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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Kabine des Diskjockeys gefangen sitzt.
    Der Frühling ist im Anmarsch. Die Vorstellung, möglicherweise in Kürze der Gnade eines Hurrikans ausgeliefert zu sein, behagt mir nicht. So ungern ich auch unterwegs bin - Reisen scheint mir immer wieder das Leben gerettet zu haben.
    7. März
    12.23 Uhr
    Bei unserer Proviantsuche in Seadrift hatten John und ich unsere Beute in zwei Einkaufswagen gepackt und uns dann rasend schnell vom Acker gemacht. Für uns zwei hätten die Vorräte eine ganze Weile ausgereicht. Doch nun müssen wir drei Mäuler mehr stopfen. John ist noch nicht fähig, da draußen auf eigenen Beinen zu stehen, also bleibt nur William. Ich habe ihn heute angesprochen und hatte dabei ein schlechtes Gewissen, weil er schließlich Vater und Ehemann ist. Andererseits kann ich schlecht allein rausgehen und ernsthaft hoffen, es zu überleben. Ich brauche zumindest jemanden, der ein Auge offen hält und mir Deckung gibt, wenn ich irgendwo mit irgendwas beschäftigt bin. William schaute mich an und meinte, das sei selbstverständlich, allein aus Gründen der Dankbarkeit. Da ich nicht zu denen gehöre, die gern Komplimente und Dankesreden hören, wechselte ich zügig das Thema.
    Nach der Bestandsaufnahme unserer Trinkwasser-und Nahrungsvorräte schätze ich unsere Frist auf eine Woche. In den Ohren eines extrem genügsamen Menschen mag das großartig klingen. Mir wäre allerdings Proviant für einen Monat plus einer Woche Reserve wesentlich lieber. William hat nur wenig Erfahrung mit Schusswaffen. Das muss sich dringend ändern. Nachdem wir besprochen hatten, was in den nächsten Tagen für uns ansteht, stimmte er zu, sich von mir in den Umgang mit Johns .22er einweisen zu lassen.
    Wir sahen uns draußen nach herumlungernden Untoten um und entdeckten einen, der parallel zu uns durch die Gegend wankte und sich offenbar auf irgendwas konzentrierte, das sich am Boden befand. Ich lud meine und Johns Büchse und nahm die für unser Vorhaben erforderliche Menge Munition an mich. Meine Pistolen ließ ich schussbereit bei Janet zurück. Ich schärfte ihr ein, die Waffen unzugänglich für Laura zu deponieren, und gab ihr einen Grundlagenschnellkurs in Schießkunde. Ich wusste jedoch, dass sie und die anderen während unserer Abwesenheit sicher waren. Außerdem wollten wir nicht länger als eine Stunde fortbleiben.
    William und ich stiegen leise auf das Boot und banden es los. Dann ruderten wir im Takt eine Viertelstunde, um uns möglichst weit und schnell vom Schwimmsteg zu entfernen. Diesmal führen wir nicht nach Seadrift (Westen), sondern an der Küste entlang in die stärker bevölkerten Gebiete von Matagorda Island. Mit echten Zielen fällt das Üben eben leichter.
    Ich sah William an, dass er nervös war. Ich riet ihm, sich zu entspannen, da wir heute noch keinen Fuß ans Ufer setzen würden. Diese Ankündigung erleichterte ihn sichtlich und nahm ihm einen Teil seiner Spannung. Seine Laune besserte sich. Wir ankerten zwanzig Meter vom Ufer entfernt, in unmittelbarer Nähe der Strandhotels. Ich tat es nicht gern, aber Schwitzen während der Übung ist besser als Bluten während der Schlacht.
    Ich gab Geräusche von mir. Ich pfiff und schrie. Es dauerte nicht lange, und der Strand wimmelte von mehreren Dutzend Untoten. Einige wateten bis zu den Knien ins Wasser und wankten dann wieder aufs Trockene zurück.
    Ich brachte William in der pädagogisch wertvollen Anwesenheit der Viecher bei, wie man eine Waffe lädt und eine Ladehemmung beseitigt. Wenn er eine Kanone im Angesicht des Untodes zu laden versteht, kann er es überall. Anfangs war er nervös und ließ ein paar Patronen aufs Bootsdeck fallen, aber alles in allem begriff er ziemlich schnell, wie man eine Waffe lädt und anlegt. Ich nahm ihm das Gewehr ab und ersetzte das geladene Magazin durch ein leeres Ersatzmagazin, das ich unbemerkt aus meiner Tasche zog. Als ich ihm die gespannte Waffe zurückgab und ihn anwies, auf eine Gestalt in rotem Hemd zu zielen, schaute er aufgeregt zum Ufer hinüber.
    Ich erklärte ihm ziemlich theatralisch die Grundlagen des Zielens sowie die Tatsache, dass nur ein Kopfschuss einen Untoten ausschalten konnte. Im Idealfall, verkündete ich, erwischt man das obere Drittel des Schädels. Jetzt tief und regelmäßig durchatmen ... beim Ausatmen abdrücken ...
    Ich testete ihn. Würde er den kleinen Ruck der .22er vorausahnen und die Waffe beim Drücken des Abzugs verreißen? Ich gab Schießbefehl.
    Er sah mit beiden Augen, wie ich es ihm

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