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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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müssen, obwohl er lieber wieder mit Kaila nach den Bienen schauen wollte.
    Mit den Gedanken bei Kaila schlief Radik schließlich ein und die sich hieraus entspinnenden Träume waren dann doch noch sehr angenehm.
     
    "Ich werde mich in dieser Sache auf jeden Fall mal umhören", sicherte Womar zu, nachdem Radik ihm am nächsten Tag von der Reaktion seines Onkels berichtet hatte.
    Er merkte deutlich, wie sehr dies seinen jungen Freund mitgenommen hatte.
    "Und wenn du dich selbst auf die Suche machen möchtest, borge ich dir gerne eines meiner Tiere."
    "Am besten werde ich mich sofort auf den Weg machen. Leider kenne ich mich hier in der Gegend nicht so gut aus und weiß nicht, wo überall kleinere Dörfer oder einzelne Gehöfte liegen."
    "Ich würde dir dabei helfen, wenn du magst."
    Kaila sprang vom Tisch auf, nachdem sie der Schilderung Radiks interessiert zugehört hatte.
    "Denk daran, dass mein anderes Pferd im Moment nicht ausreiten kann!", sagte Womar zu ihr. 
    Er wandte sich an Radik.
    "Es ist im Wald auf ein spitzes Holzstück getreten. Ich habe diesen Fremdkörper zwar sofort entfernt, aber anscheinend leidet das Pferd unter Schmerzen und es tritt nicht mehr richtig auf. Zunächst habe ich den Huf mit einem Kräuterumschlag umwickelt und hoffe nun auf baldige Besserung. Falls es nicht hilft, werde ich die Wunde vom Schmied ausbrennen lassen müssen."
    "Ich denke wir haben beide auch auf einem Pferd Platz – was meinst du?", und als Radik zögerte fügte Kaila hinzu, "Du darfst auch vorne sitzen und das Pferd an den Zügeln führen."
    "Meinetwegen", meinte Radik knapp und hoffte, man sah ihm seine Verlegenheit nicht an.
    In dieser Gegend gab es viele entlegene Gehöfte, die sie nach und nach abritten. Zunächst tat Radik bei der Befragung der Bauern immer sehr wichtig und wies darauf hin, dass er im Auftrag der Tempelgarde der Burg Arkona nach einem Pferd suche, welches ein sehr wertvolles Tier sei, das einem sehr bedeutendem Gardisten gehöre und jedem der die Stute bei sich verberge drohe eine schwere Bestrafung. Dieses Vorgehen ließ die Befragten aber sofort misstrauisch werden und war im Hinblick auf die Mitteilungsfreudigkeit eher nachteilig. Und so erhielten Radik und Kaila eher einsilbige Auskünfte, die alle lauteten, man habe nichts gesehen und nichts gehört.
    "Wir müssen anders vorgehen", meinte Kaila schließlich, "Stell dir vor, du hättest das Pferd irgendwo gefunden und mitgenommen. Da es keine wilden Pferde gibt und die Stute zudem Sattel und Zaumzeug trug, wäre dir klar, dass das Tier irgendwo entlaufen ist. Du willst es aber gern für dich behalten. Was würde dich dann bewegen, dieses Tier fremden Leuten zu zeigen?"
    "Vielleicht, falls jemand ein Pferd kaufen möchte!"
    "Genau. Allerdings ist es ungewöhnlich, dass jemand zu einem wildfremden Hof geht und fragt, ob jemand ein Pferd verkaufen möchte. Bei solchem Interesse geht man doch eigentlich zum Markt. Außerdem sind die Bauern, die das Pferd selbst nutzen wollen, zum Verkauf gar nicht bereit."
    "Man muss nur einen guten Preis bieten. Ich glaube aber nicht, dass jemand hier aus der Gegend riskiert, das Pferd für sich zu behalten. Wenn man es nutzen will, sehen es auch andere Menschen. Ich bin fest überzeugt, dass derjenige, der das Tier mitgenommen hat, einzig Verkaufsabsichten hegt."
    Da ihnen nichts anderes einfiel, fragten sie die Bauern nun also, ob diese ein Pferd zu verkaufen hätten, möglichst eine Stute, da diese friedfertiger seien. Die Antwort war überall dieselbe, auch wenn die Leute jetzt eher verwundert denn misstrauisch reagierten.
    "Schaut euch meine Hütte an! Seht was ich am Leib trage! Mache ich den Eindruck wie jemand, der sich ein Pferd leisten kann?"
    Der alte zahnlose Bauer lächelte die beiden nicht unfreundlich an.
    "Oh ihr meint vielleicht, sieh da, dieser Mann spart an seiner Unterkunft und an seinen Kleidern, sicher nur, um sich ein Pferd halten zu können. Aber da muss ich euch leider enttäuschen."
    Schließlich trafen sie auf einem größeren Gehöft einen Mann, der eine Stute anbot.
    "Was habt ihr nur? Das Tier ist kräftig und gesund. Es wird alle Arbeiten zu eurer Zufriedenheit erledigen und kann euch obendrein noch viele kleine Fohlen gebären. Und der Preis ist eigentlich viel zu niedrig – aber sagt mir, was ihr zu geben bereit seid."
    Radik und Kaila waren etwas verlegen, denn die Stute, mit dunklem, glänzendem Fell, machte wirklich einen guten Eindruck und das Angebot war mehr als

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