Suesse Versuchung
zu schmiegen, aber dann sagte sie sich, dass Edward dies vielleicht falsch
verstehen könnte. Das hatte nichts mehr mit einem Kuss zu tun.
Sophie zappelte verlegen auf ihm herum. Willst du nicht aufstehen?
Nein. Nicht, bevor ich nicht meinen Gute-Nacht-Kuss bekommen habe. Ohne sie
loszulassen rollte er sich mit ihr hinüber, weg vom Sofa, bis er auf ihr zu liegen kam.
Seine Hände waren unter ihrem Körper, er stützte sich jedoch auf den Ellbogen ab, um
sie nicht mit seinem Gewicht zu Boden zu drücken. Dennoch war sie zwischen ihm
und dem weichen Teppich gefangen. Sein Gesicht war so dicht über ihr, dass sie
seinen Atem fühlen konnte. Mit jedem Atemzug, den sie wiederum tat, berührten ihn
ihre Brüste. Wenn sie auch nur ein wenig die Hüften bewegte, fühlte sie seinen
Unterleib, sein schwellendes Glied noch stärker.
Das Zimmer drehte sich bedenklich, und sie war froh, als sie in Edwards Augen einen
Fixpunkt fand, sich dort ausruhen und darin versinken konnte.
Sie fuhr sich mit der Zunge verlegen über die Lippen. Er sah es, betrachtete ihren
Mund, als wäre dieser eine ganze Landschaft. Sein Blick glitt von einem Mundwinkel
zum anderen, blieb am Zittern ihrer Lippen hängen. Dann beugte er sich tiefer. Sie sah,
wie sich seine Lippen leicht öffneten, und schloss die Augen.
Sie erschrak vor der Heftigkeit, mit der er sie enger zog, bis ihre Körper sich
aneinander pressten. Das sollte ein Gute-Nacht-Kuss sein? Sie wollte ihn von sich
schieben, aber er hielt sie eisern fest. Seine rechte Hand wanderte zwischen ihrem
Rücken und dem Boden tiefer, bis sie auf ihrem Hintern lag, und sie konnte trotz der
Unterröcke und des Kleiderstoffes alle fünf Finger spüren, die ihre Hinterbacke
umfassten und ihren Unterkörper mit erstaunlicher Kraft eng an seinen drückten,
sodass sich seine erregte Männlichkeit hart an sie schmiegte. Und dann lag sein Mund
auf ihrem. Nicht so sanft und zurückhaltend wie bei der Hochzeit, sondern
besitzergreifend. So wie damals im Wald. Wenn Sophie noch die geringsten Zweifel
über die Identität ihres fremden Küssers gehabt hätte, so schwanden diese jetzt
vollkommen.
Sophie wollte sich jedoch nicht so schnell ergeben. Wenn sie ihn jetzt gewähren ließ,
dann würde er bald merken, wie machtvoll er sie anzog, wie sehr sie von ihm gehalten,
geküsst, liebkost werden wollte. Er würde dies als Schwäche auslegen. Ihr Vater hatte
ihr und ihren Brüdern immer gesagt: Bei Verhandlungen keine Schwäche zeigen.
Daheim in Schottland war es zwar immer um Pferde, Schweine oder Weizen
gegangen, aber Schuldscheine verlangten wohl im Prinzip dieselbe Vorgehensweise.
Ihre Hände glitten an seinen Schultern entlang, krallten sich in den Stoff seiner Jacke,
um ihn wegzuziehen, aber mit einem Mal war Edwards Griff, seine Nähe, sein harter
Körper, sein Mund auf ihrem überwältigend. Sophie ließ in ihren Bemühungen ihn
loszuwerden nach und hörte schließlich ganz auf ihn abzuwehren. Jetzt krallte sie sich
nicht mehr in seine Jacke, um ihn wegzuziehen, sondern um ihn festzuhalten. Ihr
Körper schrie nach ihm, sie fühlte ihren Puls von ihrem Hals bis zu dieser delikaten
Stelle zwischen ihren Beinen.
Sie gab dem heftigen Druck seiner Lippen nach. Seine Arme zogen sie noch enger an
ihn heran, sein Körper wurde schwerer auf ihrem, die Schwellung an ihrem Unterleib
größer, härter. Sein Knie hatte sich tiefer zwischen ihre Beine geschoben, drückte sie
weiter auseinander. Seine Hand knetete ihre Kehrseite, und sie wünschte, er würde
damit aufhören und andere Stellen damit berühren oder besser noch: beides
gleichzeitig tun.
Sophie fühlte die Feuchtigkeit seines Mundes, seine Zunge, die sich ungestüm
zwischen ihre Lippen schob, Besitz von ihr nahm. Sie öffnete ihren Mund etwas mehr,
um ihn tiefer suchen zu lassen. Sein Geruch hüllte sie ein, nach der vertrauten
Rasiercreme der etwas herbere, aber doch dezente Duft seiner Haut. Sein Geschmack,
nach ihm und nach diesem prickelnden Getränk, erfüllte ihren Mund. Oh ja, das war
ihr nächtlicher Küsser, wie er leibte und lebte. Verflixter Kerl, sie im Wald einfach so
zu überfallen und zu erschrecken. Sophie fand im Moment keine Möglichkeit, ihm
dies wirklich übel zu nehmen, sondern die Welt um sie versank in einem Wirbel aus
Wärme, Farben, Sehnsucht. Sie wusste nichts mehr, nur dass sie seufzte, nachgab,
erwiderte.
Und dann war er plötzlich fort. Sein Körper lastete weniger
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