Susan Mallery - Buchanan
befürchtet hatte. Anscheinend hatte er sie nicht geliebt. Zumindest nicht am Ende ihrer Ehe. Vielleicht hatte er sie aber auch überhaupt nie geliebt. Eine Erkenntnis, die ihn nicht gerade mit Stolz erfüllte.
„Du wirkst, als wärst du dir dessen sehr sicher“, sagte Katherine. „Verrätst du mir, warum?“
„Nein.“ Er bemühte sich, seine Antwort nicht allzu barsch klingen zu lassen. „Ich weiß deine Bemühungen wirklich zu schätzen, und mir ist klar, dass wir beide dir am Herzen liegen. Aber meine Ehe mit Fiona ist vorbei. Nichts und niemand wird uns je wieder zusammenbringen.“
„Ich kenne dich lang genug, um diesen störrischen Zug um deinen Mund zu deuten. Also gut, ich gebe auf. Aber es macht mich traurig. Ich dachte, das mit euch beiden wäre etwas Besonderes.“
„Das dachte ich auch, aber ich habe mich getäuscht.“
Alex ging kurz vor neun. Katherine sah ihm nach. Er war ein anständiger Mensch. Was nicht ihr Verdienst war – denn dass er der Mensch geworden war, der er jetzt war, lag letztlich an ihm selbst und kam aus seinem Inneren. Sie hatte ihn lediglich unterstützt.
Manchmal dachte sie, dass Mark von Alex noch etwas lernen konnte. Doch dann schüttelte sie den Gedanken immer wieder ab. Sie wollte Mark nicht unrecht tun, und sie akzeptierte ihn natürlich mitsamt seinen Fehlern und Schwächen. Ihn ändern zu wollen hätte nur zur Folge, dass sie selbst unglücklich und frustriert wurde, wie Julie sich immer ausdrückte. Kein Mann wollte eine frustrierte, ewig nörgelnde Frau.
Katherine hörte Schritte im Flur und sah auf. Fiona kam ins Esszimmer. Sie war perfekt gekleidet, doch ihre Augen schienen leicht geschwollen.
„Was ist passiert?“, fragte Katherine. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
Fiona schluckte. „Entschuldige bitte, ich bin schon seit ungefähr einer halben Stunde hier. Um das Essen für den Charity-Abend noch mal durchzugehen. Ich wollte deine Unterhaltung mit Alex nicht belauschen, ich wusste ja nicht einmal, dass er hier ist. Ich habe nur ...“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich habe gehört, was er gesagt hat.“
Katherine stand auf und zog Fiona an sich. „Meine Güte, das tut mir furchtbar leid.“
„Ich liebe ihn immer noch. Und ich hatte wirklich gehofft, dass wir unsere Probleme lösen könnten, aber jetzt ...“
Katherine schloss die Augen. Sie spürte, wie Fiona litt und was sie gerade durchmachte. Als Katherine selbst Mark damals verlassen hatte, hatte sie geglaubt zu sterben, weil sie ihn so sehr vermisste. Schließlich war dieser Schmerz so groß geworden, dass sie nach Seattle geflogen war und ihn um eine zweite Chance angefleht hatte.
„Es ist vorbei“, schluchzte Fiona.
Katherine trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. „Es ist nur dann vorbei, wenn du aufgibst. Alex ist ein anständiger, guter Mensch. Wenn du ihn jetzt aufgibst, bist du nicht die Richtige für ihn. Man darf nicht aufhören, seinen Mann auch in schweren Zeiten zu lieben. Das ist nicht leicht, aber es geht. Gib die Hoffnung nicht auf, Fiona. Ich weiß, dass du Alex zurückgewinnen kannst. Ich weiß es und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um euch beiden dabei zu helfen.“
8. KAPITEL
D ani saß an einem Tisch in einer Ecke des Daily Grind und wartete auf Alex. Die Situation erinnerte sie an ihre früheren Verabredungen mit Gary, mit dem sie sich auch immer in einem Cafe getroffen hatte, und auch daran, mit welcher Katastrophe diese Treffen schließlich geendet hatten. Sie quälte sich immer noch mit einem schlechten Gewissen, weil sie Schluss gemacht hatte, nachdem sie herausgefunden hatte, dass er bis vor Kurzem noch Priester gewesen war. Andere Frauen hätten sich vielleicht mehr angestrengt, um einer solchen Beziehung eine Chance zu geben. Doch alles, woran Dani damals denken konnte, war, dass dies ein deutliches Zeichen von Gott war, um die Sache zu beenden.
Das alles hatte nichts mit Alex zu tun, doch sehr viel mit der Nervosität, die ihr den Magen zuschnürte. Sie war aufgeregt, weil sie ihn bald sehen würde. Seit er angerufen und gefragt hatte, ob sie kurz Zeit für einen Kaffee hätte, hatte sie sich auf diesen Moment gefreut. Die Sache fing an, ein ernsthaftes Problem zu werden.
Eine Beziehung mit ihm einzugehen, wäre ein totales Desaster, aber mit Desastern kannte sich Dani ja aus. Doch Alex und sie hatten sich auf eine Art und Weise geküsst, dass sie jedes Mal ganz kribbelig wurde, wenn sie an ihn dachte. So
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