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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Sinne beisammenhalten und sorgfältig abwägen, was sie sagen konnte oder durfte.
    Widersprach sie Raban, würde man sie möglicherweise aus Enttäuschung in der Luft zerreißen. Gab sie ihm Recht und erfüllte die Prophezeiung der Wiedergänger, dann sorgte sie für einen Flächenbrand unter ihnen, der wohl nicht mehr zu löschen war.
    Die Unruhe unter den Zuhörern wuchs und wuchs. Jedermann erwartete, dass sie sprach. Ein drückender Schmerz entstand an Shanijas Schläfen. Raban stand der Schweiß im Gesicht, um seine Mundwinkel zuckte es. Er wandte wohl all seine psimagischen Kräfte auf, um die erlösenden Worte aus ihr zu pressen.
    Oder?
    Shanija blickte an ihm vorbei, auf die anderen »Apostel«. Zwei Dreiergruppen hielten sich jeweils an den Händen. Die Mitglieder einer Gruppe wirkten in sich gekehrt und konzentriert, die anderen verwirrt und angestrengt. Waren sie es, gegen deren Geisteskräfte sie ankämpfte?
    »Sag es!«, forderte Raban mit leiser Stimme, »sag es endlich!«
    Der Zwang in ihr wuchs. Ihre Widerstandskraft ließ nach, konnte dem Drängen dieses geistigen Gegners nicht mehr länger widerstehen. – Warum denn auch? Die Wiedergänger wollten nur Gutes, und der Eine Gott würde sie bis in alle Ewigkeit entlohnen, wenn sie ihm half. Denn sie würde die Rolle einer Geburtshelferin ausfüllen, wenn Sein Kommen anstand.
    »Ich …«
    »Ja, Shanija?« Raban lächelte sie an. Er wusste, dass er gewonnen hatte.
    Sie gab auf. »Ich … ich …«
    Poltern. Rumoren. Schwerter, die aufeinander klirrten.
    Das Haupttor öffnete sich. As’mala stürmte an der Spitze einer kleinen Gruppe blutüberströmter Kämpfer in den Saal. Unter ihnen Mun, Matlin die Wanderhure sowie die drei Kaliken Smoot, Smaat und Smiit. As’malas Kutte hing in Fetzen an ihrem Leib. Sie blutete aus mehreren oberflächlichen Kratzern an den Oberarmen und Beinen. »Halt!«, rief die Diebin. Um nach einer kurzen Weile hinzuzufügen: »Es ist vorbei,
glaubt mir

    Sie schleuderte ein Messer. Es traf einen von Rabans Apostel im Hals. Röchelnd ging der Mann zu Boden, und der mentale Druck in Shanija erlosch. Die anderen erwachten aus ihrer Trance und stürzten sich mit wutverzerrten Gesichtern in den Kampf.

    Da war der Wunsch in ihr, die Sonnenkraft zu erwecken, um die Situation in einem Rundumschlag zu bereinigen, um alles auszulöschen, was von ihr Besitz ergriffen hatte. Shanija widerstand. Sie beherrschte diese Kraft viel zu wenig, um sie inmitten dieses Chaos auszulösen. In der Kutsche hatte sie die Hilfe des psimagischen Zirkels um sich gewusst. Hier jedoch mochte sie Freund und Feind gleichermaßen töten. Und sich selbst wahrscheinlich dazu.
    Besinne dich endlich wieder auf dich selbst
. Sie hatte keine Waffen bei sich; natürlich hatte man ihr nicht erlaubt, sie mitzunehmen, als sie zu Raban gebracht wurde. Aber die brauchte sie auch nicht.
    Shanija wirbelte zu dem Erhabenen Propheten herum, schlug ihm ein Bein weg und gab ihm zusätzlich einen heftigen Stoß gegen die Schulter. Er landete rücklings, zeigte dabei einen völlig überraschten Gesichtsausdruck. Drei Apostel stellten sich Shanija in den Weg, bevor sie sich weiter dem Propheten widmen konnte, wollten sie gemeinsam angreifen. Sie ließ ihnen keinen Augenblick Zeit. Mit einem kurzen Blick erfasste sie die Lage; die Drei waren zu allem entschlossen, aber keine geübten Kämpfer und dementsprechend langsam. Weit unterlegen. Blitzschnell griff Shanija den Ersten an, zertrümmerte mit einem Hieb seinen Kehlkopf und wandte sich schon dem Zweiten zu, noch bevor der erste zu Boden ging. Der Zweite war ein groß gewachsener Insektoide, mit denen Shanija seit der Bruchlandung nur schlechte Erfahrungen gemacht hatte, und daher ihrer eiskalten Wut hemmungslosen Lauf ließ. Mit aller Wucht zertrat sie eine Kniescheibe, und während der Insektoide einknickte, kickte sie ihm mit der Stiefelferse genau zwischen die Mandibeln; es knackte hörbar, eine zähe grüne Flüssigkeit sprudelte hervor, und der Insektoide brach zusammen. Der dritte Apostel, der soeben einen Angriff starten wollte, hielt mit entsetzten Augen inne und ergriff dann die Flucht.
    Shanija stockte und schüttelte den Kopf.
Blut und Tod?
Das ging zu weit. Sie hatte sich noch nie in einen Kampf so sehr hineingesteigert, dass sie hemmungslos tötete, wenn sie ebenso den Gegner mit einem einzigen Hieb oder Tritt außer Gefecht setzen konnte.
    Die Gläubigen flüchteten inzwischen großteils. Nur wenige von ihnen

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