Susan Mallery - Buchanan - 03
geeignete Kandidatin fürs Lasern“, sagte sie. „Falls Sie daran Interesse haben.“
Lori beobachtete fasziniert, wie die Ärztin eine Flüssigkeit auf ein kleines flexibles Plastikscheibchen gab, und murmelte: „Ich bin nicht sehr erpicht darauf.“
Sie schluckte und versuchte sich zu entspannen, während die Ärztin mit der Kontaktlinse ihrem Auge immer näher kam. Als sie sie fast berührte, kniff sie das Auge zu.
Dr. Grayson lachte. „Es wäre leichter, wenn Sie das Auge nicht zumachten. Möchten Sie sich die Linse vielleicht selbst einsetzen?“
„Auf keinen Fall.“
„Gut. Dann versuchen wir es noch einmal.“
Die Kontaktlinse glitt auf ihr Auge. Lori konnte mit diesem Auge sofort besser sehen. Das war schön. Vielleicht war es ja doch nicht so schlimm und sie hatte mal wieder überreagiert. Dann musste sie blinzeln.
Es war ein Gefühl, als hätte sie einen Stein im Auge. Plötzlich brannte ihr Auge wie Feuer, und Tränen liefen ihr über die Wangen.
„Schnell, nehmen Sie sie raus“, rief sie.
„In Ordnung. Bitte mal nach oben schauen. Und das Auge offen lassen.“
Die Linse war raus. Dr. Grayson reichte ihr ein Papiertaschentuch. „Also sind Linsen nichts für Sie.“
„Ich schätze, nicht.“
„Es gibt wunderschöne Brillengestelle.“
Lori blinzelte noch mehrmals, um wieder klar sehen zu können, dann musterte sie ihr Brillengestell. Sie musste sich ihre Niederlage eingestehen.
Fünf Minuten später war sie wieder im Wartezimmer. Madeline stand auf.
„Keine Kontaktlinsen.“
„Es funktioniert nicht.“
„Okay. Und jetzt?“
Lori zog eine Karte mit einem weiteren Termin aus der Tasche und versuchte, ruhig zu bleiben.
„Ich lasse mir die Hornhaut von einem Laser versengen.“
Beim Baseball kommt es vor, dass der Pitcher hin und wieder von einem Ball getroffen wird. Reid hatte im Lauf seiner Karriere einige Bälle abbekommen und wusste, wie weh das tat. Wenn man einen Ball in die Magengrube bekam, blieb einem erst mal für ein paar Minuten die Luft weg.
Und genau so fühlte er sich jetzt – als hätte er einen Schlag in die Magengrube bekommen. Er fragte sich, ob er jemals wieder würde atmen können. Er hatte zwar alles richtig gemacht, aber ...
Er ging in die Küche und sah, dass Lori gerade Glorias Lunch zubereitete. Sie drehte sich zu ihm um und lächelte ihn an. Dann legte sie das Messer hin und lief zu ihm.
„Was ist denn? Alles klar bei dir? Ist dir schlecht?“
„Mir geht’s gut.“
„Du siehst schrecklich aus.“ Sie befühlte seine Stirn. „Aber Fieber hast du nicht. Du bist nur schrecklich blass.“
„Mir geht’s gut. Ich muss nur mal eben verdauen, dass ich gerade 120 Millionen verschenkt habe.“
Sie riss die Augen auf. „Wie bitte?“
„Ich habe eine Stiftung gegründet. Für Kinder und Sport. Wir werden Ausrüstungen kaufen, Spielfelder bauen, Sportcamps veranstalten und so weiter. Das ist zumindest der Plan. Wir sitzen gerade an den Einzelheiten.“
Lori berührte seinen Arm. „Ich bin beeindruckt. Das ist eine Menge Geld.“
„Das wird mir auch gerade klar.“
Sie lächelte. „Bist du jetzt arm? Musst du dir einen Job suchen?“
„Ich will etwas Sinnvolles machen, aber ich bin nicht verrückt. Natürlich habe ich noch genügend Geld für mich übrig. Und außerdem habe ich einen Job. Ich habe in der ‚Sports Bar‘ aufgehört und kümmere mich jetzt um die Stiftung.“
„Du führst sie?“
„Nein, dafür habe ich meine Fachleute. Ich werde das Aushängeschild sein. Ich habe mit Cal darüber gesprochen. Ich will endlich etwas tun. Diese Briefe ...“ Er schüttelte den Kopf. „Irgendwie lassen die mich nicht los.“
Sie drückte seinen Arm. „Es war nicht deine Schuld.“
„Sie haben diesen Kindern mein Bild mit meiner Unterschrift geschickt. Wenn ich mir vorstelle, wie enttäuscht sie gewesen sein müssen ...“ Ehrlich gesagt wollte er sich das nicht mehr länger vorstellen.
„Ich will nicht, dass so was noch mal vorkommt“, sagte er. „Ich will sicherstellen, dass ab jetzt alles richtig läuft. Ich bin immer noch so was wie ein Promi, das kann ich nutzen. Ich gehe raus und treffe Menschen. Ich sammle Spenden, mache auf wichtige Anliegen aufmerksam. Wer weiß, vielleicht nutzt das ja was.“
Schon allein bei diesen Worten fühlte er sich seltsam. Er hatte sich zwar immer bemüht, ein netter Mensch zu sein, aber am Ende war es nur um ihn selbst und seine Familie gegangen. Sich als Weltverbesserer zu betätigen, war
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