Sueße Prophezeiung
seiner Schulter zu betten, während sie beide vollständig bekleidet waren, ihr Arm auf seiner Brust ruhte und ihr Bein sich leicht über seine gelegt hatte.
Sie stellte nichts mehr in Frage. Im Schein der Sterne, der durch die Fenster drang, und in der Geborgenheit seiner Umarmung ließ sie sich einfach fallen und versank in tiefen Schlaf.
Gelegentlich trieb sie wieder an die Oberfläche des Bewusstseins und spürte, dass etwas anders war als sonst, dass ein warmer Körper sie hielt, dass der Atem eines anderen in ihr Ohr drang. Aber nichts davon versetzte sie in Sorge. Tatsächlich schien sie diese Situation sehr beruhigend zu finden. Als ob sie ihr ganzes Leben lang in ihren Träumen nach diesen Empfindungen gesucht hätte ...
Deshalb versetzte sie der Anblick eines männlichen Armes, der über ihrer Taille lag, als sie endlich wieder erwachte, nicht in Panik. Er ruhte schwer, aber nicht unangenehm, auf ihr und gehörte zu einem Mann mit glänzendem schwarzem Haar und einem im Schlaf entspannten Gesicht.
Das heller werdende Licht, das durch die Fenster schien, sagte ihr, dass die Sonne bald aufgehen würde. Der schwache Schein umspielte seine Gestalt und der dunkle Schatten auf seinen Wangen betonte seine maskulinen Züge.
Avalon blinzelte, doch der Anblick, der sich ihr bot, änderte sich nicht. Sie befand sich wahrhaftig in Marcus’ Zimmer. Er hatte sie in der letzten Nacht hergeführt und neben ihr geschlafen, was sie ihm ja auch nicht verwehrte ...
Seine Augen öffneten sich.
Sie wandte den Blick nicht von ihnen ab. In das eisige Blau mischte sich jetzt langsam ein Hauch von Wärme, als er sie ernst musterte.
Es war ihr ein Leichtes, sich in seinem Blick zu verlieren, sich von seiner Wärme davontragen zu lassen, während blaue Flammen im Verborgenen flackerten.
Sofort spürte sie ihre Reaktion darauf, die ohne Zögern aufkeimte, weil sie in der zarten Frische des anbrechenden Tages keine Vorbehalte gegen ihn hatte. In ihr war nur dieses schmelzende Gefühl, das sie nicht unterbinden konnte. Er hob eine seiner Hände – die, die auf ihrer Hüfte gelegen hatte – und führte seine Finger an ihre Lippen, die er immer noch voller Ernst sanft berührte, als würde der Lauf der Welt von dem abhängen, was er tat.
Sein Haar streifte ihre Wange, als er seinen Kopf zu ihr neigte und seine Lippen den gleichen Weg wie seine Finger nahmen. Anfangs war sein Kuss leicht, behutsam; aber dieser Moment ging schnell vorbei, und er legte sich über sie, um sie besitzergreifend zu küssen.
Die Antwort ihres Körpers ließ nicht auf sich warten; sie wusste, wohin dies führen würde, zu welch köstlichem Erlebnis, welch brennender Ekstase, und hilflos sank sie gegen ihn; währenddessen hob sie eine Hand, um sie in seinem Haar zu vergraben und ihn enger an sich zu ziehen. Sein Geschmack war würzig, verlockend, überwältigend männlich. Seine Zunge neckte ihre Lippen, hauchte Worte dagegen.
»Ja«, raunte er. »Gut!«
Sie wusste nicht, was das bedeuten sollte, was gut sein sollte, außer all der Dinge, die er mit ihr tat – die Art, wie er ihren gesamten Körper mit seinem bedeckte, während er sich, zwischen ihre Beine drängend, in einer Weise Platz schaffte, die sich ungewohnt und unschicklich, aber gleichzeitig wunderbar erregend anfühlte. Ihr war in ihrem Kleid und dem Tartan viel zu heiß. Die Kleidung engte sie ein und behinderte sie. Vielleicht schien er das zu wissen, denn noch während sie unter ihm lag, zerrte er an den Falten, die über ihrer Schulter lagen, wobei er die silberne Brosche öffnete, die sie zusammenhielten. Dann zog er an dem Stoff unter ihr und warf ihn auf den Boden.
Der kühle Lufthauch, der sie traf, wurde sofort von seinen Händen abgefangen, die an ihren Seiten hochfuhren und durch das schwarze Kleid hindurch über ihre Brüste strichen.
Ihr Kopf sank nach hinten und sie hörte ein Stöhnen – es kam aus ihrem Mund und rief jenes ungestüme Lächeln auf seine Lippen, welches eine schmelzende Flut durch ihren Körper jagte.
»Treulieb«, raunte er, während er sich zwischen ihren Beinen liegend zu bewegen begann. Seine Hände glitten um sie herum auf ihren Rücken, zu ihren Hüften und hoben sie noch enger an ihn heran.
Das Zentrum ihrer Weiblichkeit war heiß und voll feuchten Verlangens. Es erinnerte sie an damals, als er sie schon einmal so weit gebracht hatte. Sie nahm nur noch ihn wahr. Seinen mitreißenden Rhythmus, der sie alles andere vergessen ließ, während sie
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