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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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mir gesagt, dass man seinen Stil am leichtesten verbessert, indem man haufenweise Arbeiten anderer Leute liest«, erklärte sie. »Der Stil sinkt dann einfach ein, bis man Dinge von anderen wie selbstverständlich übernimmt. Also werde ich mich heute Abend noch durch einen ganzen Stapel Vanity Fairs und Harper’s Bazaars arbeiten.«
    »Aber wozu denn, bitteschön?«, fragte June. »Du willst doch gar keine Zeitschriftenjournalistin werden. Du warst doch noch nie gut in Sprache. Dir lagen von klein auf die naturwissenschaftlichen Fächer.«
    Isobel seufzte. Sie hätte ebenso gut gegen eine Wand anreden können. »Ich muss aber nun mal diese Seite für das Magazin machen, also muss ich nächste Woche irgendwas zu Papier bringen, selbst wenn ich danach für den Rest meines Lebens keinen Stift mehr anrühren sollte«, erklärte sie mit letzter Geduld. »Möchte jemand noch mehr Kaffee?«
    »Ja, ich. Sehr gerne«, verkündete Jack laut.
    »Lieber Gott, du hast doch zwei Arme und zwei Beine. Wieso bedienst du dich nicht selbst?«, fauchte ihn June an.
    »Ich kümmere mich schon darum«, sagte Phil und sprang auf. »Ich brauche ohnehin Bewegung. Ich habe heute Vormittag mit Ellen Aerobics gemacht, und jetzt hab ich einen scheußlichen Muskelkater.«
    »Das süße kleine Dingelchen«, flötete June liebevoll. »Was fällt ihr noch alles ein?«

    Phil schenkte allseits Kaffee nach. »Eigentlich war es Clares Idee. Sie hat ein paar von diesen Videos aus dem Video-Shop geholt, dazu Teletubbies und Wiggles. «
    »Diese Clare, man weiß nie, was ihr als Nächstes einfällt. Also originell ist sie, das muss man ihr lassen. Aber das war sie ja schon von jeher, nicht wahr, Jack?«
    »Ja, das war sie«, echote Jack.
    »Nicht so wie du, Isobel. Du bist mehr die ordnungsliebende, das Organisationstalent«, klärte June sie auf.
    »Ja, Mum. Ich bin ganz groß im Organisieren«, entgegnete Isobel bitter. »Ich Glückliche. Das bedeutet, dass ich die ganze letzte Woche auf Zehenspitzen im Büro rumgelaufen bin und versucht habe, alles richtig zu machen, während ich gleichzeitig eine Scheißangst hatte, mich doch noch zu blamieren.«
    »Daran ist doch nichts auszusetzen. Du hast eben die Dinge gerne unter Kontrolle. Überraschungen hast du noch nie gemocht, nie«, sagte June und nahm sich ein zweites Stück Schokoladenkuchen. »Ich meine, du bist nun mal, wie du bist. Also dieser Kuchen ist einfach köstlich. Wenn du ihn wieder bäckst, tu das doch gleich doppelt und friere einen für uns ein, Liebes.«
    »Sind das nicht die Spätnachrichten?«, fragte Jack.
    »Ja, richtig«, erwiderte Phil eifrig. »Ich mach gleich lauter.«
     
    Clare wusste, dass es keine gute Idee war, sich nach dem Sex mit Leo unterhalten zu wollen. Er fiel nämlich gewöhnlich in ein sofortiges post-koitales Koma.
    Der Sex war heiß und hemmungslos wie immer gewesen, doch hatte sie die Übung diesmal eigenartig kalt gelassen, und nun wollte sie unbedingt herausfinden, ob sie mit ihm lediglich ihre Zeit verschwendete. Natürlich wusste sie, dass es eine lausige Zeit für eine »Wir-müssen-über-uns-reden-Diskussion«
war. Sie hatte Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus gelesen und wusste, wie wichtig es war, Männern den Rückzug in ihre psychologische Fluchtburg zu gestatten. Aber sie musste einfach etwas sagen. Sie konnte die Dinge nicht einfach so weiterlaufen lassen wie bisher.
    »Leo, bist du wach?«, flüsterte sie.
    »Jgnwks«, brummelte er und regte sich irritiert.
    »Tut mir Leid, bin ich vielleicht zu schwer?«, erkundigte sich Clare ängstlich.
    »Wenn du bloß ein bisschen rücken könntest …«, murmelte Leo.
    »Klar. Wenn Gott bloß ein bisschen mehr Grips gehabt hätte, hätte er uns mit abnehmbaren Armen ausgestattet, damit wir besser auf der Seite liegen können. Ich meine, wenn man mit jemandem im Bett ist, ist einem doch dauernd der berühmte Arm im Weg. Oder zwei … Leo, schläfst du schon wieder?«
    »Noch nicht«, seufzte er.
    »Ich wollte dich nicht wecken. Es ist bloß so, dass wir überhaupt noch nicht über letzte Woche gesprochen haben, und ich wollte wissen, wie’s ging.«
    »Letzte Woche?«
    »Na, du weißt schon, dein Dinner mit Iso. Ich hab mich nur gefragt, wie schrecklich du mich vermisst hast«, sagte Clare leichthin.
    Bei einem ausgedehnten Dinner in ihrem marokkanischen Lieblingsrestaurant war Leos Woche tatsächlich ziemlich ausführlich zur Sprache gekommen. Clare hatte erfahren, dass der Film fast abgedreht und Leo

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