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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Scheinwerfer eine weiß gekleidete Gestalt am
Straßenrand. Zunächst schoß ihm die Geschichte über
D’Arcy in den Kopf, doch sofort sagte er sich, daß das
Melissa sein mußte.
    Er nahm den Fuß vom Gas, weil er damit rechnete, sie
würde einsteigen wollen. Aber sie schien ihn nicht
wahrzunehmen. Da kam ihm eine Idee. Wenn er das Licht
ausschaltete, ganz langsam herankroch und direkt hinter
ihr auf die Hupe drückte …
    So fuhr er ohne Licht dicht an sie heran und hupte
unvermittelt los. Die Gestalt wirbelte herum. Er schaltete
sofort wieder die Scheinwerfer an.
    Und schrie auf.
Das war ja gar nicht Melissa.
Eine gespenstische Fratze, umrahmt von hüftlangem
blondem Haar, starrte ihn da an.
    Der Geist von D’Arcy? Jeff drückte das Gaspedal bis
zum Anschlag durch. Der mächtige Motor donnerte los,
und der Wagen schoß mit quietschenden Reifen nach
vorne. Jeff achtete nicht weiter auf die Straße vor ihm. Er
hatte nur noch Augen für die Gestalt in seinem
Rückspiegel.
    Die groteske Erscheinung stand regungslos am
Straßenrand und starrte ihm nach.
Er sah wieder auf die Straße vor sich und riß die Augen
entsetzt auf. Die Leitplanken direkt vor der Klippe wurden
größer, kamen näher.
Ein Schreckensschrei schwoll in ihm an. Sein linker Fuß
sprang auf die Bremse über, drückte, so fest er konnte. Die
Räder wurden mit aller Gewalt blockiert. Kreischend
drehte sich der Wagen um die eigene Achse, schlitterte
weiter und raste gegen die Leitplanke. Die Wucht des
Aufpralls riß das Metall aus seiner Verankerung. Der
Wagen schoß über den Abgrund hinaus. Eine quälende
Sekunde lang schwebte er in der Luft, dann stürzte er ab.
Im Fallen überschlug er sich. Kurz bekam Jeff die Felsen
zu sehen. Sie schienen auf ihn zuzurasen. Und dann schlug
der Wagen unten auf. Jeff spürte noch, wie die
Windschutzscheibe explodierte.
    Das plötzliche Gedröhn der Hupe hatte Melissa aus der
Trance gerissen. Sie sah den Wagen nur noch durch die
Leitplanken brechen und über die Klippe verschwinden.
Sie begriff gar nichts mehr. Wie hatte das geschehen
können? Wie war sie überhaupt hierhergekommen?
    Sie konnte sich nur noch daran erinnern, in ihrem
Zimmer die Perücke aufgesetzt und sich dann im Spiegel
betrachtet zu haben.
Und da hatte sie etwas gesehen, das nicht sie war.
    Jetzt aber, da sie ihr Bewußtsein wiedererlangte, wußte
sie, wen sie gesehen hatte.
D’Arcy.
Als sie fertig verkleidet dagestanden hatte, war D’Arcy
zu ihr gekommen, obwohl sie sie nicht gerufen hatte.
D’Arcy war zu ihr gekommen und hatte sie schlafen
geschickt.
Benommen starrte sie auf die durchbrochene Leitplanke.
Noch begriff sie nicht ganz, was da geschehen war.
Dort war ja nichts. Sie hatte nur den Lärm in Erinnerung,
der sie geweckt hatte, und einen Wagen, der an ihr
vorbeigerast war.
Einen schwarzen Wagen.
Schwarz wie der von Brett Van Arsdale.
Sie hob das Kleid hoch und rannte zur durchbrochenen
Leilplanke. Sie beugte sich über den Abgrund und starrte
in die Dunkelheit. Auf den Felsen, unmittelbar über der
tosenden Brandung, konnte sie einen Schatten ausmachen,
den zusammengedrückten Wagen.
Ein Schrei brach aus ihr hervor. Sie wandte sich abrupt
um und stürzte auf den hellerleuchteten Cove Club zu.

20
    Phyllis blieb vor dem Swimmingpool stehen, um von
außen die raffinierte Beleuchtung des Clubhauses zu
bewundern. Sie hatte die Party bei den Barnstables höchst
ungern so zeitig verlassen, aber der Tanzlust hatte sie
einfach nicht mehr widerstehen können. Außerdem mußte
sie unbedingt sehen, ob mit ihren Arrangements auch
wirklich alles klappte. Es war eine herrlich laue
Sommernacht. Durch die geöffneten Fenster drang eine
sanfte Melodie an ihr Ohr. Allmählich wich ihre
Anspannung. Die Band war also da, und sie sah auch ein
paar verkleidete Paare über die Tanzfläche schweben.
    »Schau!« rief sie und hängte sich bei Charles ein.
»Siehst du die japanischen Lampions? Ich habe jede
einzelne Birne damit verkleiden lassen. Ist das Licht nicht
aufregend?«
    Lächelnd blickte Charles in die gewiesene Richtung. Mit
den Regenbogenfarben, die da auf der weißen Decke
tanzten, hatte seine Frau wirklich einen guten Einfall
gehabt. Auch ihr Entzücken freute ihn. Bislang wenigstens
sah alles nach einem vollen Erfolg aus.
    »Gehen wir lieber rein«, meinte er und zog seine Frau
weiter. »Drinnen ist es noch viel toller.«
Er führte seine Frau die Stufen zum Clubhaus empor.
Plötzlich

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