Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
Vom Netzwerk:
dass sich alles noch einmal wiederholt? Warum hast du David dazu überredet, mich ziehen zu lassen, wenn das bei dir und Mum derart schiefgegangen ist?«
    »Weil ich dich liebe, Scarlett – mir ist nichts wichtiger im Leben, als dass du glücklich bist. Aber mir war klar, dass du niemals glücklich sein würdest, wenn du David heiraten und weitermachen würdest wie bisher – und David auch nicht. Du hättest dich immerzu gefragt: ›Was wäre, wenn …?‹ Ich weiß, was es bedeutet, mit jemandem zusammenzuleben, der sich andauernd diese Frage stellt, Scarlett. Das habe ich lange genug mit deiner Mutter erlebt; und ich kann dir sagen, es ist alles andere als leicht. Das hätte ich weder dir noch David zumuten wollen, vor allem nicht, wenn dann ein Kind ins Spiel kommt und ein Elternteil geht. Es ist hart, ein Kind allein großzuziehen.«
    Jetzt hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ich zwang meinen Vater, den ganzen Schmerz noch ein weiteres Mal zu erleben. Er hatte so viel für mich getan, und so dankte ich es ihm nun.
    »Außerdem, Scarlett, wusste ich ganz genau, dass du während deiner Auszeit versuchen würdest, dieses deiner Meinung nach so wunderbare Leben aus den Kinofilmen nachzustellen. Insgeheim hatte ich gehofft, du würdest schnell merken, dass in Wahrheit niemand so lebt und alles nur erfunden ist. Wenn mein Plan funktioniert hätte, wärst du nach Hause zurückgekehrt und glücklich mit dem gewesen, was du hast. Du wärest mit David und mir glücklich gewesen – was deine Mutter eben nicht geschafft hat.«
    »O Dad!« Ich nahm seine Hand in meine. »Ich bin immer glücklich gewesen mit dir – das habe ich nie infrage gestellt. Aber du hattest recht – ich war mit meiner Situation in Stratford unglücklich. Was wäre denn gewesen, wenn der Plan schiefgegangen wäre und ich in der Tat etwas Besseres gefunden hätte? Was dann?«
    »Scarlett, nur du kannst diese Frage beantworten. Hast du denn etwas Besseres gefunden?«
    Einen Augenblick lang dachte ich angestrengt nach. Hatte ich hier in London etwas Besseres gefunden als daheim in Stratford? Ich hatte neue Freunde kennengelernt und neue Erfahrungen gemacht, das stimmte schon. Aber war das besser als mein vorheriges Leben? Ich bemühte mich, nicht an Sean zu denken.
    Ich holte tief Luft. »Ja, das habe ich. Ich habe etwas Besseres gefunden, seitdem ich hier bin. Es mag vielleicht nicht in der Art und Weise mein Leben verändern, wie du und ich es bei meiner Abreise erhofft hatten, aber es hat mein Leben definitiv zum Besseren gewendet. Und der Grund ist – Mum.«
    Ich wartete darauf, dass mein Vater explodierte, doch überraschenderweise geschah nichts dergleichen.
    Stattdessen lehnte er sich zurück und sah mich gedankenverloren an.
    »Und deine Mutter ist das Einzige , was du hier gefunden hast, Scarlett?«
    »Was meinst du damit?«
    »Immerhin hast du eben selbst gesagt, dass du dich erst in den letzten Tagen mit ihr getroffen hast. Was war in der ganzen Zeit zuvor? Du musst doch andere Leute kennengelernt und ein paar Erfahrungen gemacht haben, aus denen du gelernt hast?«
    Worauf wollte mein Vater eigentlich hinaus?
    Ich nahm meinen Tee und trank einen Schluck. Igitt, mittlerweile war er nicht einmal mehr lauwarm.
    »Ich habe eine paar Freunde gewonnen, seitdem ich hier bin, das stimmt.«
    »Und?«
    »Und was ? Was willst du damit sagen, Dad?«
    Mein Vater erhob sich. Er wanderte einen Augenblick in Belindas und Harrys Wohnzimmer umher und schien die wenigen Dekorationsstücke zu begutachten, die das minimalistische Interieur zierten.
    »Ich habe heute Abend einige Zeit sowohl mit Sean als auch mit David verbracht«, erklärte er und drehte sich mit einem Mal wieder zu mir um.
    »Ja, das haben mir beide erzählt.«
    »Und weißt du, worüber die beiden die meiste Zeit des Abends mit mir geredet haben?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Über Fußball?«
    »Scarlett!« Mein Vater kam zum Sofa herüber und verschränkte entschlossen die Arme hinter dem Rücken. »Du dummes Mädchen! Beide haben ausschließlich von dir gesprochen. Ich habe zwar keine Ahnung, was genau du hier in London getrieben hast, aber ich will es auch gar nicht wissen«, fuhr er fort und hob abwehrend die Hände, als ich protestieren wollte. »Aber sowohl mir als auch jedem anderen, der nur halbwegs bei Verstand ist, ist absolut klar, dass du diesen beiden Männern sehr wichtig bist.«
    Meine Gedanken wanderten zu David und Sean, die irgendwo in Belindas und Harrys Haus auf uns

Weitere Kostenlose Bücher