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Terror: Thriller (German Edition)

Terror: Thriller (German Edition)

Titel: Terror: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Maurer
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Spaß zu machen.
    »Was, wenn der Söldner und der Schnauzbart unter einer Decke stecken? Wenn sie irgendwie Wind davon bekommen haben, dass du etwas weißt. Und jetzt versuchen sie herauszufinden, was genau das ist. Und im Gegenzug erzählt er dir irgendeine Räuberpistole aus dem Irak.«
    »Dann hätten wir jetzt erst recht ein Problem«, sagte Marc.
    »Jap«, sagte Conny und nahm einen Schluck Wein.
    Sie gingen es noch einmal durch und kamen zu dem Schluss, dass die einzige Variante, die einigermaßen beruhigend erschien, die erste war: die nämlich, dass der Mann ein Spinner war, der Unsinn erzählte. Leider war diese Variante, da waren sich Conny und Marc ebenfalls einig, die am wenigsten wahrscheinliche.
    Plötzlich knarzte das Babyfon. Dann schrie Anna. Ein Albtraum offenbar. Conny ging nach oben, und Marc starrte in die Kerzenflamme, während er zuhörte, wie Conny Anna wieder zum Einschlafen brachte.

    Als Conny zehn Minuten später wieder am Tisch saß, überlegten sie gemeinsam, welche Konsequenzen sie aus alldem zu ziehen hatten. Marc erzählte Conny, dass es Phasen gegeben hatte, in denen er dachte, es sei besser, sie da ganz rauszuhalten. Aber jetzt war ihm klar geworden, dass er die anstehenden Entscheidungen mit ihr zusammen treffen musste. Er bat Conny um ihre Meinung. Sie dachte einen Moment nach. Marc sah sie erwartungsvoll an. Ihre Pupillen waren im Halbdunkel des Raums riesig, und die Spitze einer Haarsträhne hatte sich in ihrem Mundwinkel verfangen.
    Conny wählte ihre Worte mit Bedacht:
    »Ich glaube, man kann das drehen und wenden wie man will: Wir sind hier in eine verdammt unheimliche Geschichte geraten.«
    »Und was sollen wir jetzt machen?«, fragte Marc.
    »Wir sollten zurückfahren nach Berlin.«
    Marc sah sie schweigend an. Er hatte gewusst, dass sie das sagen würde. Schließlich hakte Conny nach:
    »Oder siehst du das anders?«
    »Nein«, sagte er, »du hast recht. Spätestens seit gestern ist mir klar, dass das mindestens drei Nummern zu groß ist. Das einzige Problem, das ich habe, ist …«
    »Der Marokkaner«, ergänzte Conny. Es klang nicht spöttisch oder vorwurfsvoll. Es war eine Feststellung.
    »Ja.« Marc nickte. »Wenn wir jetzt unsere Sachen packen und losfahren und dem Marokkaner irgendetwas passiert … Ich glaube, ich würde mir das nie verzeihen. Er hat sich mir anvertraut. Und ich habe ihm versprochen, dass ich ihm helfe. Ich kann hier nicht einfach weg.« Während er das sagte, wurde Marc bewusst, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Da war etwas, was ihn davon abhielt, sofort abzureisen: Seine Neugier. Er wollte wissen, wie all diese Puzzleteile zusammenpassten. Aber das sagte er Conny nicht. Er schwieg und sah sie gespannt an.
    »Ich habe gestern mit meinen Eltern telefoniert.« Connys Stimme klang sachlich. »Sie wollen nach Lenzari kommen, wenn du Ende Mai zum Drehen in Berlin bist. Und danach fahren wir nach Hause. Was meinst du?«
    Marc fühlte eine plötzliche Erleichterung. Es war genau das, was er sich erhofft hatte – einen Plan, eine klare Vorgabe. Wenn der Schnauzbart in den sechs Wochen nicht mehr in Lenzari auftauchte, okay, dann hatte Marc immerhin sein Wort gehalten, und getan, was in seiner Macht stand. Mehr konnte er nicht für den Marokkaner tun. Und falls der Schnauzbart auftauchte, hoffte Marc, anschließend genügend Beweise in der Hand zu haben, um dem Marokkaner helfen zu können. Punkt. Basta. In beiden Fällen würde er mit gutem Gewissen wieder nach Berlin abreisen können. Diese sechs Wochen kamen ihm plötzlich vor wie der perfekte Zeitraum überhaupt, und als gutes und richtiges Ziel stand am Ende: Weg hier. Zurück nach Berlin.
    »Wenn ich dich nicht hätte«, sagte er.
    Sie zog die rechte Augenbraue hoch.
    »Kannste mal sehen.«
    Er küsste sie.

     

     

Lenzari, Donnerstag, 8. April 2010, 6:35 Uhr

    Er stellte die Kaffeetasse auf dem Schreibtisch ab und startete den Laptop. Während der Computer hochfuhr, nippte er am Kaffee. Das tat gut. Er hatte Kopfschmerzen, zu viel Wein erwischt gestern. Er warf einen Blick auf das schlossartige Gebäude im Wald gegenüber. Die Fensterläden waren auch heute geschlossen. Immer waren diese Fensterläden dicht. Er gab den Namen Fabrizio Quattrocchi bei Google ein. Einer der ersten Treffer, »Esecuzione Fabrizio Quattrocchi«, führte ihn zu einem Video. Er klickte es an: Ein Mann kniete in einem Erdloch. Er trug eine Jeans, ein olivfarbenes T-Shirt und eine blaue Kapuze oder ein Tuch um

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