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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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an.
    »Oh, hört auf damit!« Sie lachte leise. »Das hat vielleicht Spaß gemacht, kann ich euch sagen! Noch nie zuvor habe ich jemanden eingeschüchtert. Es ist sehr befriedigend, nicht wahr?«
    »Keine Frage.« Ulath grinste.
    »Die Styriker sind zur Zusammenarbeit bereit«, erklärte sie.
    »Was war mit der Armee?« wandte Emban sich an Tynian.
    »Ich fürchte, da sollten wir nicht zuviel erwarten, Eminenz«, antwortete Tynian vorsichtig mit einem Blick auf den Kaiser. »Ihre Funktion ist hauptsächlich zeremonieller Natur.«
    »Sie kommen aus den allerbesten Familien, Herr Ritter«, nahm Sarabian seine Armee in Schutz.
    »Das ist möglicherweise Teil des Problems, Majestät – das und die Tatsache, daß die Soldaten noch nie gegen irgend jemanden kämpfen mußten. Aber wir verlassen uns ohnehin auf die Ataner und brauchen die imperiale Armee im Grunde nicht.« Er blickte Engessa an. »Ist die hiesige Garnison einsatzbereit, Atan Engessa?«
    »Die Burschen sind ein wenig verweichlicht, Tynian-Ritter. Ich habe sie heute morgen auf einen Eilmarsch geschickt, und sie haben schon nach zwanzig Meilen schlappgemacht. Aber bis zum Ende der Woche werden sie kampfbereit sein.«
    »Langsam kommt alles in Schwung«, sagte Vanion überzeugt.
    »Die Dienstboten im Schloß unterscheiden sich nicht von anderen, Hochmeister Vanion«, meldete Khalad. »Über andere zu klatschen ist ihnen ein Bedürfnis. Allerdings erfährt Alean von ihnen viel mehr als ich – wahrscheinlich, weil sie hübscher ist.«
    »Danke«, murmelte das Mädchen und senkte die Wimpern.
    »Das ist kein großes Kompliment, Alean«, warf Talen ein, »wenn man das Aussehen meines Bruders bedenkt.«
    »Bis zum Ende der Woche dürften wir das Vertrauen der Dienerschaft so weit gewonnen haben, daß sie uns auch in Geheimnisse einweihen«, meinte Khalad.
    »Ihr Elenier überrascht mich«, sagte Sarabian erstaunt. »Ihr seid offenbar allesamt geniale Intriganten.«
    »Nun, wir sind eine ausgewählte Gruppe«, erklärte Emban. »Noch ehe wir Chyrellos verließen, war uns klar, daß unsere Hauptaufgabe das Sammeln von Informationen sein würde. Deshalb wählten wir Mitarbeiter aus, die auf diesem Gebiet sehr talentiert sind.«
    »An der Universität bin ich auf einen Professor für politische Wissenschaften gestoßen«, sagte Bevier. »Die meisten seiner Kollegen haben sich bereits einen Namen mit der Erforschung dieses oder jenes geschichtlichen Ereignisses gemacht und ruhen sich nun auf ihren Lorbeeren aus. Sie leben quasi Jahrzehnte lang von einer einzigen Abhandlung. Wie auch immer, dieser Professor, den ich erwähnte, ist jung und muß sich erst noch Anerkennung verschaffen. Jetzt hat er eine Theorie aufgestellt, die er mit allen Kräften verfolgt. Er ist fest davon überzeugt, daß die derzeitigen Unruhen von Arjuna aus gehen – vielleicht, weil noch keiner seiner Kollegen sich mit diesem Gebiet beschäftigt hat. Er zweifelt nicht im geringsten daran, daß Scarpa der Kopf der gesamten Verschwörung ist.«
    »Wer ist Scarpa?« fragte Kalten.
    »Zalasta hat uns von ihm erzählt«, erinnerte Ulath. »Er hat in Arjuna die gleiche Funktion wie Säbel in Astel und Gerrich in Lamorkand.«
    »Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein.«
    »Jedenfalls«, fuhr Bevier fort, »trug unser Professor eine gewaltige Menge angeblicher Beweise für seine Theorie zusammen, wenngleich einige ziemlich wacklig waren. Es scheint ihm ein Bedürfnis zu sein, jedem, der die Bereitschaft zeigt, ihm zuzuhören, stundenlang seine Theorie zu erläutern.«
    »Arbeitet noch jemand an der Universität an einem ähnlichen Projekt?« fragte Emban.
    »Nicht in aller Offenheit, Eminenz. Die Professoren haben Angst, ihren Ruf zu gefährden, wenn sie zweifelhaften Forschungen nachgehen. Die akademische Vorsicht zwingt sie abzuwarten. Mein junger Enthusiast hat noch keinen wissenschaftlichen Ruf; darum ist er bereit, Risiken einzugehen.«
    »Haltet Euch an ihn, Bevier«, riet Vanion. »Selbst negative Schlußfolgerungen können helfen, die Suche einzugrenzen.«
    »Ganz meine Meinung, Hochmeister Vanion.«
    »Dürfte ich Euch mit einer bestimmten Sache belästigen, Majestät?« fragte Stragen.
    »Dafür ist ein Gastgeber da, Durchlaucht.« Sarabian lächelte. »Belästigt mich nach Herzenslust.«
    »Ihr habt doch gewußt, daß es in Matherion Verbrecher gibt, Majestät, nicht wahr?«
    »Ihr meint, von den Angehörigen meiner Regierung abgesehen?«
    Stragen lachte. »Der Punkt geht an Euch, Majestät. Im

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