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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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ihren Kindern und wie es um die Liebe stand. Ellen hatte im Jahr zuvor auf einer Charterreise einen Mann kennengelernt, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hatte.
    Verliebt.
    Bevor Fredrika schwanger geworden war, war sie mit dem Arrangement, das sie und Spencer hatten, mehr oder weniger zufrieden gewesen. Es war nicht schlimm für sie gewesen, dass er in ihrem Leben kam und ging, hatte sie sich doch genauso verhalten. Hatte eine Liebe gefunden und eine andere dafür verlassen, hatte eine weitere Liebe verloren und war zu Spencer zurückgekehrt. Erst jetzt, da sie nicht mehr sie selbst war, war das Problem bei dieser Lebensform deutlich geworden. Sie wusste, es würde ihr besser gehen, wenn er in ihrer Nähe wäre. Zwar kam er, sooft er konnte, und inzwischen ging er auch ans Telefon, wenn sie anrief. Doch war er immer noch kein verlässlicher Teil ihres Alltags.
    » Ich verstehe diese Situation einfach nicht«, hatte ihre Freundin Julia einmal gesagt – dieselbe Freundin, die sich auch schon seit Jahren fragte, wie Fredrika überhaupt mit jemandem Sex haben konnte, der so viel älter war.
    » Es gibt auf der Welt viele Dinge, die man nicht versteht«, hatte Fredrika ihr mit einer deutlichen Schärfe in der Stimme geantwortet, und dann hatten sie nie wieder über die Sache gesprochen.
    Sie hatte jede Menge neue E-Mails erhalten, doch sie schaffte es kaum, sie anzusehen. Die meisten waren ohnehin uninteressant. » Es ist wieder Zeit für die Schießübungen«, stand in einer von ihnen, » bitte Fahrgemeinschaften bilden!«
    Schießübungen. Als ob das automatisch alle Angestellten der Polizei gleichermaßen betreffen würde!
    Die Gewerkschaft wollte, dass sie sich für die Situation der Zivilangestellten innerhalb der Polizei einsetzte. Die Polizeigewerkschaft hatte eine Zeit lang richtiggehend Kampagnen betrieben, um den Zivilangestellten ihren Job zu vergällen, und jetzt rief ihre Interessensvertretung zum Konter auf. Doch auch darum vermochte Fredrika sich nicht zu kümmern, auch wenn sie es gern getan hätte.
    Ich habe meine Erfahrungen gemacht, dachte sie bei sich, und ich habe mich entschieden hierzubleiben. Jedenfalls vorerst. Und ich habe gerade keine Kraft, mich darum zu scheren, wie andere Menschen das sehen.
    Sie begann, etwas planlos in den Papieren zu blättern, die vor ihr lagen. Wenigstens die Energie, um das Nötigste zu erledigen, sollte sie aufbringen. Alex hatte entschieden, dass der Fall des Unbekannten, der vor der Universität überfahren worden war, eine geringere Priorität hatte als der des toten Pfarrerehepaars vom Odenplan. Außerdem wollte er gern versuchen, den Fall loszuwerden. Zwei Mordermittlungen mit so geringen Ressourcen zu betreiben, war ein Ding der Unmöglichkeit.
    Aber noch kamen die Informationen über den Toten zu Fredrika. Die Kriminaltechnik informierte darüber, dass sie auch auf der Kleidung des Mannes Spuren gefunden hatten, die darauf hinwiesen, dass er nicht nur angefahren, sondern auch überfahren worden war. Auf der Jacke hatte man Autolackpartikel gefunden. Derweil arbeitete man daran herauszufinden, um welchen Lack es sich handelte, um ihn dann vielleicht einem beschädigten Auto zuordnen zu können, sofern man denn eins fand.
    Sie klickte sich weiter durch die Nachrichten. Immer noch kein Wort von der Kripo zu den Fingerabdrücken des Mannes. Verärgert griff sie zum Telefonhörer.
    » Ich wollte Sie auch gerade anrufen«, sagte die Frau am anderen Ende diensteifrig, nachdem Fredrika ihren Namen genannt hatte. Sie war erstaunt, als sie den fast schon zwitschernden Tonfall hörte. Das hatte vor zwei Tagen noch ganz anders geklungen.
    » Ich habe ihn durch unser Register geschickt, und es gab einen Treffer.«
    Die Neuigkeit traf Fredrika überraschend. » Wirklich?«, fragte sie erstaunt.
    » Ja, wirklich!«, rief die andere triumphierend. » Erinnern Sie sich an den Überfall auf den Geldtransporter in Uppsala vorige Woche? Vor der Forex-Filiale?«
    Fredrikas Herz schlug schneller. Forex? » Ja, natürlich«, antwortete sie schnell.
    » Am Wochenende hat ein Hundebesitzer auf Gassitour eine Waffe gefunden, die wahrscheinlich bei dem Überfall verwendet worden ist. Das ist ziemlich seltsam, wenn man bedenkt, wie gut geplant die Sache ansonsten gewesen zu sein schien. Wie auch immer, die Waffe wurde gefunden, und man konnte einen Satz Fingerabdrücke darauf sicherstellen.«
    » Die von dem unbekannten Toten«, sagte Fredrika angespannt.
    » Exakt.«
    Der

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