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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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Enttäuschung, spürte, wie sich ihre Wangen röteten. Das ist typisch für ihn, dachte sie verletzt. Für ihn stand der Hund oder das Land oder sonst irgendetwas an erster Stelle – nicht sie. Sie machte sich zum Narren. Was hatte sie hier überhaupt verloren? Er wollte ja gar nichts von ihr.
    “Na dann”, murmelte sie und wusste nicht recht, wohin mit ihren Händen. “Ich geh mal nachsehen, was dein Abendessen macht.” Sie sah ihn noch einmal kurz an, wandte sich ab und verließ das Zimmer.
    In der Küche traf sie auf Kristina, die gerade einen Topf aus dem Kühlschrank nahm. Man konnte sehen, wie überrascht sie war, dass Mama June so schnell wieder aus Prestons Zimmer zurück war.
    “Es funktioniert nicht”, erklärte Mama June. Sie lief schnurstracks zum Teekessel und konzentrierte sich darauf, Wasser einzufüllen.
    “Was ist denn passiert?”, fragte Kristina und machte den Kühlschrank wieder zu.
    “Ehrlich gesagt hat er sich nur für seinen Hund interessiert”, antwortete sie und reckte das Kinn hoch, um wenigstens etwas Würde zu bewahren.
    “Welcher Hund? Was hat denn der Hund damit zu tun?”, fragte sie verständnislos.
    “Er hat gehört, wie Blackjack am Fenster gewinselt hat, und hat nur auf den Hund gestarrt.”
    Kristina blickte sie mitfühlend an, und das Verständnis und die Anteilnahme, die sich in ihrer Miene widerspiegelten, beschämten Mama June.
    “Dann soll er den Hund doch bekommen”, antwortete Kristina.
    “Blackjack darf prinzipiell nicht ins Haus”, erklärte Mama June.
    Kristina stellte den Topf auf die Arbeitsfläche und kam auf Mama June zu. “Es könnte aber eine sehr gute Idee sein, Blackjack ins Haus zu lassen.”
    “Ins Haus lassen? In mein Haus?”
    “Genau.”
    “Ich liebe Hunde, das habe ich immer. Aber wir haben noch nie einen Hund ins Haus gelassen”, erklärte sie. “Menschen haben ihren Platz, und Hunde haben den ihren.”
    “Haben Sie nicht gesagt, dass Preston und Blackjack ständig zusammen waren?”
    “Ja, natürlich, aber immer nur draußen.”
    “Preston kann im Moment nicht nach draußen.”
    Mama June gab keine Antwort.
    “Sehen Sie”, sagte Kristina sanft. “Blackjack versteht nicht, was mit seinem Herrchen passiert ist. Er ist ziemlich verzweifelt. Und es hört sich ganz danach an, als ob auch Preston die Nähe seines Hundes bräuchte.”
    “Ja, ja, das verstehe ich alles … nur, wie soll das gehen? Es ist ein Krankenzimmer, es muss steril sein. Er dagegen ist schmutzig. Er hat Flöhe. Und noch dazu sabbert er!”
    “Redet man so über seinen Mann?”
    “Wie bitte?”, stammelte Mama June.
    Kristina lachte. “War nur ein Scherz!” Ihr Gesicht wurde wieder nachdenklich. “Im Ernst, ich muss noch mal auf die Geschichte mit den Berührungen zurückkommen. Auf diese Weise haben Preston und Blackjack miteinander kommuniziert. Sie sehnen sich so sehr nacheinander, dass es ein Jammer ist. Wir
müssen
die beiden zusammenbringen! Wie wär’s, wenn ich Blackjack gründlich bade und bürste”, schlug Kristina vor. “Dann ist er so sauber wie frisch aus der Waschmaschine.”
    “Aber …”
    “Kein Dreck auf dem Fußboden.”
    “Ich weiß nicht recht.”
    “Das ist eine richtig gute Idee”, rief Kristina und lief fröhlich aus der Küche. “Glauben Sie mir!”
    Erschöpft schleppte Mama June sich zu einem Stuhl, ließ sich darauf niedersinken und stützte das Kinn in ihre Hände. Sie war eindeutig überlistet worden. Ohne einen einzigen Schuss abzufeuern hatte sie den Krieg verloren. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihr eigenes Haus.
    Sie schüttelte den Kopf. Hunde im Haus …
    Als sie am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sich Mama June niedergeschlagen, obwohl es ein wunderschöner Maitag mit strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen war. Draußen zwitscherten fröhlich die Vögel.
    Wie gewöhnlich stand sie zeitig auf, aber es dauerte eine Weile, bis sie fertig angezogen war. Als sie gerade das Frühstücksgeschirr spülte, hörte sie, wie draußen jemand den Wasserhahn aufdrehte. Kurz darauf ertönte Blackjacks wildes Gebell und Kristinas helle Stimme.
    Mama June rannte zum Fenster, wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und sah gerade noch, wie Morgan angerannt kam. Er griff nach Blackjacks Halsband und versuchte, den großen Hund festzuhalten, während Kristina Blackjack mit Wasser aus dem Schlauch nass spritzte – wobei sie Morgan auch eine gehörige Ladung verpasste.
    Für Mama June wirkte das Ganze mehr

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