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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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Sean beruflich machte.
    »Wir greifen Unternehmen unter die Arme, die Probleme haben. Entweder investieren wir im großen Stil, bis sie wieder aufgebaut sind und auf eigenen Füßen stehen können, oder wir kaufen sie auf.«
    »Und wie kann man damit Geld machen? Oh, warte, ihr kauft Unternehmen zu einem lächerlich geringen Preis, weil sie ins Trudeln geraten sind, und dann baut ihr sie auf und verkauft sie weiter, wenn sie wieder erfolgreich wirtschaften?«
    »Ja, so ähnlich. Das ist wirklich sehr scharfsinnig von dir, Scarlett – ich bin beeindruckt!«
    »Richard Gere«, erklärte ich mit wissender Miene.
    »Wie bitte?«
    »Würde dir diese Investmentgesellschaft gehören, wärest du wie Richard Gere in Pretty Woman .«
    Sean starrte mich verständnislos an.
    »In Pretty Woman «, erklärte ich, »spielt Richard Gere diesen Mistkerl von einem Geschäftsmann, der auf einen Streich ganze Unternehmen aufkauft, wenn sie einen Tiefpunkt erreicht haben und kurz vor der Pleite stehen. Später, wenn sie sich wieder erholt haben und Geld verdienen, verkauft er sie wieder und streicht einen Riesenprofit ein.«
    »Scheint mir ein vernünftiger Mann zu sein.« Sean nickte anerkennend.
    »Würde dir das Unternehmen gehören, wärest du genau wie Richard Gere.«
    »Also deiner Meinung nach ein Mistkerl?«
    »Genau.«
    »Bin ich.«
    Ich musterte Sean, um zu sehen, ob er mich wieder auf den Arm nahm, doch seine Miene blieb vollkommen ernst. »Was meinst du damit – dass dieses Unternehmen dir gehört oder dass du einfach nur ein Mistkerl bist?«
    »Was glaubst du denn, Scarlett?« Sean stützte sich mit den Ellbogen auf das Tischchen, legte das Kinn auf die ineinander verschränkten Hände und sah mich herausfordernd an.
    Als ich mich zurücklehnen und darüber nachdenken wollte, irritierten mich seine hellblauen Augen, die jede meiner Bewegungen verfolgten. »Na ja«, stellte ich schließlich fest und hielt seinem Blick stand. »Du lebst in einer sehr wohlhabenden Gegend, deswegen vermute ich, dass du mir die Wahrheit gesagt hast.«
    Sean grinste und lehnte sich wieder zurück. »Ich werte das dann mal als Kompliment.«
    »Aber warum hast du mir das nicht gleich gesagt?«, wollte ich von ihm wissen. »Warum das Versteckspiel?«
    »Ich habe doch gar nicht behauptet, nicht der Boss zu sein. Ich habe nur gesagt, dass ich für dieses Unternehmen arbeite. Und das tue ich auch. Ich arbeite sogar sehr hart dafür.«
    »Und wie kommt es dann, dass du hier mit mir sitzt, anstatt irgendwo millionenschwere Deals einzufädeln?«
    Sean zuckte mit den Schultern. »Das ist der Vorteil, wenn man der Boss ist, nehme ich an.«
    »Du Glückspilz.«
    Ein Bahnangestellter kam durch das Abteil und zog einen Essenswagen hinter sich her. Wir kauften ein wenig Reiseproviant und setzten uns zum Essen.
    »Deine Familie ist also nicht gerade begeistert über deine Kino-Manie?«, fragte Sean und biss herzhaft in sein Sandwich.
    »Das kannst du gleich bleiben lassen«, entgegnete ich und legte mein Baguette zur Seite, noch bevor ich es ausgepackt hatte. »Wenn du nicht willst, dass ich an der nächsten Station aussteige, solltest du meine Begeisterung fürs Kino besser nicht als ›Manie‹ bezeichnen.«
    »Immer mit der Ruhe«, beschwichtigte mich Sean und hob die Augenbrauen. »Wir sind da wohl ein wenig empfindlich, wie mir scheint.«
    Mir war aufgefallen, dass er oft die Augenbrauen hochzog. Genau genommen war sein ganzes Gesicht sehr ausdrucksstark. Besagte Augenbrauen hatten exakt die gleiche Farbe wie sein blondes, permanent zerzaustes Haar. In seiner blauen Jeans, dem grauen T-Shirt und mit dem mit Ei belegten Sandwich in der Hand wirkte er keinesfalls wie der Besitzer eines großen, erfolgreichen Unternehmens – auch sein Jude-Law-Look war nun verschwunden. Nein; die Person, die mir gegenübersaß, hatte vielmehr frappierende Ähnlichkeit mit Ewan McGregor.
    »Na gut, wie wäre es, wenn wir ein wenig Unternehmensterminologie anwenden würden?« Sean dachte kurz nach. »Die Meinungen divergieren, und ihr seid außerstande, einen zufriedenstellenden Konsens zu finden, bei dem alle beteiligten Parteien einstimmig protokollieren können, dass die Zielperson gegen den laufenden Vertrag verstößt, ein vernünftiges, normales menschliches Wesen zu bleiben. Ist das besser?«
    Ob ich wollte oder nicht, ich musste grinsen.
    »Ja, das klingt doch schon ganz anders, vielen Dank.«
    »So, Scarlett.« Sean bürstete ein paar Krümel von seinem Hemd. »Wie um

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