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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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Entschlossenheit in nichts nach.
    Es gingen Gerüchte, dass nicht etwa der Ruhm der bevorstehenden Schlacht sie antriebe, sondern Elirions blaue Augen. Doch Allan Sirio lächelte nur und schwieg zu dieser Vermutung. Herg stand hinter Elirion, ließ ihn keine Minute aus den Augen und wurde seinem Namen »Schatten« damit mehr als gerecht.
    Die Shardari, die direkt der Geschichte der Völker entstiegen
zu sein schienen, waren wirklich gekommen: Dort standen sie mit ihren schwarzen Gewändern und ihren mit goldenen Münzen geschmückten Tüchern vor dem Gesicht, den dunkelbraunen Augen und ihren magischen Waffen. Janden Sirio, Chatran Ballaschain und alle anderen waren bereit, die Völker unter Einsatz ihres eigenen Lebens zu verteidigen, wie es bereits ihre Vorfahren getan hatten.
    Am entgegengesetzten Ende des Raumes standen die Ritter der Finsternis. Viele, vielleicht sogar alle würden fallen, doch sie wussten, dass sie nur ihre Pflicht taten, wenn sie ihr eigenes Leben für die Rettung der acht Reiche aufs Spiel setzten.
    Da war Lay Shannon, der wie immer für die Schwarzen Hexer, aber vor allem für sich selbst sprach und sich wieder die Kapuze seines langen schwarzen Gewandes ins Gesicht gezogen hatte. Dazu die beiden Obersten, Lisannon Seridien und Ulf Ghandar, der Elbe und der Zwerg, Seite an Seite. Auf Sirios Schulter saß ein Uhu und viele wussten, dass er zum Magus gehörte und jederzeit für ihn Augen und Ohren offen hielt. Nach Ende ihres Treffens würde er zu seinem Herrn und Meister fliegen, um ihm davon zu berichten. Da war Huninn Skellensgard, der mit einer Verneigung das Kommando an seinen König übergeben hatte und von ihm aufgefordert wurde, an seiner Seite zu bleiben. Der Ombrier hatte immer noch einen Verband an seiner Schulter. Und schließlich General Asduvarlun, den zwei Soldaten auf einer Trage hereingebracht hatten und der wegen der schmerzhaften Wunde, an der Lay Shannon vor Kurzem die Fäden erneuert hatte, ab und zu sein männliches Gesicht verzog.
    Es hatte Dhannam mehr als alles andere getroffen, Asduvarlun in diesem Zustand zu sehen. Er hatte ihn stets eher respektiert als geliebt, aber er war daran gewöhnt, ihn immer einsatzbereit als festes Bollwerk hinter Gavrilus zu sehen. Asduvarlun strahlte eine so unerschütterliche Ruhe aus, dass man geglaubt hatte, er würde selbst dann noch standhalten, wenn die ganze Welt unterginge. Aber jetzt war dieser Fels in sich zusammengestürzt und
Dhannam kam es vor, als stünde die ganze Welt davor, auseinanderzubrechen.
    Doch selbst wenn es Tharkarún gelungen war, Asduvarluns Körper zu besiegen, seinen unbezwingbaren Geist hatte er nicht auslöschen können, und vor der Versammlung hatte der General so entschieden wie immer gesprochen. Er hatte kein Mitgefühl verlangt und es auch nicht bekommen. Shannon und Huninn hinter ihm hatten es kein einziges Mal gewagt, seine Sätze zu vollenden, wenn die Wunde ihm einen schmerzhaften Stich versetzte und ihm aus diesem Grund die Stimme versagte. Und schließlich hatte er sich entschlossen, noch einmal seinen Vorschlag vorzubringen, der lautete, nur Krieger vor der Mauer zusammenzuziehen, ohne Magier, die ihnen den Rücken deckten.
    Jetzt, da auch die Shardari und die Ritter der Finsternis eingetroffen waren, schien dies nicht mehr ganz so abwegig zu sein, und sowohl Brennus als auch Vaskas Rannaril hatten zugestimmt. Der Erste in dem stolzen Bewusstsein, dass er keinen Magier brauchte, der sich auf dem Schlachtfeld um ihn kümmern musste, der Zweite mit der gelassenen Erfahrung eines Kämpfers, der genug Schlachten überlebt hatte, selbst solche, die anfangs schon verloren schienen.
    Alle verließen hastig den Raum. Die Kommandanten, weil sie ihren Untergebenen die Entscheidung mitteilen und sich angesichts dieses bedeutenden Schrittes vorbereiten mussten.
    Die Magier und Handwerker unter den Rittern der Finsternis würden sich anderen mit ihren Fähigkeiten anschließen, um die Befestigungen zu verstärken; die Magier, die nicht unmittelbar in den Kampf einbezogen wurden, würden jedoch immer einsatzbereit bleiben.
    Allan Sirio wollte ganz oben auf den höchsten Turm steigen, um den Uhu Verannon zu seinem Herrn zurückzuschicken, in der Hoffnung, dass der Vogel ihm bald gute Nachrichten bringen konnte.

    Dhannam hatte kein bestimmtes Ziel, aber er folgte den anderen zur Tür.
    Als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte und ihn zurückhielt, fuhr er herum und sah sich Elirion Fudrigus gegenüber.

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