Texas

Titel: Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener

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nicht annähernd soviel, wie mir zustand. Ich bin für Sie nur ein Partner unter vielen. Sie lassen uns gerade so viel verdienen, daß wir Sie nicht verklagen. Ich kann mir keinen Skandal leisten und die anderen auch nicht. Und wenn Sie sich einem Freund gegenüber so verhalten, Todd, dann werden Sie es eines Tages auch einem Fremden gegenüber tun, und er wird Sie ins Gefängnis - oder in einen Sarg befördern.«
    »Hören Sie.«
    »In Texas spielen wir hart, aber wir spielen ehrlich. Ein Handschlag ist ein Handschlag, das sollten Sie besser nicht vergessen. Leben Sie wohl, Todd. Sorgen Sie dafür, daß Sie wieder eine weiße Weste bekommen. Im Augenblick ist sie sehr schmutzig.«
    Todd begriff, daß seine Geschäftsmethoden zwar nicht ungesetzlich, aber unmoralisch waren, und er erlaubte seinen wachteljagenden Freunden nicht, sich an seinen ersten Konsortien zu beteiligen. Als sie jedoch erfuhren, wie groß die Gewinne waren, die man dabei erzielen konnte, ließen sie nicht mehr locker. Weil Todd inzwischen mit allen auftretenden Schwierigkeiten sehr gut fertig wurde, erklärte er ihnen während der Fahrt zu ihrem Jagdrevier: »Schön, ihr wollt mit drin sein. Ich habe von einem ausgezeichneten Grundstück in der Nähe von Tomball nördlich der FM-1960, aber weit südlich von der Route 2920 gehört, achtzig erstklassige Hektar, ungefähr vierundzwanzigtausendfünfhundert Dollar pro Hektar.«
    »He«, meinte der Ölproduzent, »das sind zwei Millionen Dollar!«
    »Wir müssen sie ja nicht aufbringen. Wir werden höchstens zehntausend Dollar pro Person einzahlen. Der Rest ist eine Hypothek mit langfristiger Rückzahlung, und der Verkäufer bekommt die Zinsen, die er verlangt, weil der Wertzuwachs dieses Grundstücks sensationell sein wird. Die Zeit wird in bezug auf Hypothek und Zinsen für uns arbeiten.«
    Roy Bub starrte ihn an. »Du gemeiner Hund! Als du mein Grundstück gekauft hast, hast du keinen Cent besessen, nicht wahr?«
    »Hast du bei dem Geschäft auch nur einen Penny draufgezahlt, Cowboy?«
    »Nein, und ich versuche die ganze Zeit herauszubekommen, wer der Verlierer ist.«
    »Niemand. Wir spielen alle das texanische Spiel, und damals hat es funktioniert. Auch diesmal kann es funktionieren.«
    Sein letztes Gespräch mit Gabe Klinowitz hatte ihm Angst eingejagt, und er hatte sich geschworen, daß er bei diesem Geschäft seinen drei Freunden gegenüber vollkommen ehrlich sein würde; sie würden alle an dem Wertzuwachs des Grundstücks beteiligt sein, und wenn es zu einem Verkauf kam, dann würde der Käufer ein vollkommen Fremder sein, und Todd würde seinen Partnern alle Unterlagen zeigen. Doch als es dann soweit war, daß sie das Wachteljägerkonsortium, wie sie es nannten, auflösten, konnte Todd der Versuchung nicht widerstehen und stellte heimlich ein Konsortium zusammen, an dem er einen unangemeldeten Anteil besaß und in dem er der geheime Komplementär war. Er verkaufte das Tomball-Grundstück um die Hälfte seines wahren Wertes an dieses Konsortium.
    ‘Zusätzlich zu seinem Anteil am Gewinn der Wachteljäger erhielt er zehn Prozent Honorar für die Durchführung des Geschäfts und einen großen Prozentsatz vom neuen Konsortium. Todd Morrison war jetzt Multimillionär.
    Als Maggie Morrison die Steuererklärung der Familie erstellte, entdeckte sie, daß ihr Mann bei der Auflösung des »Wachtel Jägersyndikats« vergessen hatte, seinen drei Jagdgefährten (Gewinne auszuzahlen, die ihnen gesetzlich zustanden. Sie machte ihn darauf aufmerksam. Todd wollte ihr nicht gestehen, daß es sich dabei keineswegs um ein Versehen gehandelt hatte, und erklärte mit schlecht gespielter Überraschung: »Du hast recht, Maggie. Es gehörten ihnen noch achtundvierzigtausend Dollar.«
    Er berichtete den Männern, als habe er die Neuigkeit eben erst entdeckt: »Aus der letzten Abrechnung für unser Konsortium geht hervor, daß wir noch achtundvierzigtausend Dollar unter uns aufteilen müssen.« Als der Jubel verstummte und er ihnen eigentlich eröffnen sollte, daß jeder von ihnen ein Drittel bekam, weil der Betrag ihnen allein zustand, teilte er ihnen statt dessen mit: »Das bedeutet also für jeden von uns zusätzliche zwölftausend Dollar. Am Montag können wir uns alle neue Cadillacs kauten.«
    Der Sonderstab
    Achtundzwanzig Jahre lang hatte Lorenzo Quimper an der texanischen Olympiade teilgenommen, das heißt, Mensch gegen Mesquitebaum, und es stand derzeit 126:5 für den Mesquitebaum. Dieses Ergebnis war