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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Besitzer auf dem Pferd saß. Eisenstücke und alle möglichen Metallteile waren auf sein Wams genäht, und er trug eine hölzerne Stange mit einem Sensenblatt am Ende. Auf dem Kopf saß, was einst ein Kochtopf gewesen sein musste und nun als Helm diente und dem Krieger so tief in die Stirn rutschte, dass er fast nichts mehr sehen konnte.
    »Llonio!«, rief Taran und ergriff herzlich die Hand des Neuankömmlings. »Llonio, Sohn des Llonwen!«
    »Kein anderer«, antwortete Llonio und schob seine sonderbare Kopfbedeckung zurück. »Hast du dir nicht denken können, dass ich früher oder später kommen würde?«
    »Aber deine Frau, deine Familie«, begann Taran. »Ich möchte nicht verlangen, dass du sie verlässt. Und deine Kinder – ich erinnere mich an mindestens ein halbes Dutzend.«
    »Und ein nächstes ist glücklich unterwegs«, entgegnete Llonio und lachte stolz. »Vielleicht Zwillinge. Ich habe doch immer Glück. Meiner Braut wird nichts zustoßen, bis ich zurückkehre und es Frieden in Prydain gibt. Ich muss dem Wanderer folgen. Doch du sollst dich nicht um Babys kümmern, sondern um Krieger. Höre, mein Freund Wanderer«, fuhr Llonio fort. »Ich habe unter den Commot-Leuten Forken und Heugabeln gesehen. Sollte man nicht die Zinken abtrennen und in hölzerne Schäfte einlassen? So könntest du drei, vier oder sogar noch mehr Waffen aus einer einzigen machen.«
    »Natürlich können wir das!«, rief Hevydd begeistert. »Wie konnte ich das übersehen?«
    »Mir ging es genauso«, gab Taran zu. »Llonio beobachtet schärfer als irgendeiner von uns; aber er nennt es Glück, was andere Witz und Verstand nennen würden. Freund Llonio, geh und suche, denn ich weiß, du findest mehr, als man mit den Augen überhaupt wahrnehmen kann.«
    Llonio, unterstützt von Hevydd dem Schmied, durchstreifte die Commots auf der Suche nach zurückgelassenen Sensen, Forken, Schürhaken, Sicheln und Gartenmessern und fand Mittel und Wege, dass selbst die ungewöhnlichsten Gegenstände einen neuen Zweck erfüllten. Das Waffenlager wurde größer und größer.
    Taran sammelte jeden Tag neue Gefolgsleute in großer Zahl. Währenddessen halfen Coll, Gurgi und Eilonwy, die Wagen mit Proviant und Ausrüstung zu beladen. Der Prinzessin gefiel diese Beschäftigung wenig. Sie wollte lieber von einem Commot zum anderen reiten, als sich mit den hoch beladenen Wagen abmühen. Sie hatte Männerkleider angelegt und trug die Haare zu Zöpfen geflochten, die sie um den Kopf wand. An ihrem Gürtel hingen ein Schwert und ein kurzer Dolch, beides hatte sie Hevydd dem Schmied abgeschmeichelt. Ihr Waffenrock saß zwar nicht richtig, aber sie war stolz auf ihn. Und als Taran ihr verbot auszureiten, war sie verärgert. »Du wirst mit mir reiten, sobald die Lasttiere versorgt und die Lasten sicher verschnürt sind«, versicherte ihr Taran.
    Die Prinzessin gab unwillig nach. Aber am nächsten Tag, als Taran bei den Pferden am Ende des Lagers vorbeiritt, schrie sie ihn wütend an: »Du hast mich überlistet! Das ist eine Arbeit ohne Ende! Wenn ich gerade mit einer Gruppe Wagen und Pferde fertig bin, kommt schon die nächste. Gut, ich werde tun, was ich versprochen habe. Aber, Taran von Caer Dallben, ob du nun Feldherr bist oder nicht, ich spreche nicht mehr mit dir.«
    Taran lächelte und ritt weiter.
    Die Gefährten ritten in nördlicher Richtung durch das Tal des Großen Avren und kamen zum Commot Gwenith. Sie waren kaum abgesessen, als Taran eine brüchige Stimme hörte, die rief »Wanderer! Ich weiß, du suchst Krieger, keine alten Frauen. Aber bleibe einen Augenblick und begrüße jemanden, der dich nicht vergessen hat.«
    Dwyvach, die Weberin von Gwenith, stand im Eingang ihrer Hütte. Trotz ihrer weißen Haare und ihres runzligen Gesichts sah sie so lebhaft und frisch aus wie immer. Ihre grauen Augen sahen Taran prüfend an und wandten sich dann Eilonwy zu. Die uralte Weberin winkte ihr. »Taran den Wanderer kenne ich sehr gut. Wer du bist, kann ich wohl erraten, selbst wenn du dich als Mann verkleidet hast und deine Haare ruhig ein bisschen Wasser vertragen könnten.« Sie blickte die Prinzessin scharf an. »Ich war sicher, dass der Wanderer an ein hübsches Mädchen dachte, als ich ihn zum ersten Mal traf.«
    »Pah«, schnaubte Eilonwy. »Ich bin nicht sicher, ob er das jemals getan hat, und ich bezweifle, ob er es jetzt tut.«
    Dwyvach kicherte. »Wenn du es nicht weißt, dann kann es niemand wissen. Die Zeit wird zeigen, wer von uns recht hat. Doch

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