würde bis zu ihrem Lebensende.
    Sie wusste jedoch auch, dass er ein erfahrener Frauenheld war, der sich vortrefflich darauf verstand, die Dame seiner Wahl zu verführen. Und dass sie sich als etwas Besonderes zu empfinden begann, erregte die größten Zweifel in ihr. Waren seine Gefühle für sie wirklich aufrichtig? Sie konnte die Frage nicht beantworten. Cassandra wusste, dass sie, verglichen mit ihm, naiv war, aber sie würde nicht so dumm sein, seinen Schmeicheleien ohne Weiteres zu glauben.
    Am nächsten Morgen hatte Sir Charles Grisham seinen Besuch angekündigt. Mit förmlicher Höflichkeit empfing William ihn in der Bibliothek. „Was führt dich nach Carlow Park, Charles?“, begrüßte er seinen Freund ironisch. „Ist es nicht etwas früh für einen Besuch?“
    „Gütiger Himmel, William, hast du während deiner Zeit in Spanien dein Gedächtnis eingebüßt? Oder hast du mir gar nicht erst zugehört? Neulich abends, bei Lady Monkton, erklärte ich dir laut und deutlich, dass ich meine Tante in Hertford besuchen wolle.“
    Williams Miene verriet nicht mehr als milde Überraschung. War es tatsächlich erst wenige Tage her? Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, dass er auf diesem Ball gewesen war. „Ja, natürlich erinnere ich mich. Du sagtest, dass Mark dich eingeladen hat – und dass es um ein Pferd ging.“
    „Zwei Pferde, um genau zu sein. Aber das war, bevor wir unsere Wette bezüglich dieses Ausbunds an Tugend, der hinreißenden, anspruchsvollen und höchst begehrenswerten Miss Cassandra Greenwood, abschlossen.“
    William kniff die Augen zusammen. „Hinreißend, anspruchsvoll und höchst begehrenswert – ich stimme dir zu.“
    „Dein Verhalten auf dem Ball, als du sie einfach stehen gelassen hast und aus dem Saal gegangen bist, war Tagesge spräch im ton. Man versucht noch immer, der Sache auf den Grund zu gehen. London ist in heller Aufregung, um genau zu sein.“
    „Und ohne Zweifel zählt der ton eins und eins zusammen und bekommt als Ergebnis drei heraus“, bemerkte William trocken. „Die Gerüchte werden bald vergessen sein – spätes tens dann, wenn ein neuer Skandal die Gemüter erhitzt.“
    „Nachdem ich Monkton House verließ, um noch kurz bei White’s einzukehren, habe ich es in Erwägung gezogen, die Wette publik zu machen und ins Wettbuch zu schreiben. Da jedoch lediglich ein Pferd involviert ist, und kein Geld, abgesehen von den tausend Guineen, die ich dir zahlen muss, falls du gewinnst, beschloss ich, die Angelegenheit für mich zu behalten.“
    „Ich bin erleichtert, das zu hören.“
    „Nun, alter Knabe.“ Sir Charles ließ sich in einen der Sessel vor dem Kamin fallen und streckte die langen Beine aus. „Falls du die charmante Miss Greenwood verführen willst, bis die Saison beendet ist, bist du hier auf dem Lande einigermaßen fehl am Platze, denn die junge Dame lebt in London.“
    „Daran musst du mich nicht erinnern“, erwiderte William lächelnd. Insgeheim sagte er sich, dass Charles auf keinen Fall erfahren durfte, dass Cassandra und ihre Schwester bei ihm zu Gast waren. Sein Freund besaß viele

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