Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
es manchmal einfach für mich selbst:
Tim zieht seine Bahn im Flug,
ein Kummer ist noch keine Not!
Sein Weg stets wieder aufwärts führt,
Sein Glückstern macht ihm Mut.
Turan folgte ihm schweigend.
»Oh, wir sind da«, sagte Belorus. »Bleib hinter mir, aber baller nicht gleich los, ja? Sonst ist der Bärtige … Schließlich ist er es gewöhnt, in der Arena zu kämpfen.«
Der Gang erwies sich als kurz – keine dreißig Schritte lang. Malik ging voraus, Makota folgte mit etwas Abstand. Am nächsten Durchlass blieben beide stehen. Sie hielten still, denn schließlich wussten sie nicht, wer da auf der anderen Seite stand. Oder was. Makota gab Malik ein Zeichen weiterzugehen, und der presste sich eng an die Wand, ehe er plötzlich blitzschnell durch den Durchgang trat und sofort wieder zurückprallte.
»Chef, da steht jemand.«
Makota machte ihm ein Zeichen mit der Hand und schob seinen Oberkörper selbst in den nächsten Raum. In der Mitte des großen Saals ragte eine menschliche Gestalt auf – sie stand mit dem Rücken zu den beiden Banditen da und rührte sich nicht.
Der Ataman gab Malik sein MG und schlich geduckt in den Raum, während der andere den Gewehrlauf auf den Menschen in der Mitte gerichtet hielt. Makota setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Während er sich dem Fremdling näherte, zog er sein Messer raus. Je später der Typ ihn bemerkte, desto besser. Außer ihm war der Saal leer. Makota war entschlossen, den Fremden von hinten zu töten, so geräuschlos wie möglich. Der Kerl war einen Kopf größer als der Ataman, seine Haare waren weiß und fielen über die Schulter. Sein rechter Arm war leicht angewinkelt und etwas erhoben. Er hielt etwas in der Hand, etwas Dunkles. Den linken Arm hatte er vor sich ausgestreckt, und der Ataman konnte nicht sehen, ob er damit eine Waffe hielt.
Als er direkt hinter der Gestalt angekommen war, hob er den Arm und stach dem Fremden links unterhalb der Schulter in den Rücken. Gleißende Funken spritzten auf … das Messer drang nicht in die blaue Weste des Mannes ein, sondern rutschte wie auf Eisen ab. Makota duckte sich, wollte zurückspringen, damit Malik schießen konnte. Aber der Fremde machte nicht die kleinste Bewegung. Der Ataman hielt inne. Dann begriff er, was vorgefallen war, und richtete sich wieder auf. Langsam ging er um die reglose Gestalt herum und blickte ihr ins Gesicht. Makota stieß ein nachdenkliches Geräusch aus, berührte den Mann vor sich mit dem Finger. Aha, also, das hieß …
»Komm her, Malik. Keine Angst! Der beißt nicht!«
Der Bandit trat in den Raum und ging zögernd und mit größtmöglichem Abstand um den Mann in der Mitte herum. Wieder ließ Makota ein nachdenkliches Brummen erklingen. Der Palast , wo sich das Hauptquartier von Makotas Bande befand, war vor dem Untergang ein großes Geschäftszentrum, eine Art geschlossener Markt gewesen, wo auch Kleidung verkauft wurde. Jedenfalls hatte Karl, Makotas Arzt, das gesagt. Und damit die Käufer immer alle Neuheiten sehen konnten, hatte man die Klamotten über eine Art Puppen gezogen. Einige davon lagen noch immer im Keller des Palastes herum. Manchmal vertrieben Makotas Männer sich die Zeit damit, auf diese Puppen zu schießen oder mit ihren Beinen um die Wette auf ein Ziel zu werfen … Karl nannte diese Gestalten »Mannequin«, und genau das war dieser Kerl vor ihnen. Dieses Mannequin hier war nach einem besonderen Typ Mensch gestaltet, einem, der ein längliches Gesicht und lange weiße Haare hatte und seltsam gekleidet war.
»Was ist los, Malik, hast du Angst? Das ist wirklich nur eine Puppe! Schau her, was ich machen kann …«
Der Ataman stieß dem Fremden das Messer in die Brust. Wieder sprühten Funken, das Messer prallte ab, ohne irgendeine Spur hinterlassen zu haben. Makota wich zurück und trat versehentlich auf den schwarzen Kreis, der um das Mannequin auf den Boden gemalt war. Mit leichtem Summen setzte sich die Puppe in Bewegung, über die Weste und die Glieder liefen blinkende Lichtlein, die Hände hoben sich, das Mannequin beugte sich leicht vor und nahm eine kämpferische Haltung an. Aus dem Griff, den er in der rechten Hand hielt, sprang ein silbriger Stiel mit einer schmalen, länglichen Öffnung heraus. Mit leichtem Pfeifen explodierte am Ende des Stiels ein grellblauer Stern, und um den Griff drehte sich ein Lichtkreis.
Makota schwankte rückwärts und trat aus dem schwarzen Kreis – die Puppe erstarrte. Wieder brummte der Ataman vor sich
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