Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
Vom Netzwerk:
davongestürmt bin … Wie geht es Dad?«
    »Die Begegnung mit deiner Mutter hat ihn ziemlich mitgenommen, was durchaus verständlich ist, aber ich konnte ihn mit den Alkoholvorräten aus der Bar deiner Freunde beruhigen. Du wirst allerdings die Bestände auffüllen müssen, bevor sie aus dem Urlaub zurückkommen.«
    »Na klar, das werde ich machen. Danke, David … für alles. Ich weiß, dass es für dich nicht einfach gewesen sein muss, den Abend mit Sean zu verbringen.«
    »Hmmm … Ich denke, wir haben noch eine Menge zu besprechen, Scarlett – und das sehr bald. Aber im Augenblick gibt es Wichtigeres, worum du dich kümmern musst.«
    Ich umarmte David. »Wofür war das?«, fragte er, während er mich im Arm hielt und mich verwundert ansah.
    »Dafür, dass du mich erträgst und Verständnis für mich hast – du bist viel zu gut zu mir, David, weißt du das?«
    »Ja«, erwiderte er. »Das weiß ich.«
    Ich erstarrte, als mir klar wurde, dass ich ein paar Minuten zuvor dasselbe zu Sean gesagt hatte.
    »Aber das ist schon okay«, fuhr David fort. »Weil ich dich liebe. Wenn das Ganze vorbei ist, wird alles wieder wie früher sein. Das sind doch nur vorübergehende Probleme.«
    Ich wollte ihn gerade fragen, was er damit meinte, als Sean mit zwei Bechern in der Hand aus der Küche kam.
    Schnell befreite ich mich aus Davids Umarmung.
    »Scarlett«, sagte Sean, ohne mir dabei in die Augen zu schauen. »Ich habe deinem Dad gesagt, dass du zurückgekommen bist. Wenn du so weit bist, würde er sich gern mit dir unterhalten.«
    »Okay.« Beklommen sah ich zur Wohnzimmertür hinüber.
    »Die hier nimmst du besser mit«, erklärte Sean und reichte mir die beiden Becher. In dem einen befand sich mein Tee, in dem anderen dampfte schwarzer Kaffee. »Den könnte dein Vater jetzt gut vertragen.«
    Ich nahm Sean die beiden Becher ab, während David zur Wohnzimmertür hinüberging und sie für mich öffnete.
    »Viel Glück, Süße«, nickte er mir zu, als ich an ihm vorbeiging.
    Seit wann nannte mich David »Süße«?
    »Danke«, erwiderte ich und sah Dad auf dem Sofa sitzen, wo er sich durch die Fernsehsender zappte. Ich warf einen Blick zurück auf Sean, der im Flur stehen geblieben war.
    »Du schaffst das, Red«, flüsterte er mir lautlos zu, als David die Tür hinter mir schloss.
    Mein Vater sah auf, als ich das Wohnzimmer betrat.
    »Ich habe dir einen Kaffee mitgebracht«, erklärte ich und hielt ihm den Becher wie einen Olivenzweig entgegen.
    Dad betrachtete den Kaffeebecher, dann hob er den Blick. Während wir uns anstarrten, befürchtete ich einen schrecklichen Augenblick lang, er würde den Kaffee nicht annehmen.
    »Danke«, erwiderte er schließlich und griff nach dem Becher. Mit der anderen Hand schaltete er per Fernbedienung den Fernseher aus.
    Ich setzte mich neben ihn aufs Sofa – seltsamerweise genau an die Stelle, an der ich vor ein paar Tagen mit meiner Mutter gesessen hatte.
    »Es tut mir wirklich leid, Dad«, sagte ich, nachdem ich ein letztes Mal tief Luft geholt hatte. »Ich hätte dir sagen müssen, dass ich Mum hier in London ausfindig gemacht habe. Es war falsch, dir das zu verheimlichen.«
    Dad starrte mich wortlos über den Rand seines Kaffeebechers hinweg an, während er unablässig kleine Schlucke trank.
    »Aber ich wollte sie zuerst ein wenig besser kennenlernen, bevor ich irgendetwas lostrete. Ich hatte mir schon gedacht, dass es Probleme geben würde, wenn du es vorher herausfinden solltest. Und wie es scheint, habe ich damit durchaus recht gehabt.«
    Ich lächelte kurz und hoffte, die Situation ein wenig aufzuheitern. Es gefiel mir gar nicht, dass mein Vater so still blieb – das war sonst gar nicht seine Art.
    Dennoch war ich erleichtert, den ersten Schritt getan zu haben. Ich entspannte mich ein wenig und lehnte mich gegen die Kissen in meinem Rücken. Diese waren jedoch weiter weg, als ich angenommen hatte, weshalb ich nach hinten kippte und meinen Teebecher gefährlich in der Luft balancierte wie ein Zirkusakrobat.
    Mein Vater beugte sich vor, nahm mir den Becher aus der Hand und stellte ihn sicher vor mir auf dem Tisch auf einem Glasuntersetzer ab.
    »Muss ich mich selbst nach all den Jahren immer noch um dich kümmern?«, ergriff er nun zum ersten Mal das Wort.
    »Es sieht wohl so aus.«
    Jetzt setzte auch Dad seinen Becher ab.
    »Warum, Scarlett?« Er sah mich traurig an. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du hergekommen bist, um nach ihr zu suchen?«
    »Ich wusste es ja selbst nicht.

Weitere Kostenlose Bücher