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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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es zuschnappen und steckte es in eine Tasche seiner Weste zurück.
    »Ich sehe, du hast dich entschlossen, vernünftig zu sein«, sagte er, ohne sie anzusehen. »Du bist ja eigentlich nicht dumm.«
    Ametista schüttelte den Kopf und ging zur Brüstung. Es schmerzte sie, dass man sie ihre Unterlegenheit hatte spüren lassen, und das zeigte sie auch. »Hoffe nicht, dass ich jemals vergessen werde, was heute Abend zwischen uns geschehen ist«, verkündete sie. »Ich schwöre dir beim Namen aller zwölf Götter, Morosilvo Dan, dass ich und kein anderer dich töten wird. Und ich versichere dir: Ich halte meine Versprechen immer. Besser, du achtest in Zukunft darauf, wer hinter dir ist.«
    Morosilvo schnaubte kurz, und als er sich umdrehte, sah er ein hasserfülltes Leuchten in ihren Augen. »Was soll das sein, eine Drohung?«, fragte er. »Ich habe aber keine Angst.«
    »Die solltest du besser haben«, erwiderte sie und Morosilvo hatte einen Moment lang den Verdacht, dass er sie nicht unterschätzen sollte.
    Ametista löste sich von der Brüstung, stieß ihn grob beiseite, um den Raum zu verlassen, und warf ihm noch einen letzten grollerfüllten Blick zu. Morosilvo beobachtete, wie sie mit langen Schritten über den Flur verschwand und unterdrückte ein Kichern. Allein deshalb lohnte es sich, Frauen zu provozieren: Sie reagierten nie maßvoll. Außerdem kam er langsam zu der Überzeugung, dass er ihr gefiel, und selbst wenn es ihn ärgerte, dass er sich so leicht hatte umgarnen lassen, kam er nicht umhin, sich geschmeichelt zu fühlen. Schließlich war er ja auch nur ein Mann.
    Jemand tippte ihm leicht von hinten auf die Schulter. Morosilvo
seufzte einigermaßen dramatisch. »Was ist denn noch?«, fragte er spöttisch. »Hast du noch eine schreckliche Drohung vergessen? «
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, antwortete ihm Fariks tiefe Stimme. »Aber wenn es um Ametista geht, die ist mit finsterer Miene an mir vorüber in ihr Zimmer gerauscht. Wir dagegen brauchen dich. Es gibt einen kleinen Notfall.«
    »Einen Notfall?« Morosilvo zog wieder sein Klappmesser. Die Vermutung, es könnte an einem Ort wie Adamantina irgendeinen Notfall geben, klang vollkommen absurd. »Was meinst du damit?«
    Farik seufzte. »Ardrachan dreht wieder durch«, antwortete er resigniert. »Shaka, Thix und Pelcus haben ihn im Moment noch unter Kontrolle und Arinth sucht gerade den Magus oder Dan Ree oder alle beide. Aber dieser Feenmann ist eine wahre Furie, deshalb kommst du besser mit und hilfst.«
    Morosilvo zog sein Wams straff. »Warum hast du nicht auch Ametista aufgehalten?«, fragte er dann.
    »Das habe ich ja. Ich habe ihr gesagt, sie soll ebenfalls den Magus suchen. Allein könnte Arinth eine Ewigkeit brauchen, dieser Ort ist zu groß, um sich hier zurechtzufinden.«
    Morosilvo antwortete ihm nur mit einem leisen Brummen und folgte dann Farik den Flur entlang. Die Gefährten waren in einem einzigen großen Raum mit vielen Betten untergebracht, nur Ametista hatte in einem zweiten kleineren Zimmer Platz gefunden. Beide Räume lagen nicht weit von der Terrassentür entfernt und schon bald hörten sie die Geräusche eines Handgemenges.
    »He, dort scheint es ja richtig zur Sache zu gehen«, stellte Morosilvo fest.
    »Das war schon so, als ich sie verlassen habe«, erwiderte Farik.
    Er drückte die Tür des Zimmers auf, und der Anblick, der sich ihnen bot, bestätigte Morosilvos Ahnungen. Der Raum, der so ordentlich und elegant gewirkt hatte, als er ihn verlassen hatte, war in einem unbeschreiblichen Zustand. Ardrachan, dem der
Wahnsinn ins Gesicht geschrieben stand, war an einem der violetten Samtvorhänge der Himmelbetten hochgeklettert, hielt sich dort mit einer Hand fest und schleuderte mit der anderen Messer. Pelcus, Thix und Shaka standen am Fuß des Bettes und stellten sich ihm mit gezückten Waffen entgegen. Morosilvo fiel auf, dass die Flugbahn der Messer, die in Shakas Richtung sausten, auf halbem Weg seltsamerweise abgelenkt wurde.
    »Früher oder später wird ihm die Munition ausgehen«, erklärte er. »Die kann nicht ewig reichen. Wo versteckt er all die Messer?«
    »Ich nehme an, unter dem Hemd«, antwortete Farik. »Hast du irgendeine Idee, wie man ihn da runterholen kann? Shaka wollte es mit Magie versuchen, aber dies ist ein magischer Ort und auch Ardrachan verfügt über Zauberkräfte. Hier könnte alles in die Luft fliegen.«
    Ein verirrtes Messer bohrte sich in eine Kommode nahe der Tür, kaum eine Spanne neben

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