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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Umständen bin ich gehalten, es auf eine Diskussion ankommen zu lassen. Ich habe dir drei Katastrophen beschert, und ich weiß noch nicht einmal, wie ich auch nur eine davon wiedergutmachen kann.«
    Heem rollte die drei Katastrophen in seinem Geist herum. Zuerst war da ein unqualifiziertes Medium, das dadurch eher eine Belastung als eine Hilfe darstellte, und das ausgerechnet in einem Moment, in dem er gerade diese Hilfe dringend nötig gehabt hätte. Zweitens die Kreatur einer abstoßenden Rasse: einer Spezies, die von Eßbarem lebte. Drittens eine weibliche Vertreterin ihrer Rasse. Drei Dinge, die sich in ihrer unheilvollen Wirkung steigerten.
    Doch war er dabei wirklich frei von Schuld? Auch er hatte sich für diesen Wettstreit nicht qualifiziert, und für sie war er der verhaßte Fremdling ohne die Perzeptionsorgane, die sie dringend brauchte, und sie wollte ebensowenig einen männlichen Wirt besetzen, wie er sich einen weiblichen Transferer gewünscht hatte.
    »Es ist wirklich nett, daß du so denkst, aber...«
    »Ich denke nach«, strahlte Heem langsam. »Ich mußte unbedingt in den Weltraum hinaus, und ich wußte genau, daß ich einen Transferer brauchte. Ich muß wohl jede Aura, die ankam, mit offenen Rezeptoren angenommen haben, wobei ich die natürliche Vorsicht meines Systems völlig ausschaltete. Die Schuld an dem Desaster kann ebensogut bei mir wie bei dir gelegen haben.«
    »Deine Art der Logik ziehe ich der meinen aber bei weitem vor«, gestand sie.
    »Und du hast erreicht, was ich anstrebte«, fuhr er fort. »Sie müssen deine und meine Aura überprüft haben und ließen mich zur Teilnahme an dem Wettstreit zu, während ich noch über eine Möglichkeit nachdachte, ohne Transferer die Kontrolle zu überstehen. Am Ende habe ich es doch geschafft, vom Planeten wegzukommen. Und nun...«
    »Und jetzt stört dich meine Anwesenheit«, sagte sie. Es erschien ihm jetzt einfacher, ihre Kommunikation mit Begriffen zu belegen, die aus seinem Erfahrungsbereich stammten; sie nadelte und sie sprühte nicht, noch nicht einmal in ihrem Geist. Sie redete. Sie schien einfacher zu verstehen zu sein, als er diese fremde Wirklichkeit akzeptierte.
    »Ich hatte wirklich kaum Hoffnung, den Wettstreit zu gewinnen. Ich bin schon zufrieden, daß ich nicht mehr auf dem Planeten stehe, sei es nun mit oder ohne Transfer-Aura. Aber ich hab' keine Ahnung, wie du wieder in deinen naturgegebenen Körper zurückkehren sollst, nachdem wir aus dem Wettstreit ausgestiegen sind.«
    »Ich muß wieder zurück!« schrie sie. »Ich kann doch den Rest meines Lebens nicht taub und blind verbringen!«
    »Um das zu schaffen, werden wir den Wettstreit gewinnen müssen. Und das wird nicht so einfach sein.«
    »Aber nur eine Person kann Sieger sein. Kehren nicht alle Transferer nach Hause zurück, wenn alles vorbei ist?«
    »Sollten sie wohl. Aber ich habe keine Lust, auf meinen Heimatplaneten zurückzugehen, so daß mein Besucher den Retransfer durchführen kann. Du könntest deine Heimat wiedersehen - doch ich wäre für immer und ewig gefangen. Ich hab' an dem Wettkampf teilgenommen, um ebendiesem Schicksal zu entgehen.«
    »Aber wenn wir nun gewinnen...«
    »Dann kehre ich als Held zurück, und meine Schuld wird gestrichen. Man hat mir entsprechende Zusagen gemacht.«
    »Dann ist alles klar. Wir "haben beide den richtigen Ansporn. Wir werden aus der Konkurrenz siegreich hervorgehen.«
    »Solarierin...«
    »Jessica. So lautet mein Name.« »Jessica Solarierin - dieser Wettkampf könnte sich als weitaus gefährlicher erweisen, als dir recht ist. Möglicherweise gehen wir beide unter.«
    »Ich hatte geglaubt, die Mission sei nur mit einem geringen Risiko verbunden.«
    »So soll es auch sein. Doch ich habe von früheren Wettkämpfen gehört. Wenn das zu erreichende Ziel von besonderer Bedeutung ist, werden die Konkurrenten zunehmend verbissener. Es kommt zu Betrug, manchmal gibt es sogar Gewaltausbrüche. So etwas sollte nicht vorkommen, doch es passiert.«
    »Oh«, hauchte sie schwach. »Aber vielleicht ist der Ausgang dieses Kampfes gar nicht so wichtig.«
    »Vielleicht. Das werden wir bald erfahren. Das Schiff stabilisiert sich: wir haben die Fluchtgeschwindigkeit fast erreicht.«
    »Hmmm«, pflichtete sie ihm nervös bei. »Dann wird es sicherlich gleich richtig rundgehen. Paß auf, Heem, wir sollten uns etwas besser kennen, damit jeder weiß, was er vom anderen erwarten kann. Das könnte wichtig werden. Wir müßten unsere Erinnerungen

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