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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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dich
    daran, dass Nicolaus ein Ursprünglicher war? Er wurde nicht in einen
    Vampir verwandelt wie Catarina oder Stefano oder ich; er war niemals ein
    Mensch. Vampire wie Nicolaus betrachten Vampire wie uns, die einmal
    Menschen waren, als schwache Halbblüter. Er war stärker als wir und viel
    schwerer zu töten. Und genauso gibt es unterschiedliche Arten von
    Phantomen. Diejenigen Phantome, die aus menschlichen Emotionen auf
    der Erde entstehen, können diese Emotionen intensivieren und an-
    stacheln. Sie haben jedoch nicht viel eigenes Bewusstsein, und sie werden
    niemals sehr stark. Sie sind nur Parasiten. Sie brauchen die menschlichen
    Emotionen zum Überleben, und wenn man sie davon abschneidet, welken
    sie ziemlich schnell dahin.«
    Elena runzelte die Stirn. »Und du denkst, hier ist eine andere,
    mächtigere Art von Phantom am Werk? Hat Sage dir etwas darüber
    gesagt?«
    Damon klopfte mit einem Finger auf ihre Hand, während er seine
    Aufzählung begann. »Erstens: die Namen. Das übersteigt die Kräfte eines
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    gewöhnlichen Phantoms. Zweitens: Es hat Bonnie geholt. Ein normales
    Phantom wäre dazu gar nicht in der Lage, und falls doch, würde es ihm
    nichts bringen. Aber ein Original-Phantom kann Bonnies Geist stehlen
    und ihn in die Dunkle Dimension zurückbringen. Es kann alle Lebenskraft
    und alle Gefühle aus ihr heraussaugen, um sich selbst stärker zu machen.«
    »Moment mal«, sagte Elena erschrocken. »Bonnie ist wieder in der
    Dunklen Dimension? Dort könnte ihr ja alles Mögliche zustoßen! Sie kön-
    nte wieder versklavt werden!« Tränen brannten in ihren Augen, als sie
    daran dachte, wie die Menschen in der Dunklen Dimension behandelt
    wurden.
    Damon drückte ihre Hand. »Nein, mach dir deshalb keine Sorgen. Sie
    ist nur im Geiste dort – das Phantom wird sie in irgendeine Art von Zelle
    gesperrt haben; es wird wollen, dass ihr nichts zustößt. Ich denke, das Sch-
    limmste, was ihr drohen könnte, ist Langeweile.« Er runzelte die Stirn.
    »Das Phantom wird jedoch ihre Lebenskraft anzapfen, und es wird sie am
    Ende schwächen.«
    »Du denkst, dass Langeweile das Schlimmste ist, was ihr zustoßen kön-
    nte … Oh, zumindest bis das Phantom all ihre Lebenskraft aus ihr heraus-
    gesaugt hat? Das reicht nicht, Damon. Wir müssen ihr helfen.« Elena
    dachte kurz nach. »Also leben Phantome in der Dunklen Dimension?«
    Damon zögerte. »Nicht von Anfang an. Die ursprünglichen Phantome
    sind von den Wächtern auf den Mond der Unterwelt, den Dunklen Mond
    verbannt worden.«
    »Wo du gestorben bist.«
    »Ja«, antwortete Damon heftig. Dann streichelte er wie in einer stum-
    men Entschuldigung für seinen Tonfall über ihren Handrücken. »Die
    Original-Phantome werden auf dem Dunklen Mond in irgendeiner Art von
    Gefängnis festgehalten, wie Dschinns in einer Flasche. Und sie brennen
    auf eine Chance, sich zu befreien. Wenn also irgendetwas die Gefängnis-
    mauern eingerissen hat, würde ihr ultimatives Ziel darin bestehen, auf die
    Erde zu gelangen und sich von menschlichen Emotionen zu ernähren.
    Nachdem der Große Baum zerstört worden war, so erzählte Sage, hätten
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    die Dinge sich drastisch verändert. Es würde Sinn machen, wenn ein
    Original-Phantom es geschafft haben sollte, das ganze Chaos der Zer-
    störung zu nutzen und zu fliehen.«
    »Aber warum sollte es den ganzen Weg bis zur Erde auf sich nehmen?«,
    fragte Elena. »Bei all den Dämonen und Vampiren in der Dunklen
    Dimension.«
    In der Dunkelheit konnte sie Damons Lächeln sehen. »Ich schätze,
    menschliche Gefühle sind ganz besonders köstlich. So wie menschliches
    Blut. Und in der Dunklen Dimension gibt es nicht genug Menschen, um
    ein wirklich gutes Mahl daraus zu machen. Auf Erden dagegen gibt es so
    viele Menschen, dass sich ein ursprüngliches Phantom an schier unend-
    lichen Emotionen laben und immer mächtiger werden könnte.«
    »Also ist es uns vom Dunklen Mond hierher gefolgt?«, hakte Elena
    nach.
    »Es muss sich euch als blinder Passagier angeschlossen haben, als ihr
    zur Erde zurückgekehrt seid. Es wollte sicher so weit wie möglich von
    seinem Gefängnis weg, also muss die Öffnung zwischen den Dimensionen
    unwiderstehlich gewesen sein.«
    »Und es wurde aus seinem Gefängnis befreit, als ich meine Flügel der
    Zerstörung benutzt und den Mond gesprengt habe?«
    Damon zuckte die Achseln. »Das scheint die wahrscheinlichste
    Erklärung zu sein.«
    Elenas Schultern sackten herab. »Also stimmte

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