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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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ins Netz geht«, sagte ich.
    Als wir gingen, schoben sich Regenschlieren wie lavendelfarbene Pferdeschweife vor die Sonne. Der Sheriff fuhr den Streifenwagen bei offenem Fenster, und Tabak wehte aus seiner Pfeife auf sein Hemd. Er wischte die Aschepartikel ärgerlich weg.
    »Ich will, daß diesem Kerl mit dem Hut die Luft abgedreht wird«, sagte er.
    »Auf dem Hausboot ist kein Verbrechen passiert, Skipper. Außerdem befindet sich die Bucht nicht mal in unserem Zuständigkeitsbereich.«
    »Das mutmaßliche Opfer schon. Das reicht. Er ist ein verwundbarer alter Mann. Erinnern Sie sich noch, wie Sie ihren ersten Einsatz heil überstanden hatten und sich für unverwundbar hielten?«
    Eine halbe Stunde später stoppte eine Streife der Staatspolizei einen roten Pickup mit einem texanischen Kennzeichen an der Grenze zwischen Iberia und St. Martin.
    Der Sheriff und ich standen vor der Arrestzelle und betrachteten den Mann, der auf der Holzbank an der rückwärtigen Zellenwand saß. Seine Hose nach Westernart hatte scharfe Bügelfalten, die harten Spitzen seiner ochsenblutfarbenen Cowboystiefel glänzten matt wie geschmolzenes Plastik. Er ließ den Stetson am Zeigefinger baumeln.
    Der Sheriff hielt den Führerschein des Mannes in der Hand. Sein Blick schweifte prüfend zwischen Foto und dem Gesicht des Häftlings hin und her.
    »Sie sind Harpo Scruggs?« fragte der Sheriff.
    »Beim Aufstehen heute morgen war ichʼs jedenfalls noch.«
    »Sie kommen aus New Mexiko?«
    »Deming. Hab dort eine Chili-Farm. Der Pickup ist geleast, falls Sie das interessiert.«
    »Sie gelten eigentlich als tot«, bemerkte der Sheriff.
    »Meinen Sie das Feuer drunten in Juárez? Ja, hab davon gehört. Aber das war ich nicht.«
    Er hatte den typischen Hinterwäldler-Akzent, und sämtliche Merkmale, die man den Arkadiern je nachgesagt hatte, trieften aus seinen Poren.
    »Sie terrorisieren ältere Geistliche, stimmtʼs?« sagte ich.
    »Ich hab den Mann um eine lumpige Gallone Benzin gebeten. Da hat er mich mit einem Gewehr bedroht.«
    »Wir machen eine Gegenüberstellung. Was dagegen?« fragte der Sheriff.
    Harpo Scruggs betrachtete seine Fingernägel.
    »Yeah. Hab ich. Was wirft man mir vor?« sagte er.
    »Wir finden da schon was«, versprach der Sheriff.
    »Ich glaube, ihr habt nicht mal den Hauch von einem Furz gegen mich in der Hand«, sagte er.
    Er hatte recht. Wir riefen bei Moutʼ Broussard an, doch niemand meldete sich. Genausowenig konnten wir den Studenten von der University of Southern Louisiana auftreiben, der die Hinrichtung der beiden Brüder draußen im Atchafalaya-Sumpf beobachtet hatte. Der Vater der Brüder war betrunken und widersprüchlich in seiner Aussage dessen, was er gesehen und gehört hatte, als man seine Jungen aus dem Haus gelockt hatte.
    Es war acht Uhr abends. Der Sheriff saß in seinem Drehstuhl und trommelte mit den Fingerkuppen gegen sein Kinn.
    »Rufen Sie in Juárez an. Mal sehen, ob da noch ein Haftbefehl existiert«, sagte er.
    »Schon passiert. Hätte ich mir sparen können. Keiner wußte was, keiner hatte was gehört, niemand war zuständig.«
    »Manchmal hasse ich diesen Job«, brummte er und griff nach einem Schlüsselbund auf seiner Schreibunterlage.
    Zehn Minuten später sahen der Sheriff und ich zu, wie Harpo Scruggs als freier Mann über den Parkplatz lief. Er trug ein Hemd mit lilafarbenem und purpurrotem Blumenmuster, das sich im Wind blähte und ihn noch kräftiger aussehen ließ, als er ohnehin schon war. Er setzte seinen Hut auf, klappte den Rand über die Augen, zog eine kleine Tüte aus der Tasche und versenkte seine falschen Zähne heißhungrig in einen Keks. Dann wandte er das Gesicht in die leichte Brise und blickte erwartungsvoll in die untergehende Sonne.
    »Sehen Sie zu, daß Sie mir Lila Terrebonne morgen früh in mein Büro schaffen«, sagte der Sheriff.
    Harpo Scruggsʼ Pickup fuhr die Straße in Richtung Friedhof hinauf. Einen Moment später reihte sich Helen Soileaus Funkwagen hinter ihm in den Verkehr ein.
    An diesem Abend machten Bootsie und ich Schinken-Zwiebel-Sandwiches und Dirty Rice mit Eistee an der Küchentheke und aßen am Frühstückstisch. Durch den Korridor konnte ich die Flechten in den Eichen im Licht der Lampen am Anleger glänzen sehen.
    »Du schaust müde aus«, sagte Bootsie.
    »Bin ich eigentlich nicht.«
    »Für wen arbeitet dieser Scruggs?«
    »Den New-Orleans-Mob. Die Dixie-Mafia. Wer weiß?«
    »Der Mob läßt von einem seiner Leute einen Priester umbringen?«
    »Du

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