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Terror: Thriller (German Edition)

Terror: Thriller (German Edition)

Titel: Terror: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Maurer
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zurückgezogen.
    Er stand auf und ging hinunter in die Küche. Es war noch dunkel. Er machte Licht, holte die Kaffeedose vom Regal und füllte den Einsatz der Schraubkanne. Lavazza crema e gusto, randvoll. Er hielt den Schalter am Herd so lange gedrückt, bis die bläuliche Gasflamme mit einem Geräusch aus der Düse schoss, das sich anhörte wie der Flügelschlag eines großen Vogels. Dann stellte er die Caffettiera auf die Flamme.
    Conny hatte es ganz unmöglich gefunden, sich mit einem völlig Unbekannten zu treffen, geradezu fahrlässig. Und sie hatte recht, das musste Marc zugeben, aber es war zu spät. Er hatte den Vorschlag akzeptiert. Er hatte keine Telefonnummer von diesem Bertone, er konnte ihn nicht zurückrufen.
    Ein gurgelndes Geräusch, Kaffeeduft. Marc nahm die Kanne vom Herd und schenkte sich ein. Er umfasste die Tasse mit beiden Händen. Morgens war es noch immer empfindlich kühl im Haus. Aber sie hatten entschieden, nicht mehr zu heizen. Es war Frühling, da heizte man nicht mehr. Marc ging hinüber zur Glastür, die zum Garten führte. Hinter dem Kakibaum wurde der Himmel allmählich hell. Marc nahm einen Schluck Kaffee. Was, wenn er einfach nicht hinginge, überlegt er. So, wie Conny es vorgeschlagen hatte. Dann würde sich Bertone noch einmal melden, vorausgesetzt natürlich, es war ihm wichtig genug, aber davon ging Marc aus. Der Mann hatte nicht so geklungen, als wolle er mit ihm Pilze sammeln oder so was. Dann könnte Marc ihn all das fragen, was er bei dem Anruf gestern versäumt hatte. Er war einfach überrumpelt worden. Er schaute nach oben. Dunkle Wolkenfetzen waren in regelmäßigen Abständen über den Morgenhimmel verteilt, als leide er an einem Ausschlag.

    Als Conny gegen 8 Uhr in die Küche kam, saß Marc am Tisch vor der Tür zum Garten und studierte die Landkarte. Mendatica lag auf fast achthundert Metern Höhe direkt an der Grenze zum Piemont. Er würde nach Vessalico hinunter und dann auf die Bundesstraße, die Statale 28, fahren. Etwa zehn Kilometer hinter Pieve, kurz vor Acquetico, würde er von der Statale 28 nach links abbiegen müssen.
    »Du willst fahren?«, fragte Conny.
    Als Marc nickte, ging sie wortlos an ihm vorbei zum Herd. Er hörte, wie sie die Kanne aufschraubte und den Einsatz mehrmals gegen den Rand des Mülleimers schlug, um den Kaffeesatz zu lösen. Marc stand auf und ging zu ihr. Conny war gerade dabei, Kaffeepulver in den Einsatz zu füllen.
    »Es geht nicht anders«, sagte er, »ich muss wissen, was der Mann von mir will. Ich hoffe du verstehst …«
    »Weißt du was?« Conny wandte sich zu ihm um und sah ihn ernst an, »ich hab’ überhaupt keine Lust auf diese Rollenverteilung.«
    »Wie meinst du das?« Marc war verwirrt.
    »Ich weiß nicht, was hier läuft. Was ich mitbekomme, macht mir Angst. Aber ich hasse diese Rollenverteilung: Vatti spielt den Krieger, und Mutti steht am Herd und macht die Spielverderberin. Das will ich nicht.«
    »Ich weiß«, sagte Marc. Er sah sie nachdenklich an. Conny erwiderte seinen Blick.
    »Du bist erwachsen. Du musst wissen, was du tust.«
    »Leider weiß ich es nicht. Aber das ist vielleicht eine Chance, es herauszufinden.«
    »Dann mach es. Dann fahr da hin.« Sie ging auf ihn zu und baute sich vor ihm auf.
    »Aber wehe, dir passiert was!«
    »Was ist dann?«
    »Dann bin ich sauer … mein Krieger.« Sie klang nicht spöttisch. Sie klang liebevoll. Und besorgt.
    Sie küssten sich.

    Um kurz nach neun stieg er ins Auto. Er glaubte nicht, dass er viel länger als eine halbe Stunde brauchen würde, aber er wollte auf keinen Fall zu spät kommen.
    Er fuhr an Antonios Haus vorbei. Der Lorbeerbaum dahinter gehörte bereits zum Garten ihres Hauses, und plötzlich entdeckte er Anna, die sich im Schlafanzug über die Gartentür beugte und ihm aufgeregt zuwinkte. Er hupte dreimal, ließ das Fenster herunter und winkte zurück.

    Etwa auf halber Strecke zwischen Lenzari und Vessalico ging ein Mann mitten auf der Fahrbahn. Es war der geistig Behinderte, den sie gestern im Wald getroffen hatten. Marc erkannte ihn an der roten Ferrari-Kappe. Der Mann hatte ihm den Rücken zugewandt und ging mit schnellen Schritten bergab. Er hatte einen Wanderstock in der Hand und schien das Motorgeräusch nicht zu hören. Marc überlegte, ob er hupen sollte, ließ es dann aber bleiben. Er wollte ihn nicht erschrecken. Er war nur noch knapp zehn Meter hinter dem Mann, aber der schien ihn immer noch nicht zu hören. Marc fuhr noch etwas näher an ihn

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