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Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Titel: Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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Kakaobecher herüber. Wir standen zu siebt im Kreis zusammen und hielten die dünnen Plastikbecher mit beiden Händen umfasst und besprachen wieder die Wichtelgeschenke.
    Sina pustete in ihren Kakao und sagte: »Wisst ihr, was ich als Wichtelgeschenk für Jungs ganz süß finde, eine Kiste mit lauter Süßigkeiten, die alle einzeln verpackt sind.« Sina hatte kaum ausgesprochen, da schubsten Fabian und Florian Paul von hinten gegen sie. »He, geht’s noch«, schrie Sina entsetzt, als ihr Kakao überschwappte und einen hässlichen Flecken auf ihrem hellen Pullover hinterließ.
    »Ups«, sagte Paul, und er wurde rot, mehr fiel ihm dazu nicht ein. Seine Freunde liefen grölend davon.
    »Mensch, könnt ihr euch auch mal normal benehmen?«, meckerte ich ihn an. Doch er zuckte die Schultern und verschwand rasch im Gewühle der überdachten Pausenhalle. Wieso mussten Jungs immer alles so wild machen?, dachte ich, während Sina in die Mädchentoilette lief, um ihren Pulli zu reinigen. Ich wartete davor auf sie. Hier war wenigstens nicht so ein Trubel wie in der überdachten Pausenhalle. Aus der Aula hörte man Klavierklänge.
    Ich zuckte zusammen, als mir plötzlich jemand von hinten auf die Schultern tippte, und drehte mich herum. Vor mir stand Henry, der mal wieder lautlos wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
    »Ich habe da etwas, das du und Sina unbedingt sehen solltet«, sagte er und zog einen zusammengefalteten Zettel aus seiner Hosentasche. Darauf stand: »Candle-Light-Dinner in Haus Landeck. Erleben Sie ein romantisches Menü zu zweit im Kerzenschein von Hunderten Kerzen. Für Euro 100,– erwartet Sie ein unvergesslicher Abend im alten Rittersaal. Es gibt nur sechs Karten, bewerben Sie sich jetzt, das Los entscheidet.«
    Ich sah von dem Blatt auf. »Henry, das ist genau das, was wir für unsere Eltern suchen«, rief ich begeistert, denn ein Candle-Light-Dinner war einer der Top-Tipps, die ich im Internet gefunden hatte. Aber woher sollten Sina und ich so viel Geld nehmen? Und selbst wenn wir es hätten, war es ja nicht sicher, ob Mama und Michel ausgelost werden würden. Das Candle-Light-Dinner erschien wunderbar und unmöglich zugleich.
    Henry lächelte mir aufmunternd zu, als ob er meine Gedanken gelesen hätte. »Du hast sonst auch immer gute Ideen«, sagte er. »Warum sollte das jetzt anders sein?« Er winkte mir zu und verschwand in der Pausenhalle, als Sina unglücklich aus den Mädchentoiletten kam. Der braune Fleck auf ihrem hellen Pullover war vom Reiben noch größer geworden als zuvor. »Ich würde am liebsten nach Hause gehen«, stöhnte meine ABF . »Das sieht ja nur scheiße aus.«
    »Aber ich habe etwas, das ist erste Sahne«, erwiderte ich und hielt ihr den Zettel vom Candle-Light-Dinner hin. »Was sagst du dazu? Heute Nachmittag melden wir unsere Eltern an.« Dabei gab es nur ein Problem, wir mussten eine Telefonnummer angeben. Sina und ich warfen eine Münze, um zu entscheiden, wessen Nummer wir nehmen würden. Es war meine. Aber Mama arbeitete ja bis nachmittags und wahrscheinlich würde sowieso niemand von Candle-Light-Dinner bei uns anrufen. Denn natürlich konnten wir unseren Eltern davon noch nichts verraten.
    Am nächsten Tag herrschte ein Winterwetter, bei dem man am liebsten im Bett geblieben wäre. In unserer Klasse hatte Paul die Mozzarella-Packung entdeckt und fluchend auf dem Schulhof in den Müll geschmissen. »Wer war das?«, schrie er, als er wieder ins Klassenzimmer kam. Ich sagte nichts, aber ich schrieb ihm einen Zettel, auf dem stand: »Lass Sina in Ruhe, sonst hast du solche Überraschungen öfter.« Ob das wirken würde?
    Sina und ich waren nach der Schule auf dem Weg in die Stadt. Ich hielt mir den Schal vors Gesicht. Sina hatte ihre Mütze tief ins Gesicht gezogen und ihren Mantelkragen hochgestellt. Alles lag wie erstarrt in einem eisigen Nebel. Woher sollten wir nur die einhundert Euro bekommen, die das Candle-Light-Dinner kostete?, überlegte ich. Die Antwort lag für mich auch in einem Nebel.
    Dann hörten wir einige Erwachsene, die vor der verschneiten Kirche Weihnachtslieder sangen. Zu ihren Füßen stand eine Spendenbüchse im Schnee, aber kaum jemand blieb stehen und hörte ihnen zu. Die meisten Leute hasteten von Geschäft zu Geschäft.
    Nur Sina sah den Sängern wie gebannt zu. Schließlich drehte sie sich zu mir um: »Durch unsere Chor- AG können wir das genauso gut, Grete«, sagte sie leise, »aber so reicht das noch nicht.«
    »Wie – so reicht das nicht?«,

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