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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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weg war sie, brach jedoch an anderer Stelle wieder durch die Oberfläche und lachte triumphierend. »War ein guter Ansatz, Mun! Kommt her, hier führt ein Gang nach unten.«
    Einer nach dem anderen stiegen sie zu As’mala hinunter. Sie betraten einen Stollen, der sich durch den marmornen Fels schlängelte. Shanija konnte keinen Weg an die Oberfläche ausmachen.
    »Psimagisch versiegelt«, vermutete As’mala achselzuckend, die den fragenden Blick Shanijas bemerkt hatte.
    Der Stollen wurde rasch breiter, in den Boden waren flache Stufen gehauen. Was sich an der Oberfläche in weit gewaltigerem Ausmaß abspielte, fand hier im Kleinen statt. Steinzungen wuchsen aus den Wänden des Gangs, der spiralförmig in die Tiefe führte.
    Der Gang durchstieß schließlich die Gesteinsdecke, doch statt massiver Wänden links und rechts befand sich nun ein Geländer an den Seiten. Die Gefährten schritten immer tiefer in eine Kaverne, deren Ausmaße Shanija nicht abschätzen konnte. Noch hatten sich ihre Augen nicht an das Halbdunkel gewöhnt.
    Schließlich erreichten sie den Grund.

    Vor ihnen lag sumpfiges Gelände, das von dichtem Bodennebel überlagert wurde. Wendeltreppen an die Oberfläche schien es mehrere zu geben, denn in regelmäßigen Abständen konnte Shanija gewaltige marmorne Säulen entdecken, in die Stufen geschlagen waren.
    Das einzige Licht in der Kaverne fiel durch die Kluft herein. Die Steinbrücken waren semitransparent, sie zerteilten und filterten das Sonnenlicht und schufen dadurch ein unheimliches Streulicht, das den Nebel zu illuminieren schien.
    Wie weit mochte sich die Kaverne erstrecken? Shanija konnte sich diese Frage nicht beantworten, auch die Gefährten schienen sprachlos.
    In weiter Ferne ließ das Halbdunkel eine vage Kontur erahnen. Etwas, das die Silhouette eines abgestürzten Kolosses sein konnte. Es gab keine harten Linien, keine sterile Regelmäßigkeit der irdischen Raumschiffe, selbst die Quinternenraumer waren klar als solche erkennbar. Aber das Ding hier unten wirkte wie der gestrandete Kadaver eines Wals.
    Gottes irdene Klauen
, erinnerte sich Shanija,
das Tal der lebenden Steine
. Noch einmal betrachtete sie die Gesteinsformation hoch über sich, die Steinbrücken, die sich wider jede Logik einander entgegenstreckten. Sie wirkten, als wollten sie die Kluft jeden Moment schließen, um den ruhenden Koloss zu schützen.
    ELIUM war auf Less abgestürzt, aber selbst die Umrisse des Wracks waren immer noch zu mächtig, als dass sie durch einen derart lächerlichen Spalt gepasst hätten. War die Kaverne ein Teil der Einflugschneise gewesen, als ELIUM hier abstürzte? Es passte nichts zusammen. Irgendwie erweckte alles den Anschein, dass es sich erst nachträglich geformt hatte, um ELIUM aufzunehmen und zu verbergen.
    Hieß es nicht, dass jedes lebende Wesen, das hier auf Less strandete, eine Gabe erhielt? Selbst Pong hatte sich von einer Gefechtseinheit mit organischen Anteilen in einen Schmuckdrachen verwandelt. Ob das Schiff, das vielleicht teilorganisch gewesen war, die Gabe besaß, Steine zu formen?
    »Wir sollten vorsichtig sein«, murmelte sie.
    Wie intelligent war das Schiff, wie schnell konnte es die Gesteinsmassen formen? Erkannte ELIUM die kleine Gruppe als Gefahr? Shanija gefiel die Sache immer weniger. Instinktiv legte sie die Hand auf Pong, der an ihrer Brust schlummerte. In Pong ruhten die Daten der letzten Gefechtsmanöver der W ILD R AMS . Die gefallenen Freunde und Kameraden waren ihr ganz nah, ihre stillen Begleiter, bis sie ihren Abschlussbericht schreiben würde und die Nachrufe verfasste. Es würde ein verdammt langer Bericht werden.
    Shanija fühlte ein Kitzeln unter den Fingerkuppen; Pong war aus seiner Starre erwacht und flatterte unstet vor Shanija in der Luft.
    »Na, wow, cool. Was haben wir denn da? Einen riesigen Biomechanoiden? Schönes Exemplar.« Er sauste blitzartig zehn Meter weiter voraus. »Da wollen wir doch sicher hin, oder?«
    Langsam lösten sich die Gefährten aus ihrer Starre.
    Darren räusperte sich. »ELIUM«, sagte er überflüssigerweise.
    As’mala stampfte ein paarmal auf den Boden, was schmatzende Geräusche erzeugte. »Hmm. Normale Erde ist das hier nicht, normaler Sumpf genauso wenig.« Sie blickte nach oben zur Kluft. »Anscheinend ist hier immer wieder Sand reingeweht worden, und mit der Zeit hat sich dieser trügerische Sumpf gebildet. Ich frag mal lieber nicht, wo das Wasser herkommt.« Sie blickte skeptisch in Richtung des Gigantraumers.

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