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Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Titel: Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TERRI BRISBIN
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Landes dikutieren und alle persönlichen Animositäten beiseitelassen.
    Er las den Artikel noch einmal durch und stieß einen lauten Freudenschrei aus, der Harley und Thomas sofort zu seinem Arbeitszimmer eilen ließ.
    „Mylord?“
    „Es könnte klappen, Harley. Es könnte doch noch alles gut werden.“
    „Sehr schön, Mylord. Bedeutet das, ich kann anfangen, die Koffer zu packen für unsere Reise zurück nach London?“
    „Zurück in die Zivilisation, was, Harley?“
    „Genau, Mylord.“
    „Bald, denke ich, aber noch nicht sofort.“
    „Mylord?“ Er verhehlte nicht seine Enttäuschung.
    „Thomas, haben Sie schon Neues herausgefunden?“ Er sah seinen Sekretär eindringlich an. „Es ist mir sehr wichtig.“
    „Ich mache Fortschritte, allerdings wird es noch einige Tage dauern, bevor ich die Information bekomme, Mylord.“
    David schickte beide fort und nahm noch einmal die „Gazette“ zur Hand. Irgendetwas gab ihm noch zu denken. Als Erstes erkannte er seine eigenen Bemerkungen über die Soldaten, die aus dem Krieg zurückkamen und hier weder Arbeit noch Unterkünfte fanden. Und ebenso hatte er von dem horrenden Preis für Nahrung und Lebensmittelkarten gesprochen. Beide Themen hatte er bei Lady MacLeries Dinnereinladung zur Sprache gebracht, und Goodfellow hatte sie in seinem Artikel verwendet.
    Also hatte er sich nicht getäuscht, und Goodfellow war an jenem Abend anwesend gewesen – eine andere Erklärung konnte es nicht geben. Er war seinem Gegner so nahe gewesen und hatte ihn dennoch nicht entlarven können!
    Grübelnd betrachtete er eine Formulierung, auf der Goodfellow seinen Artikel aufbaute: „Blut lässt sich nicht leugnen“. Allerdings hatte er selbst, David, diese Worte nie benutzt.
    Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar und schloss die Augen. Kein Zweifel, sein Vater legte Hand an seine ursprünglichen Texte. Und wenn er hier blieb, wie er eigentlich geplant hatte, und seinen Artikel schon vorausschickte, würde sein Vater den persönlichen Konflikt zwischen den beiden Gegnern wieder aufleben lassen.
    Also musste er sehr bald schon nach London zurück. Bedrückt schüttelte er den Kopf. So viele Dinge blieben unerledigt, aber das Wichtigste für ihn war Anna. Die Vorstellung, welches Glück er aufgeben musste, stürzte ihn in tiefe Schwermut.
    Wenn er doch nur einen Weg fände, sich aus dem Teufelspakt mit seinem Vater zu befreien. Wenn er sie überzeugen könnte, dass seine Charade die einzige Möglichkeit gewesen war, die Situation zu handhaben. Wenn er Anna nur sagen könnte, dass Lord Treybourne wie er war und nicht wie der Mann, für den sie ihn hielt.
    Doch solche Wünsche waren töricht. Er erhielt erst mit dem dreißigsten Lebensjahr die Verfügungsgewalt über sein persönliches Vermögen, und das dauerte noch ein ganzes Jahr. Bis zu dem Zeitpunkt durfte er die Abmachung mit seinem Vater nicht gefährden.
    Da seine Zeit hier unausweichlich ihrem Ende zuging, beschloss David, Anna so oft zu sehen wie nur möglich. Sie würde wütend und verletzt sein, sobald sie die Wahrheit erfuhr, aber er konnte sich dann immer noch an ihren sprühenden Geist und ihre Schönheit erinnern. Und er würde sich immer nach all dem sehnen, was hätte sein können.

15. KAPITEL
    Nathaniel hatte sich doch nicht bei ihr gemeldet. „Mr. Archer“ ebenfalls nicht. Zwei Tage nach dem Erscheinen der „Gazette“ tauchte Nathaniel dann ohne Vorwarnung bei ihr auf. Genau an dem Tag, an dem die Londoner die neueste Ausgabe erhielten.
    „Anna!“, sagte er beim Eintreten und umarmte sie. „Goodfellows letzter Beitrag ist ein umwerfender Erfolg!“ Er hob sie hoch und drehte sie überschwänglich im Kreis herum.
    So schwer es ihr auch fiel, nicht in seinen Jubel einzustimmen, zunächst gab es noch etwas mit ihm zu bereinigen, bevor sie sich gemeinsam freuen konnten. Nachdem er sie abgesetzt hatte, stieß sie ihn unsanft von sich.
    „Stimmt etwas nicht, Anna?“, fragte er erstaunt. Und nach einem Blick auf ihr finsteres Gesicht: „Etwas stimmt nicht.“
    Ihr Lächeln war frostig. „Wird Mr. Archer zufrieden sein? Oder vielmehr, wird Lord Treybourne zufrieden sein?“
    „Aber ja“, erwiderte er unbedacht und hielt dann inne. Offensichtlich hatte er begriffen, was geschehen war.
    „Anna, ich …“, begann er und streckte die Hand nach ihr aus.
    „Du kannst es mir erklären, Nathaniel? Da bin ich sicher“, sagte sie höhnisch. „Und ich lausche dir mit angehaltenem Atem.“
    Er kam wieder auf sie

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