Tage des letzten Schnees: Ein Kimmo-Joentaa-Roman (German Edition)
werden ausgerichtet«, sagte Ekholm.
»Wir machen das hier«, sagte die Pfarrerin. »Ich glaube, dass Ihre Mutter …«
»Nein, nein, das ist … Kirstis Mutter, die Mutter meiner Frau.«
»Entschuldigung. Ich glaube, dass sie gehen möchte. Sie müssen sich um nichts mehr kümmern, wir machen das hier.«
»Ja. Sehr gut. Ich danke Ihnen«, sagte Ekholm und ging zu Hanne und Eevert, er fühlte sich merkwürdig beschwingt, leichtfüßig, der Gedanke, diesen Ort zu verlassen, beflügelte ihn, sobald er diesen Ort verlassen hatte, würde auch alles andere nicht mehr da sein, kein Unfall, keine Beerdigung, kein Tod, kein Ende. Eevert stand schon, Hanne saß noch, sie schien nicht die Kraft aufbringen zu können, aufzustehen.
»Komm, Hanne, lass uns gehen«, sagte Ekholm, und Hanne sah ihn an, fragend, vermutlich irritiert über den kräftigen, aufgeräumten Ton seiner Stimme.
»Lass uns gehen«, sagte er noch einmal, es hörte sich gut an, angemessen, normal. Dann gingen sie über den Friedhof, an den Gräbern vorbei, eingehüllt in die Wärme eines schönen Tages. Der weiße VW Polo stand allein auf dem Parkplatz und reagierte auf alle Handgriffe, die Lasse Ekholm ausführte, sie fuhren in einer gleichbleibenden moderaten Geschwindigkeit auf einer geraden Linie, und Ekholm dachte, dass nichts leichter war. Einfach geradeaus fahren, die Straße war breit genug.
Als er den Wagen gestartet hatte, hatte er plötzlich gewusst, wohin er fahren wollte. Die Adresse stand auf der Karte, die im Handschuhfach auf der Beifahrerseite lag. Er kannte die Straße, den Weg, die Werkstatt war ein flaches gelbes Gebäude im nördlichen Industriegebiet von Turku.
»Was machen wir hier?«, fragte Eevert, der sich dieses Mal auf den Rücksitz gesetzt hatte, neben Hanne.
»Bin gleich wieder da«, sagte Ekholm.
»Lasse?«
»Dauert nur einen Moment«, sagte Ekholm und ging auf den Eingang des Glaskastens zu, im Augenwinkel sah er den Wagen, seinen Wagen, er stand im Schatten, auf einer Hebebühne.
»Ja, bitte?«, fragte die junge Frau hinter der Empfangstheke.
»Mein Name ist Ekholm. Sie haben hier einen Wagen von mir, ein Unfallfahrzeug.«
»Ja?«, sagte die Frau.
»Ja. Ich wollte nur sagen, dass der Wagen nicht repariert werden soll, er wird nicht mehr benutzt, nie wieder.«
Die Frau sah ihn an, ein wenig ratlos.
»Verstehen Sie?«
»Ja. Ich … muss mal sehen … Ekholm, sagen Sie?«
»Ja.«
Sie blätterte in Unterlagen. »Also, das ist der Wagen, den die Kollegen gerade in die Werkstatt …«
»Ich weiß, deshalb bin ich ja hier, um Ihnen mitzuteilen, dass eine Reparatur nicht nötig ist. Es ist ein Missverständnis.«
»Aha«, sagte die Frau.
Ekholm nickte und ging, zurück in die Sonne, auf das Auto zu, dass einige Meter über dem Boden auf einer Plattform stand, zwei Männer, ein junger, ein älterer, standen davor.
»Entschuldigung«, sagte Ekholm.
»Ja, bitte?«, fragte der Ältere.
»Das ist mein Wagen, Ekholm mein Name. Ich habe gerade schon Ihrer Kollegin drinnen gesagt, dass er nicht repariert werden muss. Ich hatte das am Unfallort nicht erwähnt und auch im Telefongespräch ganz vergessen …«
»Äh … was?«
»Ich erteile keinen Auftrag diesbezüglich. Der Wagen wird nicht repariert.«
»Aber … wir sind ja schon dran.«
»Ja, ja, bestens, ich zahle Ihnen die Arbeitsstunden. Ich bin hier, um etwas zu holen, ich brauche die CD .«
»Äh …«
»Die CD , die im CD -Player liegt, aus dem Wagen, das ist alles, was ich haben will.«
»Ja«, sagte der Ältere.
»Könnten Sie mir bitte die CD aus dem Gerät holen?«
»Äh, ja. Moment. Ich …«
»Hier«, sagte der Jüngere, der aus dem Schatten der Garage trat. »Ich hatte den Player schon ausgebaut … weil … also, vorne ist der Wagen ja … nahe am Totalschaden …«
Ekholm betrachtete die CD , die der Junge in der Hand hielt, eine flache Scheibe, antiquiert, hatte Anna gesagt, das werde heutzutage anders gemacht, kein Mensch habe mehr im Auto einen CD -Player, aber dann hatte sie sich widerwillig bereit erklärt, die Musik, die sie liebte, auf diese flache Scheibe zu bringen, damit auch ihr Vater Lasse sie hören konnte, und jetzt nahm Lasse Ekholm sie aus den Händen des jungen Mechanikers entgegen.
»Danke«, sagte er.
»War leider keine Hülle dabei. Ich weiß nicht genau, ob die vielleicht … bei dem Unfall irgendwie verloren gegangen ist. Also, fast komisch, dass die CD … das überstanden hat …«
»Ja«, sagte Ekholm. Er wendete
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