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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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musste, sonst würde er gewaltigen Ärger mit diesem Scheusal von einem Cyborg bekommen. Gangrän hatte das Gefühl, dass sich in das Brausen in seinem Kopf noch andere Geräusche mischten, aber er konnte sie nicht bestimmen.
    Vorsichtig schob sich der Wachmann aus der Kabine.
    Auf seinem schmalen Gesicht mit den hervorstehenden Backenknochen und dem spitzen Kinn zeichnete sich Fassungslosigkeit ab.
    Feder lag nicht weit von ihm entfernt auf dem Boden. Sein eisernes Bein kratzte über die Erde, über ihm ragte ein Typ mit einem MG in der Hand auf, und der Gewehrlauf zeigte auf den dicken Bauch des Cyborgs. Gangrän kam es so vor, als ob den Typen eine Welle grünweißlichen Lichts überliefe.
    Neben Feder lag mit dem Gesicht zu Boden Peschka, Gangräns Freund. Zwischen seinen Schulterblättern steckte ein Armatureisen. Vom linken Hochsitz am Tor baumelte ein Wachmann, und im grellen Licht der Scheinwerfer hatte Gangrän das Gefühl, dass der Kopf seines Kollegen über und über mit Nadeln besteckt war. Wie einer dieser giftigen Mutafag Igel, die neben der Lehmgrube am Ufer der Wüste gezüchtet wurden.
    Durch das Tor rannten auf leisen Sohlen halbnackte Männer mit Federn in den Haaren.
    Gangrän war ein großer Kerl mit außergewöhnlichen Kräften – er galt als einer der stärksten auf der Brücke, das wussten alle. Regelmäßig beteiligte er sich an den hiesigen Faustkämpfen, bei denen auch Wetten auf die Kämpfer abgeschlossen wurden. Manch einer nannte ihn deshalb sogar einen Mutanten. Auch wenn Gangräns Gehirn nicht so groß war wie seine Muskeln und sich nicht allzu viel darin abspielte, in diesem Moment begriff er sofort, was los war: Die Menschenfresser überfielen die Brücke! Und zwar nicht allein. Sie hatten sich mit diesem Clan zusammengerottet!
    »Aah…« Gangrän stieß ein Brüllen aus. Schlagartig war er wieder nüchtern. Noch immer auf allen vieren, versuchte er an seinen Schlagstock zu kommen. Wenn er den zu fassen bekäme, wenn er seine Hand in den ledernen Faustriemen am dünneren Ende des Stocks schieben könnte, wenn er mit beiden Beinen fest auf der Erde stünde, wenn er so richtig ausholen könnte … dann würde er es diesen Halunken zeigen. Selbst Kugeln konnten Gangrän nicht aufhalten. Schon viermal war er im Kampf von einer Kugel erwischt worden, und doch war es jedes Mal sein Gegner gewesen, der sich am Ende nicht mehr gerührt hatte; umso mehr, als er jetzt die Weste mit eingenähten Panzerplatten vom gepanzerten Wolf trug. Die Weste hatte er erst vorgestern bei einer Wette mit dem toten Peschka gewonnen, als er auf einen Schlag zwei Flaschen leerte.
    Aber diesmal versagte das Schicksal dem Wachmann die Chance, seine Stärke unter Beweis zu stellen.
    Seine Finger berührten gerade den Schlagstock, als vor ihm eine fürchterliche Fresse auftauchte – Lippen wie eine Wildsau, die Nase nach außen gestülpt, ein Auge hing tiefer als das andere – und der breite Lauf einer Pulverarmbrust an Gangräns Stirn gehalten wurde.
    »Rühr tich nich, Mann. Fonft bift tu teinen Fädel lof!«
    Im selben Moment taucht ein zweites Gesicht in seinem Blickfeld auf, es war nicht verunstaltet und übersetzte: »Hör zu Mann, rühr dich nicht, sonst pustet er dir den Schädel weg.«
    Und Gangrän strengte sein Hirn an und beschloss eine Sekunde später, sich nicht zu rühren. War es denn nicht völlig egal, für wen er arbeitete? Er konnte genauso gut einem anderen Chef gehorchen. Allemal besser, als sich den Kopf wegpusten zu lassen, auch wenn sich da drinnen nicht allzu viel tat.
    Sie ließen das Gitter runter. Im Hochsitz auf den Stützpfeilern des Tors hockten bereits Nomaden, die Banditen stellten ihre Fahrzeuge so hinter der Kabine des Krans auf, dass der Hof von zufälligen Blicken von der Brücke her abgeschirmt war. Auch wenn es hier an diesem Brückenende fast keine Wohngebäude mehr gab, erledigten sie diese Manöver leise und zügig, sodass kein Mensch etwas davon mitbekam.
    »Wie viele Lebende, wie viele Tote?«, fragte Makota, während er vor den Wachmännern auf und ab ging. Einige lagen auf der Erde, tot oder verletzt, die anderen saßen, teils noch betäubt oder eben schockiert. Allen überlebenden Wachmännern hatte man mit Draht die Hände auf dem Rücken gefesselt.
    Hinter den Gefangenen standen, mit erhobenen Läufen oder mit Speeren in der Hand, einige Banditen und Nomaden. Makotas übrige Männer hatten sich mit schussbereiten Waffen hinter den Fahrzeugen in Deckung gelegt und

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