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Suzannah und der Bodyguard

Suzannah und der Bodyguard

Titel: Suzannah und der Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
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schnappen den Mistkerl. Bis dahin kannst du bei mir übernachten.“
    Bei ihm übernachten.
    Das klang auf viel zu vielen Ebenen verlockend.
    „Nein.“
    Seine Augenbrauen hoben sich, was auf seiner Stirn Falten produzierte, die ihr langsam vertraut vorkamen.
    „Nein?“
    „Schlimm genug, dass ich mich von ihm letzte Nacht habe aus dem Haus jagen lassen“, sagte sie. „Es ist furchtbar, dass ich mir von ihm mehr oder weniger vorschreiben lasse, wohin ich gehen und was ich tun kann. Aber ich werde nicht zulassen, dass er mich endgültig aus meinem Haus vertreibt.“
    Seine Antwort kam prompt. „Dann ziehen wir bei dir ein.“
    Ihr Herz machte einen Sprung. John, der bei ihr zu Hause wohnte?
    Plötzlich erinnerte sie sich wieder an die Szene, die sie den ganzen Tag zu verdrängen versucht hatte. Die Erinnerung an das nackte Verlangen, das letzte Nacht in seinen Augen geschrieben stand, kurz bevor sie die Tür zu ihrem Schlafzimmer vor ihm schloss. Mit ihrem Kommentar wollte sie ihn leiden lassen, doch letztendlich war sie es, die sich die ganze Nacht hin und her gewälzt hatte, die von ihrer Neugier und noch etwas anderem wach gehalten wurde.
    Bei Gott, es wäre schierer Wahnsinn, ihn bei sich einziehen zu lassen. Was wiederum bedeutete, dass sie ihn gewinnen lassen musste. Vielleicht war es Selbstmord, und mit Sicherheit spielte sie mit dem Feuer, aber sie wollte mit ihm allein sein. Dann fiel ihrem verwirrten Geist auf, dass er den Plural verwendet hatte. „Was meinst du mit ‚wir’?“
    „Mich und Bandy. Wenn du nicht willst, dass ich den Köter ins Heim gebe.“
    Noch vor einer Woche hätte sie den Schatten, der durch seine Augen huschte, übersehen, die subtile Veränderung seiner Stimme. Er wollte den ohnehin schon von Neurosen geplagten Hund nicht dem zusätzlichen Stress aussetzen, eine Weile im Heim verbringen zu müssen. Doch er würde es tun, wenn es sein musste.
    „Gott, nein, tu das nicht.“
    „Gut. Er ist nämlich im Auto. Es hätte ihm das Herz gebrochen, wenn ich ihn im Hundehotel abgesetzt hätte. Das Grauen des Hundezwingers und so weiter.“
    Ihr blieb der Mund offen stehen. „Er ist hier? Jetzt?“
    „Klar.“
    „Napf, Hundefutter und der ganze Rest?“
    „Er ist gerne vorbereitet.“
    „Und was ist mit seinem Herrchen? Hast du auch schon alles für eine Übernachtung eingepackt?“
    Er rollte die Schultern und zupfte an seiner ohnehin schon lockeren Krawatte, als würde sie ihm die Luft abschnüren. „Ich bin auch gerne vorbereitet.“
    Ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Bin ich wirklich so berechenbar?“
    Ein Achselzucken. „Ich hatte mir schon gedacht, dass es dir gegen den Strich geht, auf diese Weise aus deinem eigenen Haus vertrieben zu werden. Und ich werde auf gar keinen Fall zulassen, dass du da allein bist.“
    Es zulassen ? Wie immer ließ seine Wortwahl ein wenig zu wünschen übrig, aber sie ging nicht darauf ein. Darüber hatten sie sich schon genug in der Wolle gehabt. Es machte keinen Sinn zu argumentieren, dass sie seinen Schutz nicht brauchte. Vor allem da es mehr und mehr so aussah, als hätte sie ihn sogar dringend nötig. Sie suchte in seinem Gesicht nach Anzeichen, doch nichts darin gab ihr einen Hinweis darauf, was er von ihrer Entscheidung hielt. „Glaubst du, es ist stur von mir, wenn ich wieder nach Hause möchte? Dumm?“
    „Mir wäre wohler, wenn du bei mir übernachten würdest, keine Frage“, sagte er und rieb sich mit der Hand den Nacken. „Andererseits ist es vielleicht eine gute Idee, ihm zu zeigen, dass du dich nicht einschüchtern lässt. Solange du es klug anstellst. Und dabei höllisch vorsichtig bist. Was bedeutet, dass du nicht ohne mich dort bleibst. Das heißt auch, dass Bandy mitkommt, er ist nämlich ein ziemlich guter Wachhund. Beim kleinsten Geräusch bellt er wie ein Verrückter. Wirkt auch ziemlich einschüchternd, wenn man ihn nicht besser kennt.“
    Die gleiche Haarsträhne wie zuvor fiel ihr wieder in die Stirn, und sie schob sie erneut hinters Ohr. „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Vorgehensweise – dass du bei mir einziehst – ihn dazu bringt, die Sache zuzuspitzen?“
    „Ziemlich hoch, vermute ich.“
    Ihre Augen wurden groß. „Das ist genau das, was du möchtest, nicht wahr? Du willst, dass er ein höheres Risiko eingeht, damit ihr Jungs ihn schnappen könnt.“
    „Du willst, dass es vorbei ist, oder nicht? Du willst doch dein altes Leben zurück?“
    Ihr altes Leben. Ein Leben ohne Angst.
    Ein

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