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Teuflische Lust

Teuflische Lust

Titel: Teuflische Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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man hier in der Regel bestellte, also wählte sie etwas Unverfängliches.
    »Ein Ginger Ale, kommt sofort.«
    Zwei Minuten später stand ein schmales Glas mit einem kohlensäurehaltigen Ingwersoftdrink vor ihr. Lucas ließ auf sich warten. Nach zwanzig weiteren Minuten kamen Alexia Zweifel, ob ihr Internetbekannter überhaupt noch auftauchen würde. Jetzt war er schon zehn Minuten überfällig, undder Zeiger bewegte sich rasend schnell auf die 15-Minuten-Grenze zu. Alexia war eigentlich ein geduldiger Mensch, doch Pünktlichkeit war ihr extrem wichtig. Sie nippte an ihrem Ginger Ale, und als sie das nächste Mal zum Glas griff, waren bereits weitere zehn Minuten vergangen. Na fein, dann war sie eben wieder auf einen Blender hereingefallen. Sie würde jetzt nicht länger auf ihn warten. Aber Melli würde etwas von ihr zu hören bekommen.
    »Zahlen, bitte.« Sie gab dem Barkeeper ein Handzeichen, der auch gleich ordentlich abkassierte. Vier Euro für einen Viertelliter. Das waren astronomische Preise.
    »Ick find die sowatt von heiß, Fritz, dit kannste mir glooben tun«, hörte sie den Mann neben sich krakeelen. Diese Stimme! Die kannte sie doch!
    Alexia drehte sich so abrupt auf ihrem Hocker um, dass sie um ein Haar hinunterfiel. Neben ihr saß tatsächlich der widerliche Sven aus dem Antiquitätenladen.
    »Ditte sind mal Titten, ick fühl mir schon richtig uffjeheizt.«
    Sein Blick war auf die Sängerin gerichtet, die zugegebenermaßen einen äußerst ansehnlichen Vorbau ihr Eigen nannte. Alexia wurde mit einem Schlag alles klar. Sven hatte sie neulich doch erkannt und ihr die E-Mail geschickt. Er hatte sie hierhergelockt. Er war Lucas und das alles nur ein verzweifelter Versuch, sie doch noch ins Bett zu bekommen. Seinen Kumpel Fritz hatte er auch gleich mitgebracht. Na, da hatten sich diese Typen aber mächtig geschnitten. Glaubten die allen Ernstes, sie würde auf so einen billigen Trick hineinfallen? Wut packte sie. Sie schob sich die Ärmel hoch und baute sich vor den beiden Männern auf. Ganz instinktiv ging sie dabei etwas auf die Zehenspitzen, um ihre geringere Körpergröße auszugleichen. Fritz fühlte sich gestört, weil sie ihmden Blick auf die Bühne versperrte. Svens Augen jedoch weiteten sich, als er sie plötzlich erkannte.
    » Ach nee, die kenn ick doch. Die unfreundliche Kundin aus meenem Laden.«
    »Du musst mich wirklich für unglaublich dumm halten«, fuhr sie ihn an. In ihrer Wut ballte sie ihre Hände zu Fäusten. Kein Wunder, dass sie völlig umsonst auf den attraktiven Lucas gewartet hatte. Es gab ihn überhaupt nicht. Wie sie es von Anfang an vermutet hatte, war Lucas nichts als ein Internetfake. Sie ärgerte sich maßlos, ein zweites Mal auf Sven reingefallen zu sein. Am liebsten hätte sie ihn dafür geohrfeigt. Sie musste sich ziemlich beherrschen, damit ihr die Hand nicht ausrutschte.
    »Ick weeß nich, watt du meenst, aber ick mag Frauen mit Temperament, und dat wir uns hier wiedersehen, is wohl ooch keen Zufall.« Er zwinkerte ihr anzüglich zu. O ja, von Zufall konnte wohl kaum die Rede sein.
    »Bin ick dir wohl nich mehr aus’m Kopf jegangen, wa?« Das reichte! Was bildete er sich ein? Nun mischte sich auch noch Fritz ein.
    »Ist ja echt ne heiße Biene. Die würd ick echt gern mal bestäuben.«
    Diese Kerle waren wirklich mehr als hohl.
    »Erstens werden nicht die Bienen, sondern die Blumen bestäubt. Und zweitens könnt ihr mich mal kreuzweise.«
    Sie wusste nicht, was sie eigentlich erwartet hatte. Vielleicht eine Entschuldigung. Aber die beiden Männer hatten kein Benehmen und würden den Teufel tun, ehe sie ihren Fehler eingestanden. Sie hatte genug von ihnen, wollte sich nicht länger über sie ärgern und marschierte los in Richtung Ausgang, da hielt Fritz sie plötzlich am Arm fest. Mit einem Ruckversuchte sie sich loszureißen, brachte aber nicht genug Kraft auf.
    »Nich so schnell mitten jungen Pferden. Ick globe wir haben da ooch noch een Wörtchen mitzureden.«
    Er zog sie zurück und starrte sie mit gierigen Augen an. Sein Blick blieb auf ihren Brüsten haften, und Alexia wünschte inständig, sie hätte eine Jacke dabeigehabt, die sie sich hätte überziehen können. Die beiden Männer wurden ihr allmählich unheimlich. Sie würden doch nicht so dumm sein, sie mitten in der Bar zu belästigen, wo es jeder mitbekommen würde. Ein Blick um sie herum verriet, dass die beiden gar nicht so blöd gedacht hatten. Die meisten Leute waren mit sich selbst oder dem Geschehen

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