Texas Queen
aber Lisa kümmert sich gern um Ihre Bestellungen.”
“Fahren Sie zur Ranch?”
“Dort lebe ich schließlich.”
“Dann fahre ich Ihnen nach, und wir unterhalten uns dort. Vielleicht zeigt Ihre Großmutter sich etwas nachsichtiger als Sie und findet noch einen Platz für mich.”
Machte er sich über sie lustig? Niki war sich nicht sicher. “Den Weg fahren Sie umsonst”, erwiderte sie kühl.
“Unsinn”, widersprach Dylan sofort. “Zur Not ist in der Arbeiterunterkunft immer noch ein Bett frei.”
Clay lachte laut. “Danke für das Angebot. Wenn alles andere nicht klappt, melde ich mich bei Ihnen.”
“Dazu wird es bestimmt kommen”, prophezeite Niki und wandte sich an Rosie und Cleavon. “Bis übermorgen.” Sie ging ins Hinterzimmer, um ihre Handtasche zu holen. Clay folgte ihr so dicht, dass sie stehen blieb. “Ganz im Ernst, Sie vergeuden Ihre Zeit.”
“Seltsam, ich bin überzeugt, dass das nicht stimmt.” Behutsam hielt er ihren Ellbogen fest. “Aber wenn doch, dann werde ich bestimmt nicht Ihnen die Schuld geben, Niki.”
“Versprochen?” Schon diese leichte Berührung ließ sie innerlich erbeben, und sie war dankbar dafür, dass zurzeit auf der Bar-K-Ranch tatsächlich weder ein Zimmer noch eine Hütte frei war. “Wir leben in einem freien Land, also kann ich Sie nicht hindern, mir zu folgen.” Niki vermutete, dass im Moment nichts und niemand ihn davon abbringen konnte, ihr zur Bar-K-Ranch nachzufahren.
Als Niki und Clay mit ihren Wagen die Ferienranch erreichten, saßen die Familienmitglieder mit den Gästen auf der großen Veranda in den Schaukelstühlen und tranken Limonade. Nikis Großmutter servierte Kekse.
Niki hatte den Eindruck, von allen beobachtet zu werden, als sie mit Clay die Stufen zur Veranda hochstieg. Wenigstens berührte er sie nicht. Ihre Großmutter kam die Stufen herunter, um sie beide zu begrüßen.
“Niki, Liebes, ich wette, das ist Mr Clay Russell.” Sie hielt ihm die Hand entgegen. “Ich bin Nikis Großmutter. Tilly Collins.”
“Freut mich, Mrs Collins.” Anerkennend sah er sich um. “Eine schöne Ranch haben Sie. Ich hatte gehofft, dass sich hier für mich ein Bett findet, damit ich ein paar Tage bleiben kann. Es ist die letzte von meinen zwölf Stationen, und ich bin ziemlich erschöpft.”
Verärgert sah Niki ihn an. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, irgendwelche Erklärungen abzugeben, sondern fiel gleich mit der Tür ins Haus. “Ich habe ihm schon gesagt, dass wir ausgebucht sind.”
“Aber unter diesen Umständen”, wandte Dani ein, “bin ich sicher, dass sich noch ein freies Zimmer finden lässt.”
“Dylan Sawyer hat mir ein Bett in der Arbeiterunterkunft vorgeschlagen”, sagte Clay und musste lächeln.
Auch Dani lächelte. “Da findet sich bestimmt etwas Besseres.” Sie wandte sich an Grandma. “Toni und ich sind doch beide ausgezogen, da stehen also zwei Zimmer im Haus leer. Kann Clay nicht in einem von den beiden übernachten?”
Niki verschluckte sich fast vor Empörung. “Das geht nicht!”
“Wieso nicht?”
Mehr oder weniger überrascht sahen alle sie an, nur Clay wirkte, als wisse er genau, wieso sie so aufgebracht reagierte.
“Weil das private Zimmer sind. Es kann nicht einfach irgendjemand in unseren Trakt einziehen.”
Beruhigend klopfte Tilly ihr auf die Schulter. “Dieser nette Mann ist ja nicht irgendjemand. Wir haben wirklich mehr als genug Platz und bekommen nicht jeden Tag Besuch von einer Berühmtheit. Das wird unser Geschäft ankurbeln.”
Nikis Kehle war wie zugeschnürt, und es hatte nichts mit Clays Berühmtheit zu tun, dass sie kein Wort der Erklärung herausbrachte.
“Sieh dir nur unsere Gäste an”, fuhr ihre Großmutter fort. “Dann weißt du, was ich meine.”
Zögernd blickte Niki sich um. Männer, Frauen und Kinder, sie alle beobachteten aufmerksam die kleine Gruppe unten an den Stufen zur Veranda. Sicher wusste nicht einmal die Hälfte von ihnen, wer Clay war, aber er besaß einfach eine Ausstrahlung, die alle Blicke auf ihn zog. Wenn er lange genug blieb, um seinen Charme voll auszuspielen, würden die Gäste am Ende noch Zimmer auf Lebenszeit bei ihnen anmieten.
“Ich glaube kaum, dass er hier wohnen will, um Werbung für die Ranch zu machen”, bemerkte sie spöttisch.
Clay hob die Augenbrauen. “Eine Hand wäscht die andere. Ich würde mich auch freuen, wenn ich bei der anfallenden Arbeit aushelfen kann.”
“In diesem Fall”, verkündete Tilly, “betrachten Sie
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