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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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Blick zu und trieb sein Pferd schon wieder an.
    „He! Ed!“, schrie Jonathan ihm nach. „Ich glaube nicht, dass wir sie in dieser
    Richtung suchen müssen.“
    Edward wandte sich scharf um. „Wie meinst du das?“
    „Sie ist Winston in die Hände gefallen.“
    Edwards Gesicht wurde hart. „Winston? Wieso ist sie bei …?“ Er verstummte und
    biss die Zähne zusammen, als er die Zusammenhänge begriff. „Ver …“
    Jonathan nickte grimmig. „Unser geheimer Schmugglerkönig ist niemand anderer als
    der ehrenwerte Sir Winston, seines Zeichens auch noch Friedensrichter. Smiley war
    dabei, als sie Sophie geschnappt haben“, fuhr Jonathan fort, „konnte aber nichts tun.
    Da die Sache nicht so verlaufen ist, wie Winston sich das vorstellte, haben sie sich
    offenbar zu einer anderen Strategie entschlossen. Sie haben einen der Männer zu mir
    geschickt, damit ich dich hinlocken soll. Sie hatten nur Pech, dass sie einen Mann
    ausgewählt haben, der für mich arbeitet. Er hat mich gewarnt. Das Ganze ist eine Falle
    für uns beide.“
    „Haben Sie etwas über dich herausgefunden?“
    Jonathan zuckte mit den Schultern. „Möglich. Oder sie haben einen Verdacht.
    Vielleicht hat auch dein lieber Schwager William zu viel Wind gemacht.“
    „Wohin haben sie Sophie gebracht?!“
    „Richtung Hastings, sie wollen zu den alten Schmugglerhöhlen. Wie wir ja schon
    herausgefunden hatten, ist dort ein weiterer Schlupfwinkel. Smiley bleibt in ihrer Nähe
    und wird alles für uns vorbereiten.“
    Edward hatte sein Pferd bereits gewendet. „Welchen Vorsprung haben sie?“

    „Nur vier Stunden, nicht mehr. Sie haben sie in einen Karren verfrachtet.“ Als er sah,
    dass Edward noch mehr erbleichte, hob er beruhigend die Hand. „Sie ist unverletzt.“
    Er grinste. „Mach dir nicht zu viele Sorgen um sie. Wenn ich mir dich so ansehe, sollte
    mich nicht wundern, wenn die Bande sie freiwillig wieder rausrückt, nur um sie
    loszuhaben.“
    Zu Jonathans Glück hörte Edward schon längst nicht mehr zu. Er überdachte seine
    Möglichkeiten. Mit dem Karren waren sie langsamer. Das bedeutete, dass er trotz des
    Vorsprungs spätestens zwei Stunden nach ihnen in Hastings ankommen konnte. Zu
    Pferd war er in der Lage, Abkürzungen zu reiten und die Karrenwege zu vermeiden.
    „Ich habe schon meine Leute verständigt. Wir werden den geplanten Angriff
    vorziehen“, sprach Jonathan weiter, während sie ihre Pferde antrieben. „Allerdings
    brauche ich ein neues Pferd, dieses hier wird es nicht mehr bis Hastings schaffen.“
    Es waren von hier etwa zwanzig Meilen nach Hastings. Edwards Rappe war ein
    besseres Tier als das von Jonathan, er würde durchhalten, wenn er ihm dazwischen
    Pausen vergönnte. „Wir werden bei einem Freund vorbeireiten, der gute Pferde im
    Stall hat“, sagte Edward über die Schulter. „Knapp vier Meilen von hier. So lange
    müsst ihr durchhalten.“
    „Hast du schon einen Plan, wie du sie befreien kannst?“, rief Jonathan ihm nach, als
    Edward sein Pferd schneller antrieb. „Oder willst du reinplatzen, alle niederschlagen
    und dann mit Sophie wegrennen?“
    „Das werde ich mir überlegen, wenn wir unterwegs sind.“
    „Du kannst nicht einfach losreiten und sie retten.“ Jonathan stieß seinem Pferd die
    Fersen in die Weichen, um neben Edward zu bleiben. „Ich sagte ja schon, es ist eine
    Falle. Was sie allerdings mit Sophie vorhaben, weiß ich nicht. Aber hör zu. Ich habe
    einen Vorschlag.“
    „Mein Bruder hat deine Vorschläge nicht überlebt, soweit ich mich erinnern kann.“
    Edwards Stimme klang kalt. Er sah nur auf den Weg vor sich, wich einer Kutsche aus,
    und preschte dann schneller weiter.
    „Dein Bruder, Edward“, schrie ihm Jonathan nach, „war mein bester Freund!“
    Edward schloss sekundenlang die Augen, dann reduzierte er das Tempo, um Jonathan
    aufschließen zu lassen. Er sah kurz hinüber. „Schon gut, Jonathan. Ich weiß …“
    „Nein! Nichts weißt du!“ Jonathan schrie jetzt. Er hatte Edwards Arm gepackt und
    riss ihn halb aus dem Sattel. „Und du wirst mir zuhören, bevor wir dorthin reiten und
    unseren Hals riskieren! Du musst mir vertrauen! Andernfalls sind nicht nur wir beide
    so gut wie tot, sondern auch Sophie. Also reite langsamer. Wir müssen reden!“
    Edward hielt sein Pferd an. Die Blicke der beiden Männer trafen sich. Edwards Blick
    war ernst, der von Jonathan aufgewühlt. Jonathan atmete schwer. Endlich sagte er:
    „Ich werde das nur ein einziges Mal sagen, um diese Sache zwischen uns
    klarzustellen. Ein einziges Mal, hörst

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