Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
eicht
hat sie sie gesegnet – als ein Spiel. Isobel ist sogar zu mir
gekommen und hat al die Schriftzeichen verändert, die die
alte Dame für die Urnen ins Reine geschrieben hatte, in
denen wir Shinichi und Misao festhalten wol ten. Sie sagte,
dass Obaasan fast blind sei. Sie hat eine Träne auf
meinem Autositz zurückgelassen. Ich konnte nicht
verstehen, warum sie weinte.«
»Ich kann es immer noch nicht verstehen. Sie ist die
Enkeltochter – wahrscheinlich die dritte Generation eines
Ungeheuers! «, explodierte Matt. »Warum sol te sie
weinen? Und warum funktionieren die Klebezettel?«
»Weil sie von Isobels Mutter geschrieben wurden«,
bemerkte Mrs Flowers leise. »Lieber Matt, ich bezweifle
aufrichtig, dass die alte Frau überhaupt mit den Saitous
verwandt ist. Als eine Gottheit – oder selbst als eine nach
einer Gottheit benannte mächtige Magiebenutzerin – und
als Kitsune, was sie zweifel os ist, ist sie gewiss
irgendwann erst bei ihnen eingezogen und benutzt sie
seitdem. Isobels Mutter und Isobel hatten keine andere
Wahl, als bei der Scharade mitzumachen, aus Furcht vor
dem, was sie tun w?rde, wenn sie sich weigerten.?
»Aber Mrs Flowers, als Tyrone und ich diesen
Oberschenkelknochen aus dem Dickicht gezogen haben,
haben Sie da nicht gesagt, dass die Frauen der Saitous
derart exzel ente Amulette machen? Und haben Sie nicht
gesagt, dass wir uns von den Frauen der Saitous helfen
lassen sol ten, die Worte auf den Urnen zu entziffern, als
Alaric die Fotos von dieser japanischen Insel hergeschickt
hat?«
»Was mein Glaube an die Frauen der Saitous betrifft, nun,
da werde ich wohl ein wenig Haarspalterei betreiben
müssen«, erwiderte Mrs Flowers. »Ich konnte nicht wissen,
dass diese Obaasan böse war, und es bleiben immer noch
zwei von ihnen übrig, die sanft und gut sind und die uns
ungeheuer geholfen haben – unter großer Gefahr für sich
selbst.«
Meredith konnte die Bitterkeit von Gal e im Mund
schmecken. »Isobel hätte uns retten können. Sie hätte
sagen können: ›Meine falsche Großmutter ist in Wirklichkeit
ein Dämon.‹«
»Oh, meine liebe Meredith, ihr jungen Menschen seid so
unversöhnlich. Diese Inari nistete sich wahrscheinlich in
ihrem Haus ein, als Isobel noch ein Kind war. Al es, was sie
weiß, ist, dass die alte Frau eine Tyrannin ist und den
Namen einer Göttin trägt. Dann viel eicht noch, dass sie
eine Demonstration von Macht ist. Ich frage mich, was mit
Orimes Ehemann passiert ist, was ihn veranlasst hat, nach
Japan zurückzukehren – fal s er tatsächlich dorthin
zurückgegangen ist? Er könnte durchaus tot sein. Und dann
wächst Isobel heran: sch?chtern, stil , zur?ckhaltend ? ver?
ngstigt. Dies ist nicht Japan; hier gibt es keine anderen
Priesterinnen, denen sie sich anvertrauen k?nnte. Und du
hast die Konsequenzen gesehen, als Isobel sich jemandem
au?erhalb der Familie zuwandte ? ihrem Freund, Jim
Bryce.?
»Und uns – nun, dir und Bonnie«, sagte Matt zu Meredith.
»Sie hat Caroline auf euch angesetzt.«
Ohne es selbst zu merken, redeten sie immer schnel er und
schnel er.
»Wir müssen sofort dort hinfahren«, sagte Meredith.
»Shinichi und Misao mögen diejenigen sein, die die Letzte
Mitternacht herbeiführen, aber es ist Inari, die die Befehle
gibt. Und wer weiß? Sie könnte auch die Strafen verteilen.
Wir haben keine Ahnung, wie groß ihre Sternenkugel ist.«
»Oder wo sie ist«, sagte die alte Frau.
»Mrs Flowers«, warf Matt hastig ein, »Sie sol ten besser
mit den Kindern hierbleiben. Ava hier ist verlässlich, und wo
ist Jakob Lagherty?«
»Hier«, meldete sich ein Junge, der älter als fünfzehn
aussah. Er war genauso groß wie Matt, aber schlaksig.
»In Ordnung. Ava, Jake, ihr passt auf die anderen auf und
ihr hört auf Mrs Flowers. Wir werden auch Saber bei euch
lassen.« Der Hund war ein großer Knül er bei den Kindern
und zeigte sich von seiner besten Seite, selbst wenn die
Jüngeren auf seinem Schwanz herumkauten. »Also, ihr
zwei macht einfach das, was Mrs Flowers sagt, und …«
»Matt, mein Lieber, ich werde nicht hier sein. Aber die
Tiere werden gewiss helfen, sie zu beschützen.«
Matt starrte sie an. Meredith wusste, was er dachte. W?rde
Mrs Flowers, die bisher so verl?sslich gewesen war,
irgendwo hingehen, um sich al ein zu verstecken? Lie? sie
sie im Stich?
»Und ich werde einen von euch brauchen, damit er mich
zum Haus der Saitous fährt – schnel ! Aber der
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