Suzannah und der Bodyguard
Leben ohne einen nervigen Cop, der sie herumkommandierte und ihr überallhin folgte.
Ihr wurde klar, dass er sie beobachtete, auf ihre Antwort wartete. „Natürlich möchte ich mein Leben zurück.“
„Dann müssen wir ihn dazu kriegen, dass er einen Fehler begeht. Und das ist umso wahrscheinlicher, wenn er sauer ist.“
„Und das funktioniert, indem ein Mann bei mir einzieht?“
„Indem dein Liebhaber bei dir einzieht“, korrigierte er sie. „Und ja, ich denke, es wird funktionieren. Vor allem, wenn du ihm eine lange Nase drehst und sich das Ganze unter deinem Dach abspielt. Immerhin hat er dich da am stärksten bedroht.“
Sie fröstelte, und ihr lief ein Schauer über den Rücken, was nichts mit der zugegebenermaßen ziemlich kühl eingestellten Klimaanlage im Empfangsbereich zu tun hatte. Mit der Zunge fuhr sie sich über die trockenen Lippen. „Sind wir denn auch auf ihn vorbereitet, falls ihn das wirklich aus der Reserve lockt?“
Erneut fiel ihr eine Strähne ihres blonden Haars ins Gesicht, und dieses Mal waren es seine Finger, die sie ihr hinters Ohr schob. Sie fröstelte wieder.
„Willst du es dir anders überlegen?“ fragte er sie mit leiser, ruhiger Stimme. „Wenn du möchtest, können wir auch bei mir bleiben, uns ruhig verhalten. Oder du nimmst dir ein paar Wochen Urlaub und verlässt die Stadt, während sich die Jungs um die Sache kümmern.“
„Nein!“ Dann, in weniger scharfem Tonfall: „Nein. Ich möchte nur, dass es vorbei ist. Ich möchte nicht mehr daran denken müssen, wenn ich eine viel befahrene Straße überquere. Möchte mich nicht jedes Mal erschrecken, wenn jemand Vollgas gibt oder wenn es bei einem alten Wagen zu einer Fehlzündung kommt. Ich möchte mich nicht jedes Mal umsehen müssen, wenn ich einen verlassenen Flur hinuntergehe und Schritte hinter mir höre.“
„Braves Mädchen.“
Sie spürte seine Hand auf ihrem Arm, warm und verständnisvoll.
„Und um deine Frage zu beantworten“, fuhr er fort und ließ die Hand wieder sinken, „ich denke, wir sind gut darauf vorbereitet, sollte dieser Kerl unter dem Stein hervorkriechen, unter dem er sich versteckt. Dank der neuen Alarmanlage und der verbesserten Außenbeleuchtung sind wir wesentlich besser gewappnet als zuvor. Außerdem habe ich noch mein Funkgerät, nicht zu vergessen meine Dienstwaffe.“
Eine Waffe. In ihrem Haus. Seltsamerweise war dieser Gedanke bei Weitem nicht so verstörend, wie er es hätte sein sollen. So viel also zu ihren pazifistischen Prinzipien. Sie schob den Gedanken von sich. „Du vergisst unseren größten Trumpf auf deiner langen Liste mit Sicherheitsmaßnahmen.“
„Ach?“
„Bandy.“
„Richtig.“ Er lachte sein tiefes Lachen, das ihr Herz gleich ein wenig schneller schlagen ließ. „Da wir gerade davon sprechen, wir sollten uns besser auf den Weg machen, sonst bleibt von den Sitzbezügen im Wagen nicht viel übrig.“
***
Eineinhalb Stunden später, den Magen gefüllt mit der Pasta, die Suzannah zubereitet hatte, trank Quigg den Rest des einen Glases Wein, das er sich erlaubt hatte.
Sie nahm die Flasche in die Hand. „Noch einen Schluck?“
„Nein, danke.“
„Bist du sicher? Das ist gut für dein Blutbild, du weißt schon. Bei der Menge an rotem Fleisch, die du isst, solltest du wahrscheinlich jeden Tag ein paar Gläser trinken, damit deine Blutplättchen nicht verklumpen. Das kann sogar Krebs vorbeugen.“
Die Vorteile des Rotweinkonsums? Wollte sie wirklich darüber mit ihm reden? Er war ja selbst Meister darin, sämtlichen Diskussionen aus dem Weg zu gehen, die sich um gefühlsduselige Themen drehten. Aber diese Frau schoss wirklich den Vogel ab. Schließlich gab es Dinge, die man nicht einfach so ignorieren konnte. Beispielsweise ihren unverblümten Kommentar letzte Nacht, der ihn vollkommen um den Schlaf gebracht hatte.
„Nein, danke“, sagte er. „Mehr als eins trinke ich nicht.“
Sie zuckte die Achseln, füllte ihr halb leeres Glas auf und stellte die Flasche wieder auf den Untersetzer aus Zinn zurück. Quigg beobachtete sie, wie sie ihr Glas nahm, einen Schluck trank und sich mit der Serviette die Lippen abtupfte.
„Also, welche Sendung möchtest du heute Abend sehen?“
Sein Blick huschte von ihrem Mund nach oben. „Was?“
„Vince hat mir einen ziemlich eiligen Auftrag aufs Auge gedrückt, der mich die kommenden Nächte wach halten wird. Was wiederum bedeutet, dass du den Fernseher ganz für dich hast. Allerdings habe ich nur einen
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