Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Sie, wo besagtes Schloss ist?«
    »Keine Ahnung. Aber es ist gut möglich, dass Ihr Anruf gerade rechtzeitig kommt. Rufen Sie mich jederzeit wieder an, wenn es etwas Neues gibt. Und passen Sie auf sich auf.«
    »Passen
Sie
auf sich auf…«
    Tweed blieb noch auf dem Hügel und winkte Marler und Nield zu sich heran. Als sie bei ihm waren, erzählte er ihnen von Monicas Anruf. Dann bat er Marler, auch Butler davon zu unterrichten, der im Wagen geblieben war.
    »Ich habe jetzt alle Waffen verteilt bis auf Trudys Automatik mit Munition. Sie wird bestimmt einen Riesenaufstand machen, wenn ich sie ihr nicht zurückgebe.«
    »Ich glaube, wir sollten jetzt wieder losfahren«, sagte Tweed entschlossen.
    »Sie haben sicher schon den Hubschrauber bemerkt«, sagte Marler.
    »Ja, das habe ich. Paula hat mich darauf aufmerksam gemacht. Er scheint nach Süden zu fliegen. Aber jetzt fahren wir erst mal weiter. Halten Sie die Augen offen.«
    Marler zeigte Paula eine Leinentasche, deren Inneres in drei Fächer unterteilt war.
    »Hier sind die Blendgranaten, dort sind die Brandgranaten und die Sprenggranaten sind hier«, erklärte er, während er ihr die Tasche gab.
    Dann wandte er sich an Tweed. »Sie können sich darauf verlassen, dass ich die Augen offen halten werde. Seit unserer Abfahrt aus Genf war es für meinen Geschmack viel zu ruhig.«
    In dem Hubschrauber, der in südlicher Richtung auf Annecy zuflog, saß Bancroft auf dem Sitz neben dem Piloten.
    Nachdem er die brennende Tiefgarage durch den Notausstieg verlassen hatte, war er sofort in einen Hauseingang gerannt, aus dem heraus er nicht nur Tweed und Newman beobachtet, sondern auch bemerkt hatte, wie eine weitere Gestalt aus dem Notausstieg geklettert war. In dem schlechten Licht hatte er allerdings nicht erkennen können, dass es Trudy gewesen war, die in ihrem Hosenanzug von weitem wie ein Mann ausgesehen hatte.
    Bancroft stand noch immer in dem Hauseingang, als Tweed, Newman, Paula und eine weitere Frau in einen Wagen stiegen und abfuhren. Er fürchtete schon, dass er sie jetzt verlieren würde, aber er eilte dem Wagen hinterher und bekam gerade noch mit, wie er vor dem Hotel Richemond hielt, wo seine Insassen ausstiegen.
    Bancroft ging zu einem anderen Hotel in der Nähe und nahm sich dort für die Nacht ein Zimmer, das er sofort in bar bezahlte. In seinem Geldgürtel hatte er immer eine größere Summe in Dollar dabei, die ihm jetzt sehr gelegen kam. Karnow hatte, ebenso wie Tweed, seine Mitarbeiter immer großzügig mit Geld ausgestattet. Das war allerdings der einzige Punkt gewesen, in dem sich die beiden Männer glichen. Im Hotel bekam Bancroft vom Portier Rasierzeug, eine Zahnbürste und sogar einen Schlafanzug zur Verfügung gestellt.
    Am nächsten Morgen stand er früh auf und kaufte sich im ersten Kaufhaus, das geöffnet hatte, einen Ledermantel, kräftige Autofahrerhandschuhe und eine russisch anmutende Pelzmütze. Vor dem Kaufhaus nahm er ein Taxi und ließ sich zum Flughafen bringen.
    Dort suchte er sich eine Firma, die Hubschrauber mitsamt Pilot vermietete.
    Bancroft zeigte dem Piloten einen Ausweis, der schon bei früheren Gelegenheiten seine Wirkung nicht verfehlt hatte. In großen Lettern stand darauf
State Security.
    »Ich arbeite mit der Schweizerischen Bundespolizei zusammen«, sagte er dem Piloten. »Wir verfolgen eine Terrorgruppe, die vergangene Nacht die Tiefgarage am Bahnhof in die Luft gejagt hat.«
    Was den Piloten noch mehr überzeugte als der Ausweis, war das dicke Bündel Dollarnoten, das Bancroft ihm als Bezahlung in Aussicht stellte.
    Auf seine Anweisung hin flog der Pilot zuerst zu der Tiefgarage und drehte ein paar Runden in größerer Höhe, während Bancroft die Gegend um das Richemond mit einem Fernglas absuchte, das er sich auch gekauft hatte. Fast wären ihm die Augen aus dem Kopf gefallen, als er Trudy Warner entdeckte, die zusammen mit Tweed und Paula das Hotel verließ.
    Dann habe ich jetzt drei Zielpersonen, dachte Bancroft. Trudy, die Verräterin, Paula Grey und Tweed.
    In Gedanken sah er den toten Vance Karnow vor sich, der, von zwei Kugeln getroffen, auf dem Vordersitz des Wagens zusammengesunken war. Damit war nur noch er, Bancroft, übrig, der sich von Tweed zu Goslar führen lassen konnte, um die neue Geheimwaffe für Washington zu sichern.
    Wenn ihm das gelang, würde er der neue Chef von Unit Four werden.
    Jetzt, viele Kilometer südlich von Genf, hatte er wieder Tweed und Paula Grey im Blickfeld seines Fernglases.

Weitere Kostenlose Bücher