Taxi 503 (German Edition)
auf seine Wange und zwang ihn, sie anzusehen. „Er ist es nicht wert“, fügte sie leise hinzu.
„Du hast recht“, stieß Marc hervor. „Komm, Darling“, er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und sah zu, dass er mit ihr hier raus kam.
Als sie in Marcs Auto saß, fiel Abby regelrecht in sich zusammen. Sie hatte kaum noch Kraft, sich alleine anzuschnallen, ihr ganzer Körper zitterte erbärmlich.
Marc sah dies betroffen, er gurtete Abby an und legte dann seine Jacke über sie. Als er den Wagen anließ, drehte die Heizung voll auf, er würde zwar ganz schön ins Schwitzen kommen, aber nur sie war jetzt wichtig.
Abby hätte am liebsten geheult, als der Wagen in die Tiefgarage einbog. Es war alles so vertraut, hier war ihr Zuhause, doch ob sie wirklich bleiben durfte?
Auf wackeligen Beinen folgte sie Marc in den Aufzug, er bemerkte ihre Unsicherheit und legte einen Arm um ihre Taille.
„Gleich sind wir da“, flüsterte er ihr zu, so ganz konnte er aber selbst noch nicht glauben, dass sie wirklich wieder bei ihm war.
Sie sah furchtbar aus, was hatte sie bloß alles durchmachen müssen?
Doch eine Frage nagte natürlich an ihm: Warum hatte sie ihn nicht eingeweiht? Er versuchte, nicht zu enttäuscht zu sein, auch wenn das nicht so einfach war.
„Möchtest du etwas trinken? Oder eine Kleinigkeit essen?“, fragte er Abby, als sie die Wohnung betraten.
„Nur ein Glas Wasser“, lächelte sie ihm unsicher zu.
Dann sah sie sich um, im Wohnzimmer sah es wüst aus. War seine Putzfrau nicht gekommen?
„Ähm, ich wollte niemanden sehen“, entschuldigte Marc sich, als er ihren verwirrten Blick auffing. „Ich wollte nur alleine sein.“
„Oh“, Abby räumte ein paar seiner Sachen zusammen, doch er hielt sie schnell fest. „Bitte lass das jetzt sein. Das ist doch nicht wichtig, oder?“
„Nein, natürlich nicht“, sagte Abby sofort. Dabei hatte sie sich erhofft, durch das Aufräumen noch ein paar Minuten Aufschub herausschummeln zu können.
Marc stellte das Wasser vor sie hin und setzte sich neben sie aufs Sofa. „Bitte, Abby… Was war los?“
Er war versucht, sie in den Arm zu ziehen, doch er wusste nicht, ob sie diese Nähe jetzt zulassen würde.
Abby knetete ihre Hände und starrte vor sich auf den Boden. „Erst mal möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut, was ich dir angetan habe…“, sie räusperte sich und holte tief Luft.
„Er… er ist an dem Tag, bevor das Shooting mit Philippe Caline stattfinden sollte, zu mir ins Taxi gestiegen“, begann sie dann leise zu reden.
„So lange ist das schon her?“, fragte er sie fassungslos, dann schwieg er aber direkt wieder, es war wohl besser, sie nicht zu unterbrechen, wie schwer ihr das alles fiel, konnte man deutlich merken.
„Er wollte zehntausend Euro haben. Wenn ich nicht gezahlt hätte, dann hätte er Dinge über mich in der Presse erzählt. Also er meinte, er würde sagen, ich würde meine Mutter vernachlässigen und so etwas“, Marc hatte Mühe, sie zu verstehen.
„Aber Abby… Wie konntest du denn darauf eingehen? Selbst wenn er zur Presse gegangen wäre – na und? Wer hätte ihm denn geglaubt? Er hätte eine Verleumdungsanzeige an den Hals bekommen und die Sache wäre vom Tisch gewesen“, er war richtig überrascht. Das sollte der Hintergrund für das alles gewesen sein? So eine Lappalie?
Abby sah ihn flehend an. „Als ob das so einfach gewesen wäre. Du bist bekannt und die Presse hätte sich darauf gestürzt. Es hätte deinem Ruf geschadet – und auch dem Ruf deiner Eltern“, sagte sie verwirrt.
„Wir hätten das schnell klarstellen können, Abby“, Marc lächelte traurig. „Und warum hast du mir denn nichts davon gesagt? Hast du so wenig Vertrauen in mich gehabt? Ich dachte, wir wären uns so nahe…“
„Er hat mich gewarnt. Wenn ich es dir erzählen würde, dann… dann würde er dich aufsuchen und dir erzählen, ich hätte damals freiwillig mitgemacht und es hätte mir Spaß gemacht“, schon der Gedanke daran ließ ihren Körper wieder erzittern und Übelkeit stieg in ihr auf.
„Abby! Er hat dich missbraucht! Denkst du allen Ernstes, dass ich nur ein Wort von seinem Gequatsche geglaubt hätte?“, jetzt sprang Marc auf, er war aufgewühlt und sehr enttäuscht von ihr.
Er lief ein paar Schritte durchs Wohnzimmer, musste sich beherrschen, um Abby nicht laut anzuschreien oder sie an den Schultern zu packen und durchzuschütteln. Aber ein Blick auf sie ließ diese Wünsche wieder in den
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