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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihrem Kopf. »Du bist ein böser Bube, Raoul Fontenot. Das liegt an all diesen Locken. Es gibt eine alte Volksweisheit über Locken und böse Buben.«
    Er stöhnte und hob ihre Hand an seinen Mund, bevor er am Steuer Platz nahm. » Grandmère hat mir das immer wieder vorgebetet. Ich habe keine Locken. Ich habe welliges Haar. Welliges Haar ist viel männlicher.«
    »Dieser Meinung muss ich mich anschließen«, sagte Wyatt. Er saß auf der Bank und hielt Joy an sich geschmiegt. Sie hatte ihr Gesicht an seine Brust gepresst.
    Flame zog eine dünne Decke über Joy, damit sie dem Regen nicht ganz so schutzlos ausgeliefert war. Sie fühlte sich wacklig auf den Beinen, als sie an Raouls Seite zurückkehrte.
Sie sank gegen die Rückenlehne des Sitzes. »Das ist gut gelaufen. Ausnahmsweise haben die Monster nicht gewonnen.«
    »Stimmt, das haben sie nicht.« Das Boot sauste so schnell über das Wasser, dass er es gerade noch gefahrlos steuern konnte. Die Dunkelheit senkte sich herab, und er musste Flame nach Hause und ins Bett bringen. Und er musste nachdenken. Pläne schmieden. Es musste sehr bald etwas geschehen, denn sonst würde er sie verlieren. Er hatte nicht die Absicht, es dazu kommen zu lassen. Auf die eine oder andere Weise würde sie sich einer Behandlung unterziehen müssen. Allein schon der Gedanke an ihre Reaktion ließ ihn schwer schlucken. Flame war ein Pulverfass, wenn es um die Whitneys ging, ob Vater oder Tochter. Und er würde Lily Whitney brauchen, um sicherzugehen, dass Flame am Leben blieb.
    Er wollte mit den anderen Schattengängern reden und in Erfahrung bringen, wie sie über Lily dachten. Er konnte sich nicht wirklich zu der Überzeugung durchringen, dass sie gemeinsame Sache mit ihrem Adoptivvater machte, aber wenn Peter Whitney noch am Leben war, konnte er Flame nicht Lily überlassen – und er spielte bei Gott mit dem Gedanken, genau das zu tun.
    »Du wirkst durcheinander, Raoul«, sagte Flame und rieb mit ihrer Handfläche seinen Kiefer. »Wir haben Joy wieder. Wahrscheinlich wären sie alle ungeschoren davongekommen, wenn der Fall zur Verhandlung gekommen wäre. Solchen Leuten gelingt es immer, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Sie lassen die Zeugen umbringen und kaufen sich die Geschworenen oder den Staatsanwalt, und sie lassen Beweismaterial verschwinden. So ist es viel besser.«

    »Ich hatte keine Ahnung, dass du so pessimistisch bist.«
    »Ich bin nur realistisch.«
    »Hat Vicq dich angerührt?« Seine Stimme war gesenkt. Sein Tonfall unangenehm. Seine Mundpartie verkniffen.
    Sie beugte sich weiter zu ihm vor und drückte einen Kuss auf seinen Mundwinkel. »Du bist durcheinander, weil ich in die Hütte gegangen bin, stimmt’s? Dieser alberne Macho in dir glaubt, du hättest mit mir kommen sollen.«
    »Ich bin nicht nur deshalb durcheinander, Cher .«
    »Ich kann bei einem Kampf auf mich selbst aufpassen, Raoul.«
    Er warf einen Blick auf sie und starrte dann wieder auf das Wasser hinaus. Der Regen fiel jetzt in Strömen und erschwerte es, Gefahren auf der Wasseroberfläche zu erkennen. Er war gezwungen, das Tempo zurückzunehmen. In seinen Kopf ging kein anderer Gedanke als der, dass Flame in Gefahr gewesen war und dass er es ihr erlaubt hatte, sich in Gefahr zu begeben. Ihm war ganz egal, ob diese Denkweise ihn zum Macho machte oder nicht. Und die Vorstellung, ein anderer Mann könnte sie anrühren, ihr wehtun und sie auf die Weise quälen, auf die Joy gequält worden war, machte ihn, offen gesagt, krank. »Verdammt noch mal, Flame, antworte mir. Hat er dich angerührt?«
    Ihre Brust tat noch weh, und sie wusste, dass sie blaue Flecken bekommen würde. Sie schloss einen Moment lang die Augen. Warum konnte sie ihn nicht einfach belügen? »Ja. Und dann habe ich ihn getötet.«
    Er schlug mit seiner Faust gegen die Kiste neben dem Sitz und stieß einen Schwall von Cajun-Flüchen aus. »Wo?«
    Flame legte ihre Hand auf seinen Arm, doch sie blieb stumm.
    » Maudit! Antworte mir!«

    Sie schmiegte sich an ihn, strich ihm über das wellige Haar und gestattete ihren Fingern, in einer beschwichtigenden Liebkosung seitlich über sein Gesicht zu gleiten. »An der Brust. Es hat teuflisch wehgetan.«
    Er drehte den Kopf und sah den Schimmer von Tränen in ihren Augen. »Fils de putain.«
    Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, und der Kloß in ihrem Hals drohte sie zu ersticken. »Wir haben Joy wieder. Dafür war es ein sehr geringer Preis.«
    Er schlang einen Arm um ihre Taille und riss sie an

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