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Terror: Thriller (German Edition)

Terror: Thriller (German Edition)

Titel: Terror: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Maurer
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Pünktlich um 13:25 Uhr fuhr der Zug ab. Eigentlich hatte Conny ihn mit dem Auto zum Flughafen bringen wollen, doch dann hatte sich Anna gestern den Magen verdorben. Die Arme war auch heute noch nicht wieder auf der Höhe gewesen, und so hatten sie kurzfristig umdisponieren müssen. Das war aber kein Problem, von Imperia nach Nizza fuhren stündlich Züge. Und im Augenblick genoss er die Zugfahrt. Er musste sich um nichts kümmern. Die Bahnstrecke am Meer entlang war atemberaubend schön. Von seinem Fensterplatz aus konnte er das aufgewühlte Meer sehen. Der Wind drückte die Wellen gegen die Felsen der steilen Küste, und plötzlich waren seine Gedanken wieder bei Telos Security Services. Was hatten zwei Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma aus Freudenstadt bei dem Marokkaner in Lenzari zu suchen? Selbst wenn die Männer nicht im Auftrag ihrer Firma, sondern privat unterwegs waren – die Sache blieb gleichermaßen rätselhaft. Was wollten sie von ihm? Marc hatte in den letzten Tagen immer wieder vergeblich versucht, mit dem Marokkaner zu sprechen. Aber der hatte ihm die Tür nicht geöffnet. Auch seine Recherchen über Telos Security Services im Internet hatten ihn nicht weitergebracht. Die Firma schien sehr auf Diskretion zu achten, mehr als die von Klaus zitierte Website hatte er nicht gefunden.
    »Nous arrivons à la station de Nice Ville.« Die Lautsprecherdurchsage riss ihn aus seinen Gedanken. Verwirrt sah er auf die Uhr: 14:10 Uhr. Die Fahrt war sehr schnell vergangen. Unruhe entstand im Abteil. Die ersten Reisenden drängten bereits zu den Ausgängen. Marc schnappte sich Computer- und Reisetasche und stellte sich damit in die Schlange vor der Tür. Der Zug fuhr in den Bahnhof von Nizza ein. Ein heftig gestikulierender Mann in der Schlange aus dem Abteil gegenüber erregte seine Aufmerksamkeit. Es war der Gehörlose. Er schien immer noch die grauenhaftesten Geschichten zu erzählen. Der Zug hielt. Die Türen öffneten sich. Marc wollte gerade aussteigen, als sein Handy klingelte. Es war Klaus. Hinter ihm drängelten schwer bepackte Reisende. Marc staunte einmal mehr über Klaus’ Talent, immer den denkbar schlechtesten Moment zu erwischen, und ließ das Handy klingeln. Er zwängte sich mit seinen Taschen durch die Tür und trat auf den Bahnsteig. Dann nahm er das Gespräch an.
    »Hallo Klaus. Du, ich bin gerade auf dem Weg zum Flughafen …«
    »Wann kommst du an?« Seine Stimme klang aufgeregt.
    »18:30 Uhr.«
    »Alles klar. Dann komm sofort zu mir, ja?«
    »Was ist los?«
    »Es ist wichtig. Bis dann. Guten Flug.«
    Klaus hatte aufgelegt, bevor Marc nachfragen konnte. Wenn er wollte, war Klaus durchaus in der Lage, sich kurz zu fassen.

    In Berlin-Schönefeld begrüßte ihn Schneeregen, wie es sich für Mitte Februar gehörte. Marc stellte den Kragen seiner Jacke hoch und ging auf die Taxi-Armada zu, die vor dem Terminal wartete. Dicke Schneeflocken klatschten in sein Gesicht. Fühlt sich an wie Vogelkacke, dachte er. Als er die Tür zum Fond des Taxis öffnete, stellte er fest, dass es komplett mit Schals von Union Berlin ausgekleidet war.
    Um 19:25 Uhr erreichte das Taxi die Schliemannstraße in Prenzlauer Berg. Marc ließ sich eine Quittung ausstellen und gab dem Taxifahrer zwei Euro Trinkgeld. In Klaus’ Wohnung brannte Licht, das konnte Marc von der Straße aus sehen. Als er die Haustür aufschließen wollte, bemerkte er, dass sie bereits offen war. Jemand hatte die Falle des Türschlosses festgestellt, sodass die Tür nicht mehr schloss. Das passierte immer mal wieder. Er würde gleich morgen dem Hausmeister Bescheid geben, dachte Marc. Schon im Hauseingang hörte er die keifende Stimme der Nachbarin aus dem zweiten Stock. Als er an ihrer Tür vorbeiging, schlug ihm Alkohol- und Zigarettendunst entgegen, obwohl die Tür geschlossen war. Ihr Mann saß im Rollstuhl und sagte nicht viel. Immer wenn sie betrunken war, beschimpfte sie ihn, und sie war meistens betrunken. Sie mussten hier ausziehen, dachte Marc, als er die Tür zu seiner Wohnung im dritten Stock aufschloss. Sie wohnten nur noch in diesem Haus, weil sie bis jetzt weder Zeit noch Lust gehabt hatten, auf Wohnungssuche zu gehen. Er schloss die Tür hinter sich, das Gekeife war nur noch gedämpft zu vernehmen. Marc stellte sein Gepäck in den Flur. Die Wohnung war völlig ausgekühlt. Er ging von einem Raum zum anderen und drehte die Heizkörper auf. Es klingelte an der Tür. Marc öffnete, Klaus stand im Treppenhaus. Er trug Wollsocken an den

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