Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag
gemeinsame
Zukunftspläne gemacht, hatten uns gegenseitig unsere Liebe geschworen. Das mit
einer einzigen E-Mail zu zerstören, war noch eine ganz andere Dimension als die
Affäre von ein paar Tagen, die ich gestern beendet habe.
Jayden
fackelt nicht lange. Sofort, nachdem die Tür der Bibliothek hinter uns
zugefallen ist, packt er mich grob an einer Schulter und dreht mich zu sich
herum. Ich befreie mich aus seinem Griff, bleibe jedoch stehen und versuche,
seinem Blick standzuhalten. Die Suppe habe ich mir selbst eingebrockt. Wir
müssen das jetzt klären, das steht außer Zweifel.
»Also,
kannst du mir jetzt verdammt noch mal erklären, warum du so einen Scheiß
abziehst?«, faucht er mich an.
Ich
kneife die Augen zusammen und starre ihm ins Gesicht. Verzweifelt versuche ich,
die richtigen Worte zu finden, um ihm deutlich zu machen, worum es mir geht. »Ich
wollte dir nur mal klar machen, wie beschissen es sich anfühlt, wenn man per
E-Mail abserviert wird«, sage ich schließlich mit belegter Stimme.
»Ach,
und du denkst, das weiß ich nicht?« Jayden presst die Lippen aufeinander. Merkwürdigerweise
sieht er wirklich mitgenommen aus. »Hast du irgendeine sadistische Ader, von
der ich nichts weiß? Macht es dir Spaß, mich wieder und wieder zu verletzen?«
» Ich verletze dich ?« Ich lache höhnisch auf, doch gleichzeitig schießen mir
die Tränen in die Augen. Einen Augenblick lang ringe ich um Fassung.
Meine
Stimme klingt weinerlich, als ich weiterspreche. »Kannst du dir vielleicht
vorstellen, wie ich mich damals gefühlt habe, als ich deine E-Mail bekommen
habe? Als du mir geschrieben hast, dass du Schluss machst, weil du dich in eine
andere verliebt hast?«
Jayden
starrt mich mit gerunzelter Stirn an. Er scheint überhaupt nichts mit meinen
Gegenfragen anfangen zu können. Im Gegenteil, er wirkt überrascht – und
ziemlich durcheinander. Er öffnet den Mund, um etwas zu sagen, schließt ihn
aber gleich wieder.
Ich
habe nicht vor, ihm zu Hilfe zu kommen. Ich sehe ihn einfach weiter an und
warte auf seine Antwort, während in meinem Inneren meine Gefühle fast
überbrodeln.
»Das
habe ich nicht«, stößt er schließlich hervor.
Normalerweise
hätte ich bei solch einer Aussage sarkastisch aufgelacht, aber Jayden wirkt so
unsicher, dass mir das Lachen im Hals stecken bleibt.
Jetzt
bin ich diejenige, die verwirrt ist.
Was
soll das jetzt schon wieder für ein merkwürdiges Spielchen sein?
»Doch,
natürlich«, sage ich nachdrücklich. »Du hast mir geschrieben, dass es da eine
andere gibt, mit der du dich schon seit ein paar Wochen triffst. Dass du mich
nicht wiedersehen willst und dass ich dich auch nicht anrufen soll.«
Jayden
schüttelt den Kopf. Er ist blass geworden, und die Wut ist komplett aus seiner
Miene verschwunden. Er sieht erschüttert aus.
»Teresa,
ich habe niemals so eine E-Mail geschrieben«, sagt er leise. Er kommt noch
etwas näher an mich heran und sieht mir eindringlich in die Augen. »Das musst
du mir glauben.«
Im
Moment habe ich keine Ahnung, was ich überhaupt noch glauben soll. Ich starre
ihn nur an und versuche, meine Gedanken zu ordnen.
»Hast
du nicht?«, frage ich nach einer Weile. Ich bin vollkommen verunsichert.
»Nein.«
Wieder schüttelt er den Kopf. Seine Stimme klingt fest. »Ich habe damals eine
E-Mail von dir bekommen. Du hast mir geschrieben, dass du nicht mehr mit mir
zusammen sein willst. Ich wäre nur noch ein lästiges Anhängsel für dich. Du
wolltest nach San Francisco gehen und ein ganz neues Leben anfangen – ohne
mich. Und du hast geschrieben, dass du dich darauf freust, endlich frei zu
sein.«
Oh
mein Gott.
Den
Abend vor acht Jahren werde ich nie vergessen. Ich habe diese verdammte E-Mail
gelesen und bin förmlich zusammengebrochen. Für mich war es ohnehin immer
schwierig, dass Jayden die Woche über in Corvallis auf dem College war und
ständig mit hübschen Mädchen zu tun hatte. Und an diesem Abend hatte sich meine
Horrorvorstellung bewahrheitet. Er hatte sich in eine andere verliebt und mich
betrogen – glaubte ich zumindest.
Ein
paar Stunden, nachdem ich die E-Mail bekommen hatte, war er dann plötzlich vor
meiner Tür aufgetaucht und wollte mit mir reden. Aber ich war so verletzt, dass
ich ihn gar nicht hatte zu Wort kommen lassen. Ich habe ihn einfach hochkant
rausgeschmissen.
Ich
presse mir die Hand vor den Mund. Ganz langsam fange ich an zu verstehen, was
passiert ist.
»Jemand
hat uns reingelegt.« Jayden spricht aus, was ich
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