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Sueße Prophezeiung

Sueße Prophezeiung

Titel: Sueße Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abe
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eingereicht. Sie behaupten, dass Ihr ihnen zu Unrecht weggenommen worden seid. Angeblich hätten sie schon vorher eine Vereinbarung mit Euch getroffen.«
    »Um was für eine Vereinbarung handelt es sich?«, fragte sie.
    Der andere kirchliche Würdenträger unterbrach das Gespräch. »Bevor wir diese Unterhaltung fortsetzen, Mylady, müssen wir Euch eine grundsätzliche Frage stellen. Seid Ihr ...« Er brach ab, während sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten, dann räusperte er sich. »Es geht darum, ob Ihr auf irgendeine Weise kompromittiert worden seid, Lady Avalon?«
    Narren! Würde sie nach einer Vergewaltigung hier wie eine Statue vor ihnen stehen? Hätte sie ihnen nicht längst durch einen Hinweis ihre Verzweiflung offenbart?
    »Ich bin in gar keiner Weise kompromittiert worden«, erklärte sie mit fester Stimme.
    Alle Männer sahen erleichtert aus. Der Ältere fuhr fort.
    »Sehr gut, Euer Ladyschaft! In diesem Falle muss ich Euch davon in Kenntnis setzen, dass um das Wesen Eurer Verlobung ein heilloses Durcheinander herrscht. Natürlich ist der Anspruch der Kincardines dokumentiert. Es besteht kein Zweifel daran.«
    »Ja«, bestätigte Malcolms Mann grollend.
    »Aber Lord d’Farouche sagt, dass seines Bruders Anspruch den der Familie Kincardine aufhebe. Er pocht auf das Treuegelöbnis. Bereits mit Eurem Vater habe er eine Vereinbarung getroffen, die vor derjenigen mit Hanoch Kincardine besiegelt wurde. Das aber bedeutet, dass Ihr mit Warner d’Farouche verlobt seid.«
    Unglaublich. Das konnte sie sich, trotz der Tatsache der Entführung, nicht gefallen lassen.
    »Von solch einer Vereinbarung habe ich noch nie etwas gehört«, erklärte sie den Männern. »Welche Beweise hat er dafür?«
    »Er sagt, er hätte Papiere, Mylady. Gegenwärtig kümmert er sich um deren Beschaffung.«
    Der Begleiter lehnte sich, auf seine Ellbogen gestützt, nach vorn. »Bis diese Sache geklärt ist, Lady Avalon, werdet Ihr unter der Obhut der Kirche stehen. Wir werden entscheiden, wer das Recht auf Eure Hand hat.«
    Das war die Lösung, für die sie vor nicht einmal einer halben Stunde gebetet hatte. Sie würde mit ihnen ziehen können, ohne dass ihr etwas geschah, und ihnen in einem günstigen Moment entwischen.
    Aber damit würde sie den Leuten von Sauveur nie helfen können. Nie wieder hätte sie Zugriff auf das Vermögen, das ihr gehörte. Es würde keine Hilfe für die Kincardines geben, kein Getreide, keine Schafe und kein Geld, genau dies jedoch hatte sie geplant, um ihre heimliche Schuld zu begleichen, die sie empfand, weil sie diese Leute im Stich ließ. Menschen, die sie mit solch verzweifelter Hoffnung angeblickt und sie mit so rührender Freundlichkeit bedacht hatten.
    Es bestand aber auch die Gefahr, wenn sie sich der Obhut der Kirche anvertraute, dass es Bryce und Warner gelang, diese von ihren Lügen zu überzeugen, und sie am Ende doch noch alles bekamen, was sie erlisten wollten.
    Und das wäre unerträglich.
    Sie würde alles andere lieber tun, als dem mörderischen Cousin ihr Vermögen und ihr Schicksal zu überlassen. Lieber würde sie sterben! Lieber würde sie ...
    ... hier bleiben.
    Ja, hier auf Sauveur bleiben und warten! Beobachten! Die Zukunft planen – hier oben im Hochland, fern von Bryce, fern der Kirche, würde sie zumindest einen Teil davon in die eigene Hand nehmen und den Kincardines auf manche Weise helfen können, ehe sie sich entschlösse zu verschwinden.
    »Es tut mir Leid, meine hohen Herren«, setzte Avalon an im Vertrauen auf eine Eingebung. »Ich fürchte, dass ich nicht mitkommen kann. Vor kurzem bin ich vom Pferd gestürzt und kann deshalb zur Zeit nicht reisen.«
    »Was soll das?«, brauste Henrys Mann auf. »Ihr sagtet, Euch gehe es gut!«
    »Meine Schulter ist in Ordnung, lieber Herr. Mit ...« Es gelang ihr zu erröten und ihre Worte kamen nur stockend, als würde die Schüchternheit sie überwältigen. »Mit meiner Seite ist nicht alles in Ordnung, hoher Herr! Ihr könnt diesen Mann danach fragen.« Sie wies auf den Zauberer. »Er ist es, der mich versorgt hat.«
    »Diener«, bellte Henrys Mann. »Komm her.«
    Balthazar trat, sich erneut verbeugend, vor, und Avalon staunte über seine Selbstbeherrschung.
    »Ist es wahr, dass die Lady verletzt ist, Diener?«
    »Jawohl, Herr! Sie fiel von einem stürmischen Ross und hat sich dabei die Rippen gebrochen. Wenn sie reiten müsste, würde sie das sehr schwer ankommen.«
    »Ach ja«, schnarrte der Mann. »Und wie willst du eine

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