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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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überraschend.
Und genauso sicher war, dass hinter den Gremlins jemand stand, der sie anführte. Ein unbekannter, mächtiger Feind.
    Alfargus fragte sich nur eines: Waren sie in der Lage, einer solchen Bedrohung entgegenzutreten?
    »Ich glaube, wir haben jetzt alle wiedergefunden, die jemals aus den acht Reichen verschwunden sind«, bemerkte Elirion mit dem schwarzen Humor eines Mannes, der sich nicht der Verzweiflung überlassen will und dennoch Mühe hat, ihr nicht nachzugeben.
    Ja, sie hatten sie wiedergefunden, und wenn nicht alle, so zumindest einen großen Teil. Die verschwundenen Schwarzen Hexer, die Gnomen, die auf der Großen Mauer Wache gehalten hatten, die geflohenen Goblins, deren Verbleiben ungeklärt war, und die Soldaten, die im Register des Menschenreiches als Deserteure geführt wurden … Alle standen sie dort im Halbdunkel aufgereiht. Alfargus spürte, wie Übelkeit in ihm aufstieg.
    Elirion legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Zumindest sind wir bei denen hier ganz gewiss, dass sie einen Körper haben«, gab er zu bedenken.
    Der Hauptmann der Ombrier befahl seinen Bogenschützen, Pfeile aufzulegen.
    »Ich möchte wissen, wer sie lenkt«, erwiderte Alfargus und starrte auf dieses Heer von Marionetten, das sich mit leeren Gesichtern auf die Mauern zubewegte. »Und wie er das anstellt.«
    » Wir werden sie niederstrecken, bevor sie uns erreichen«, sagte Elirion entschlossen. Er gab Huninn ein Zeichen, der daraufhin schnell seinen Bogenschützen zurief: »Erste und zweite Linie der Bogenschützen! Zielen!«
    Einige Hände zitterten, als sie die Sehnen ihrer Bogen gegen den unerwarteten und gleichzeitig so vertrauten Feind spannten, und der Salve ihrer Pfeile fehlte es an Durchschlagskraft.
    Genau wie ich befürchtet habe, dachte Alfargus wütend, während einige ihrer Feinde in der ersten Reihe zu Boden fielen, andere wieder aufstanden und sich die Pfeile aus den Wunden zogen. Andererseits, wie hätte er seinen Soldaten Vorwürfe machen
sollen? Höchstwahrscheinlich hatten viele der Bogenschützen lange keine Nachricht von ihren Verwandten mehr bekommen und fürchteten sich nun davor, auf sie zu schießen.«
    Elirion stieß Alfargus mit dem Ellenbogen an. »Die scheinen gar nicht zu bluten«, sagte er. »Schau sie dir an.«
    Alfargus sah genauer hin. Viele der zu Boden gefallenen Feinde standen bereits wieder und der zweite Angriff von den Mauern schien sie ebenfalls kaum aufzuhalten. Im Schein der Fackeln wirkte es nicht so, als wären ihre Gewänder mit Blut befleckt – das hätte doch so sein müssen?
    »Ich glaube, ich weiß, warum sie kein Blut verlieren! Sie sind schon tot«, flüsterte Alfargus zurück und fühlte, wie ihm die Angst die Kehle emporstieg. »Bei Talon, ich brauche einen Magier ! Elirion, such mir einen Magier!«
    Elirions Mund verzog sich zu einem finsteren Lächeln. »Na, den müssen wir wenigstens nicht groß suchen. Huninn, komm doch mal her. Herg, lass die Schützen weiter schießen, anscheinend nützt es nicht viel, aber es ist besser als nichts.«
    Herg ging schweigend an den Mauern entlang. Alfargus hörte, wie er mit der rauen Stimme eines Mannes, der viel zu lange stumm war, den Bogenschützen Befehle zurief. Dann erschien der ombresische Hauptmann an den Zinnen und stellte sich zwischen ihn und Elirion.
    Der Prinz des Menschenreiches sah ihn fragend an. »Hast du sie gesehen?«, fragte er nur. Die Dämmerung war nun vollkommen in Dunkelheit übergegangen, außer den brennenden Fackeln entlang der Mauern gab es nur das schwache Licht der Sterne und des Halbmondes, der sich oben am Himmel so klar abzeichnete, als hätte man ihn mit einem Beil in der Mitte geteilt. Alles war so unwirklich, wie in einem Traum, nein, wie in einem Albtraum.
    Huninn Skellensgard nickte. »Die Toten sind auferstanden«, sagte er seufzend. »Das kam in letzter Zeit in den acht Reichen schon einige Male vor, und leider sind die Gremlins nicht die
eigentliche Ursache, Prinz Elirion. Ihre Macht ist von anderer Art. Für dieses Grauen gibt es nur eine Erklärung: Es muss einen schwarzen Magier unter ihnen geben, einen Nekromanten – einen Totenbeschwörer. Übles Pack, aber wenigstens muss er ein Wesen aus den acht Reichen sein.«
    »Und das bedeutet, wir können ihn vernichten«, schloss Elirion mit einer gewissen grausamen Befriedigung. »Endlich ein Feind, den wir töten können. Huninn, wie erkennen wir diesen Nekromanten ?«
    »Ich nehme nicht an, dass er das schwarze Gewand seiner Zunft

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