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Tage des letzten Schnees: Ein Kimmo-Joentaa-Roman (German Edition)

Tage des letzten Schnees: Ein Kimmo-Joentaa-Roman (German Edition)

Titel: Tage des letzten Schnees: Ein Kimmo-Joentaa-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Costin Wagner
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kamen.
    »Ok«, sagte er noch einmal, mehr zu sich selbst als zu ihr, und sie ging in die Küche, vermutlich um, wie jeden Morgen, einen Haferbrei zu kochen und zu essen, bevor sie losfuhr. Er hörte, wie sie in der Küche hantierte, und dachte darüber nach, zu ihr zu gehen, noch eine Weile mit ihr zu verbringen, aber er fand nicht die Kraft, aufzustehen.
    Irgendwann war es still, und er dachte, dass sie gegangen war, ohne sich zu verabschieden, aber dann stand sie doch wieder in der Tür und lächelte.
    »Und keine Angst, Kimmo, sobald der Sommer kommt, werde ich auch wieder Eis verkaufen. Halbtags«, sagte sie und warf ihm eine Kusshand zu, bevor sie ging.
19
    Kimmo Joentaa fuhr nicht sofort ins Morddezernat, sondern zunächst zum Haus der Ekholms, das still unter einer zaghaften Sonne stand, mit dem blauen Himmel verschmolz und unbewohnt wirkte.
    Er nahm sich vor, nur einmal zu klingeln und dann zu gehen, für den Fall, dass sie schliefen, aber die Tür wurde sofort geöffnet, von Kirsti Ekholm, als hätte sie dahintergestanden und gewartet. Auf Anna …, dachte Joentaa und ging langsam über die Einfahrt auf die Frau zu, die regungslos im Türrahmen stand.
    »Schön, dass Sie nach uns sehen«, sagte sie.
    »Hallo«, sagte Joentaa.
    »Kommen Sie doch rein. Lasse schläft noch.«
    Joentaa folgte ihr in die Küche und in das angrenzende Esszimmer, das in den Wohnbereich überging. Im Garten schwankte die Schaukel in leichtem Wind, und der Tisch war gedeckt. Brötchen, karelische Piroggen, Kaffee, Schinken, Käse, Marmelade, Eier. Nichts davon war berührt worden. Drei Teller.
    »Ich hatte schon mal den Tisch gedeckt. Mögen Sie etwas?«
    Joentaa lag eine Ablehnung auf den Lippen, aber dann betrachtete er den unberührten Frühstückstisch, die drei Teller, einer für Lasse Ekholm, der nichts essen würde, einer für Kirsti … einer für Anna. Er sagte:
    »Ja … doch, gerne. Und … einen … Kaffee vielleicht.«
    »Gerne. Setzen Sie sich doch.«
    Joentaa setzte sich, und Kirsti Ekholm schenkte Kaffee ein. Wie am Abend zuvor, der lange zurückzuliegen schien, aber erst vor Stunden vergangen war.
    »Ich habe wenig geschlafen«, sagte sie und setzte sich Joentaa gegenüber.
    Er nickte.
    »Es ist schön, dass Sie kommen … es ist … vermutlich ungewöhnlich … und nett …«, sagte sie.
    Joentaa hob den Blick und suchte ihre Augen, aber sie sah an ihm vorbei.
    »Ich habe Sie schon damals gemocht, als Sie mit Ihrer Frau mal bei uns zu Besuch waren. Das war … ein schöner Tag damals.«
    Joentaa nickte und führte langsam die Tasse zum Mund.
    »Lasse … hat gesagt, dass ein Licht da war. Und ein Blitz. Er ist von der Straße abgekommen und … geschwebt, so hat er es beschrieben. Dann gab es einen Aufprall …«
    Joentaa suchte wieder ihre Augen, und dieses Mal fand er ihren Blick, aber obwohl ihre Augen sich trafen, schien ihr Blick ins Leere zu zielen.
    »… einen Aufprall, und dann war es vorbei. Alles«, sagte sie.
    Sie schwieg. Irgendwann klingelte das Telefon, aber Kirsti Ekholm reagierte nicht. Ein Anrufbeantworter sprang an, eine Nachricht wurde aufgesprochen. Die Stimme eines jungen Mannes. Hallo, Lasse, Sven hier. Ich wollte nur mal fragen, ob du … vielleicht den Ortstermin in Merenkylä vergessen hast. Also … ich hatte dir auch schon mal aufs Handy gesprochen, wir sind hier und fangen schon mal mit der Begehung an. Lass dich nicht hetzen. Bis später.
    Dann füllte wieder Stille den Raum. Joentaa erinnerte sich vage an den Namen. Sven. Sven Lövgren war schon vor einigen Jahren, als Sanna noch dort gearbeitet hatte, Kompagnon und leitender Zeichner im Architekturbüro gewesen.
    »Lasse ist erst am Morgen eingeschlafen, denke ich«, sagte Kirsti Ekholm nach einer Weile. »Er hat lange geweint und nicht gemerkt, dass ich wach bin. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass er eingeschlafen ist, aber vielleicht habe ich mich getäuscht, vielleicht schläft er gar nicht.«
    »Doch, doch. Ich habe geschlafen. Ein bisschen«, sagte Lasse Ekholm. Joentaa drehte sich um und sah ihn im Zentrum des Wohnzimmers stehen. Als sei er stehen geblieben, unschlüssig, ob er näher kommen sollte. »Ich … habe jetzt doch Schmerzen … hier rechts unten.« Er deutete auf die Stelle, und Joentaa bemerkte, dass er leicht gekrümmt stand.
    »Ich kann Sie ins Krankenhaus fahren«, sagte er. »Es ist wichtig, dass Sie sich untersuchen lassen.«
    Ekholm nickte, und Kirsti Ekholm goss Kaffee in eine Tasse.
    »Setz dich erst

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